Dieser Anglizismus hat inzwischen als neudeutscher Begriff in die deutsche Sprache Einzug gehalten. Die wenigsten Menschen wissen allerdings, was genau damit gemeint ist beziehungsweise bezweckt wird und welche treibenden Kräfte hinter dieser Idee stecken. Möglicherweise ist das von den dafür Verantwortlichen auch so gewollt, denn tumbe Absichten verschleiert man am einfachsten und wirkungsvollsten, indem man sie in unverständliche Begriffe – hier als sprachpanscherischer Anglizismus respektive ‹Denglisch› – verpackt, die die wahre Motivation verschleiern, womit die Menschen für dumm verkauft werden sollen. Worum geht es?
Der Begriff Gender-Mainstreaming, auch Gender Mainstreaming geschrieben, bezeichnet die Initiative, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Der Begriff wurde erstmals 1985 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert und zehn Jahre später auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking weiterentwickelt. Bekannt wurde Gender-Mainstreaming insbesondere dadurch, dass der Amsterdamer Vertrag 1997/1999 das Konzept zum offiziellen Ziel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union machte.
Was will ‹Gender-Mainstreaming›?

Keine Sprachkommission hat die vielschichtigen Grammatiksysteme geschaffen oder ellenlange Wörterlisten angelegt, und auch von der Möglichkeit göttlicher Eingebung wollen wir einmal absehen. Aber wie kamen die Menschen dann von steinzeitlichen Äußerungen wie »Ich Tarzan, du Jane« zu den komplexen Sprachen der Gegenwart? Lebendig, geistreich und mit viel Witz vermittelt dies Buch die neuesten Erkenntnisse der Sprachforschung. dtv € 12.80
Der Begriff ‹gender mainstreaming› lässt sich ins Deutsche als ‹durchgängige Gleichstellungsorientierung› übersetzen. Bei den Behörden der Europäischen Union werden für die Übersetzungen folgende Formulierungen verwendet: ‹geschlechtersensible Folgenabschätzung›, ‹gleichstellungsorientierte Politik› oder ‹Gleichstellungspolitik›. Eine Grüne Dame klärt auf youtube auf!
Die Absicht des Europarats scheint gewesen zu sein, alle vermeintlich das weibliche beziehungs(!)weise männliche Geschlecht diskriminierenden Worte respektive Begriffe aus der deutschen Sprache zu verbannen und diese durch geschlechtsneutrale Werte zu ersetzen, eine Idiotie sondergleichen. Der Europarat ist zwar kein Bestandteil der Europäischen Union und nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat, hat sich jedoch offensichtlich die gleichen diktatorischen Tendenzen (wie krumm darf eine Salatgurke sein) wie die EU angeeignet. Die Vorschläge des Europarats fliessen in die Gremien der EU ein; er ist also sozusagen ein Zulieferer neuer Ideen und Vorschläge und somit gegebenenfalls ein Instrument für die Zwecke der EU.
Das geplante Abschaffen aller Begriffe aus der deutschen Sprache, die gemäss der Sichtweise des Europarats auch nur ansatzweise zu einer geschlechtsspezifischen Diskriminierung führen könnten, ist offenbar ein nur wenig verdeckter Versuch, das Deutsche dem Englischen anzugleichen, das bekanntlich nur den geschlechtslosen Artikel ‹the› kennt, also kein ‹der›, ‹die› und ‹das› wie im Deutschen. Das ‹gender mainstreaming› erinnert dabei an die sogenannten ‹Säuberungsaktionen› diktatorischer Regime oder an die mittelalterlichen Hexenjagden der christlichen Inquisition.
Dieses Mal sollen nicht Menschen, sondern unerlaubte Worte und Begriffe gejagt und vernichtet werden, die als verdächtig gelten und aus dem Kultur- und Sprachgebrauch ausgemerzt werden sollen, weil sie angeblich diskriminierende Tendenzen aufweisen. Die deutsche Sprache würde durch das blödsinnige Verbiegen, Verstümmeln und Vernichten ihrer Begriffe, Stilmittel, Ausdrucksmöglichkeiten, Traditionen und Werte zu einem stil- und leblosen Instrument vergewaltigt und letztlich zu einer identitäts- und wertlosen Unsprache verkommen – zu einer toten Sprache ohne Sinn und Wert.

Nur blau, oder rosa? Lasst uns munter bunter leben? Ja, aber!: Lustig, lustig, trallallallala? Wenns denn das nur wäre …
Vielleicht soll nach dem Willen der Europa-Bosse alles auf eine geschlechterlose Sprache hinauslaufen (hier finden Sie, wie es weitergehen soll), mit der sich die Menschen Europas nicht mehr identifizieren können, womit sie sich noch ein Stück weiter von ihrer eigenen Identität und Individualität entfremden würden. Dies käme der Methodik einer Gehirnwäsche gleich, die totalitäre Systeme zur allgemeinen Gleichmacherei und psychischen Manipulation verwenden, die letztendlich zur völligen Entmündigung, Beherrschung und Überwachung der Menschen führen soll.
Diese Schreckensvision erinnert an die Warnungen einer von BEAM verkündeten alten Prophetie, wonach auch die Schweiz im Gefolge der EU eine Totalüberwachung ihrer Bürger verwirklichen wird, sofern durch die Menschen keine gegenläufige Bestrebungen in die Wege geleitet werden, mit denen das Verwirklichen dieser Prophetie verhindert werden kann. Das Abschaffen der sprachlichen Identität der Deutschsprechenden wäre dabei ein Mosaikstein in den Plänen der im Hintergrund wirkenden totalitären Kräfte. Den verbrecherischen Sprachverhunzungen sollten sich alle verantwortungsbewussten Menschen in den Weg stellen und es nicht zulassen, dass die schöne und wertvolle deutsche Sprache weiter verschandelt und ausgehöhlt wird.

Ideen zur Unterrichtsarbeit: SB S. 33, Aufgabe 1 –“ Ausgehend von Unterschieden im Verhalten, im Aussehen, in Vorlieben bzw. Abneigungen von Mädchen und Buben werden anschließend die Gemeinsamkeiten definiert (AH, S. 20). Es wird dabei deutlich, dass es zwar Eigenheiten der Geschlechter gibt (typisch Mädchen bzw. typisch Bub), jedoch die einzigen „echten“ Unterschiede die Geschlechtsteile sind“. (Aus: Das Lasso Sachbuch-Englisch 1/2, LehrerInnenband, 978-3-209-07423-2, Stgt 2009, Wien 2013)
«Ich finde es geradezu für das Zeichen eines schiefen Kopfes, eines Stümpers, zu glauben, dass er sich in einer fremden Sprache besser werde ausdrücken können, als in seiner.» Gotthold Ephraim Lessing in seiner Streitschrift „Anti Goetze“.
«Sprachen sind bei weitem das wichtigste Vehikel kultureller Entfaltung und zugleich das wichtigste Element nationaler – übrigens auch persönlicher – Identität.» Helmut Schmidt
«Es lässt sich kein wirkungsvolleres Mittel denken, den Menschen seiner individuellen Handlungsfähigkeit und Urteilskraft zu berauben, ohne ihm zugleich physisch Gewalt anzutun, als ihn zur Benutzung einer entsprechend präparierten Sprache zu bringen.» Erasmus Schöfer
Auch wir gebrauchen in der RUNDSCHAU – hin und wieder – bewusst die Stilmittel der Ironie und des Sarkasmus, um die von sowohl fundamentalistischen Feminist*innen als auch von EU-Bürokrat*innen ersonnenen Sprachverhunzungen mit so heftig wie möglichem – hoffentlich zornigbeissendem – Spott durch den – der Farbe wegen – Kakao zu ziehen.
Fundamentalistische Frauenbanden zerstören unsere Sprache
Was der Europarat neben etwa der Vorschrift, wie krumm Gurken sein dürfen, angeregt hat, um die Gleichstellung in der Verwaltungssprache voranzutreiben, hat allenfalls Kalauerqualität: Statt der altmodischen Begriffe ‹Vater› und ‹Mutter› soll künftig nur noch von ‹Elter 1› und ‹Elter 2› gesprochen werden.
Unser deutsches Sprache ist immer noch nicht ganz geschlechtsneutral. Fast jedes Satz enthält verdächtige Wörter, die weibliche Menschen erniedrigen und beleidigen, und zwar fieserweise im Verborgenen. Oft merkt man/frau gar nicht, dass hinter Wörtern wie Fussgänger oder Anfänger oder gar Mannschaft der reinste Sexismus steckt. Als ob Frauen nicht auch manchmal zu Fuss gingen, etwas anfingen oder sich zu Gruppen und Truppen formierten. Deshalb brauchen wir ein neues diskriminierungsfreies Vokabular. Fussgängerzone wird zu Flanierzone, Anfängerkurs wird zu Grundkurs. Und Mannschaft? Da wird es richtig schwierig. Oder, in Polizeimeldungen etwa: Unbekannter Einbrecher (dagegen hat sich bislang noch keine Gender*in gewehrt) …
Aber das Europarat verlangt es. Das Europarat, nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat und dem Rat der Europäischen Union, ist jenes Institution, das für ein paar hundert Millionen Euro im Jahr den europäischen Regierungen und Parlamenten unverbindliche Vorschläge unterbreitet, was für Kommissionen man/frau noch wo bilden und welche Missstände man/frau noch wie anprangern könnte. Zum Beispiel das Riesenmissstand des deutsche Sprache.
Beschlossen und verkündet
Im Juni wurde das Dokument 12267 (aufschlussreicher Beitrag hierzu) beschlossen, ein von der sozialistischen Abgeordneten Doris Stump aus der Schweiz redigiertes Papier, das Wege zur Bekämpfung sexueller Stereotypen in den Medien aufzeigt. Dort heisst es, Frauen würden in den Medien meist als Mütter oder als Sexualobjekte dargestellt. Mütter oder Sexualobjekte: man/frau weiss gar nicht, was schlimmer ist.
Jedenfalls sollten unbedingt mehr Männer als Mütter zur Darstellung kommen.
Halt! Das Wort Mutter ist ja schon als solches dermassen sexistisch kontaminiert, dass es gleich ganz abgeschafft gehört – ebenso wie Vater. Das empfiehlt ein offizieller und verbindlicher Leitfaden der Schweizerischen Bundeskanzlei zum geschlechtergerechten Formulieren im Dienstgebrauch. Unter Punkt 4.19 werden dort einige geschlechtsabstrakte Personenbezeichnungen wie zum Beispiel ‹die Person› aufgeführt, an deren grammatischem Geschlecht man/frau sich eigentlich nicht stossen muss, weil es keinen Bezug zum natürlichen Geschlecht hat. Mit ‹die Geisel› und ‹die Waise› sind nicht unbedingt Frauen gemeint, genauso wie ‹der Fan› und ‹der Star› nicht immer Männer sind.
‹Vater› oder ‹Mutter› künftig geschlechtsneutral ansprechen
Das zu tun, greifen Behörden, zum Beispiel auf Formularen, inzwischen zu ‹Elternteil› oder dem Singular von Eltern, also ‹Elter›. Jedes zum Glück von vornherein sprachlich geschlechtsindifferente Kind hat also künftig Elter 1 und Elter 2 und in modernen Patchworkfamilien vielleicht noch Elter 3 und 4. Hinzu kommt Grosselter 1.1 und 1.2 beziehungsweise 2.1. und 2.2. So führen schon kleine Veränderungen in der Ausdrucksweise zu mehr Gerechtigkeit und einer besseren Zukunft auf Erden.
Ich wehre mich zu guter Letzt im vorhinein schon mal dagegen, dass mich an alledem stört, dies alles nicht reichlich widerwärtig finden zu dürfen, das habe auch nur im Geringsten etwas mit Chauvinismus zu tun. Für Gleichberechtigung ist jeder denkende und fühlende Mann; aber dass manche Bürokraten in vorauseilendem Gehorsam meinen, der Weg dahin führe über eine Sprache der Entmenschlichung, ist in Wahrheit nicht nur nicht lustig, sondern ernsthaft – beängstigend.
23.Feb..2016, 11:09
„Wenn Feminstinnen aber meinen….
und
Deshalb haben Feministen ab sofort…”
Ich frage mich allerdings, ob es feministengerecht nicht irgendwas mit Feminist*Innen heißen müsste.
Da sind wir aber direkt bei einem weiteren Punkt:
Feministen ist die Sprache grundsätzlich egal. Es gibt keine Großbuchstaben mitten im Wort. Es gibt auch keinen Buchstaben “*” – vor allem auch nicht mitten im Wort.
H. Wolle
Für ein paar Transsexuelle werden hier Dinge eingeführt, die gegen jedes sprachliche Verständnis verstoßen. Leute mit Rechtschreibschwierigkeiten und Leute, die auf Hilfsprogramme angewiesen sind, die ihnen Texte auf dem PC vorlesen, werden völlig außer acht gelassen. Hauptsache, es geht immer irgendwie um Sex und Sexualität. Bei Feministen geht es zumeist um Sexualität. Dass, was man dem Mann vorwirft, trifft bei Frau Feminist zu: Sie hat ständig Sex im Kopf. Darüber verhunzt sie dann die Sprache ganz nach ihrem Ermessen.
Es ist aber tatsächlich pervers, dass Feministen meinen, sich an nichts halten zu müssen. Es gibt einen total bescheuerten Blogbeitrag:
Ein feministischer Erguss zum Thema “Genderquatschen”:
http://nicht-feminist.de/2014/05/genderquatschen-ein-grund-nicht-feminist-zu-sein/
Ich finde Feministen zeigen vor allem, dass sie weder für Sprache noch für soziale Belange ein Gespür haben. Dabei sind Frauen doch – sagen sie – empathischer. Das verliert sich offensichtlich aber wohl mit der Sexualität und der Ideologie – sprich: lesbisch-feministischer Verlust von Empathie und Sprachempfinden.
23.Feb..2016, 11:11
Die einfachere Erklärung und damit die wahrscheinlichere ist nicht etwa, das ständig Fehler gemacht und nicht gewußt wird, sondern das eine Absicht dahinter steckt.
Oh, Leute.
Unterstelle ich jemandem Absicht, dann kommen sofort welche angerannt und rufen, man solle immer die einfachste Erklärung nehmen – die allerdings pure Dummheit wäre.
Unterstelle ich jemandem Dummheit, dann kommen welche angerannt und rufen, man solle immer die einfachste Erklärung nehmen, die da Absicht wäre.
23.Feb..2016, 11:26
„Ich meine, wie intersektionalität als markierung von komplexität in den gender studies, aber auch darüber hinaus, zunehmend im westeuropäischen kontext verwendet wird und wie damit eine ent_wahrnehmung von komplexität ‚früherer‘ ansätze ebenso stattfindet wie eine institutionalisierte und personelle selbstvergewisserung weißer statisierter1 forsch_erinnen, die so ihre position strukturell und inhaltlich über ein konzeptuelles aufrufen von ‚intersektionalität‘ legitimieren und privilegien auf diese form ent_wahrnehmen.”
Schwachsinnig, aber so gelesen in einem Artikel einer Feministin
Und so geht das über mehrere Seiten weiter.
Nur heiße Luft. Ich setze mich auch für Gleichberechtigung ein – natürlich! Wenn ich dann Feministin bin – in Ordnung. Aber diese Sprachverhunzungen der Gender*innen sind mir ein Greuel. Und ziehen unsere ernsthaften und immer noch nötigen Ansprüche an die Gesellschaft ins Lächerliche.
Beste Grüße
Martina Carlesse
23.Feb..2016, 18:06
Das Problem ist etwas grundsätzlicherer Natur, scheint mir. Wir leben, denke ich, in Zeiten allgemeiner babylonischer Sprachverwirrung (Preis einer 360 Grad-Freiheit?), die durch das Digitale hervorgebracht wurde. Gender-Sprachlichkeit ist dabei nur ein Aspekt unter vielen. Eine Komponente von problematischer Sprachrealität.
Die Übernahme von Werbesprache und auch Anglizismen in viele Bereich des Sprachlebens sind weitere Beispiele. Und die Sprache der politischen Korrektheit kommt über den linguistischen Feminismus-Ansatz hinaus hinzu. Die Reihe ließe sich fortsetzen.
Fakt scheint mir zu sein, und ich mag gewiss kein Desillusionist sein, dass es da keinen Ausweg gibt.
Ich halte viel von der Beobachtung, dass sich Probleme (also auch Sprachprobleme) zumindest kurz- oder mittelfristig nicht lösen lassen. Sonst wären es keine. Bei „Schwierigkeiten“ mag dies anders sein.
Wäre ich Christ, würde ich formulieren: Die babylonische Sprachverwirrung ist eine Strafe Gottes.
Beste Grüße
Fritz Feder