© GRESER & LENZ

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Das türkische Außenministerium kritisiert eine aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung übernommene Karikatur in einem baden-württembergischen Schulbuch, die angeblich Präsident Erdogan verunglimpft. Ministerpräsident Kretschmann weist die Vorwürfe zurück. Die Türkei protestiert gegen die Übernahme einer ursprünglich am 6. November 2011 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienenen Karikatur in ein baden-württembergisches Schulbuch. Es sei „unannehmbar“, dass die Zeichnung (Greser & Lenz), die den (heutigen) Präsidenten der Türkei (Tayyip Erdogan) und die in Deutschland lebenden Türken beleidige, „unter dem Vorwand der Integrationsprobleme“ nachgedruckt wurde, heißt es in einer Mitteilung des türkischen Außenministeriums.

Der Abdruck einer solchen Karikatur in Schulbüchern sei „ein Spiegelbild des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit“ in Deutschland. Unter dem „Deckmantel der Freiheit“ werde zu „Hass und Islamophobie“ angestachelt. Vorfälle wie der Abdruck der Karikatur, „die unseren Präsidenten und unsere in Deutschland lebenden Bürger beleidigt“, seien der wahre Grund „für das Scheitern der Integrationspolitik, da sie ein Gefühl der Ausgeschlossenheit unter Türken und Muslimen in Deutschland schaffen.“

Das Ministerium forderte eine Entfernung der Karikatur aus dem Buch. Man erwarte von den deutschen Behörden zudem, eine Wiederholung „solch unakzeptabler Vorfälle“ zu unterbinden.

Kretschmann: Erdogan will ablenken

Mit deutlichen Worten hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Kritik zurückgewiesen. „Es ist mir unerfindlich, wie man sich darüber so echauffieren kann“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart und fügte hinzu: „Eine Karikatur ist eine Karikatur und sie karikiert, deshalb heißt sie so.“

Apr. 2016 | Allgemein, In vino veritas, InfoTicker aktuell | 1 Kommentar