Keine starren Regeln, sondern erstrebenswerte Eigenschaften: Die Vermittlung von Werten ist in der Vergangenheit weitgehend stiefmütterlich behandelt worden. In Gesellschaft und Politik wächst vor dem Hintergrund wachsender Probleme mittlerweile aber wieder vermehrt die Bereitschaft Toleranz, Menschenrechte und das soziale Miteinander zu fördern. Grundlage dafür sind Werte, die etwa die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke umsetzen und fördern. Der Bundesverband hat dazu eine bundesweite MITEINANDER-Schulaktion initiiert. Der Start ist erfolgreich verlaufen, bereits 152 Grundschulen bundesweit nehmen teil.
„Die Resonanz ist rundum positiv“, so Geschäftsführerin des Bundesverbandes Margitta Behnke „Mit umfangreichen Unterrichtsmaterialien und kreativen Aktionsideen wollen wir Schulen bei der komplexen Aufgabe der Wertebildung unterstützen und zeigen, wie viel Freude und Bereicherung ein gelebtes gutes Miteinander für alle Beteiligten bedeutet.“
In den öffentlichen Debatten wird seit längerer Zeit rege eine wertorientierte Gesellschaft gefordert. Die Angst vor einer Zunahme von Radikalisierung, Fanatismus, Fremdenfeindlichkeit oder Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen, die aus aller Welt zu uns kommen und integriert werden sollen, greift um sich. Umso mehr ist Handeln gefragt. Die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke wollen deshalb mit ihrer MITEINANDER-Schulaktion konkret Impulse an Schulen setzen. Die Vermittlung von Werten soll auch Spaß machen. Denn Werte sind keine starren Regeln, die einfach auswendig gelernt werden können. In einem ersten Schritt wurden deutschlandweit Grundschulen angeschrieben, die kostenfrei ausführliche Unterlagen anfordern können und bei der Umsetzung von Experten Unterstützung erhalten – von einer Unterrichtsstunde bis hin zu einer Projektwoche.
Bereits im Februar 2015 ist der Pilot mit ausgewählten Schulen gestartet, um die Materialien auf Umsetzbarkeit und Spaßfaktor zu prüfen. Nun steht ein buntes Paket zur Verfügung, das fächerübergreifend integriert werden kann. So können sich die Kinder mit den Werten, die ihnen wichtig sind, gemeinsam auseinander setzen, ihre Stimme erheben, miteinander reden und singen und dabei viel lachen. Die Schüler werden ihren Fähigkeiten entsprechend durch unterschiedliche Aktionsideen angesprochen und auf dem Weg zu einer guten Miteinander-Kultur begleitet. Auf spielerische Art soll Lehrern und Schülern das Thema „Wertebildung“ im Lehrplan leichter gemacht werden, eine positive Lernatmosphäre kreieren sowie eine gute Schulkultur fördern. Lernlust statt Schulfrust durch ein neues Miteinander soll zugleich gefördert werden. Gerade in Zeiten des Mobbings oder interkulturellen Herausforderungen an Schulen sind vor allem praktische Aktionsideen willkommene bzw. notwendige Schulprojekte.
Selbstverpflichtung zur Transparenz
Wir, der Albert-Schweitzer-Verband der Familienwerke und Kinderdörfer e.V., verpflichten uns im Rahmen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, die nachstehend aufgeführten Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, indem wir sie mit dieser Erklärung leicht auffindbar auf unsere Webseite stellen oder auf Anfrage elektronisch beziehungsweise postalisch versenden.
Die Rückmeldungen der Schulen sind rund um positiv. ‚Der Erfolg war groß, denn das Thema hat den Kindern viel Freude bereitet.“, sagte etwa Lehrerin Barbara Pfeiffer von der Albert-Schweitzer-Schule im hessischen Nidderau. In der Grundschule „Haus des Lernens“ in Spremberg empfand die Schulleiterin Angela Weis, „dass das Miteinander nicht nur bei den Schülern, sondern auch im Lehrerkollegium nun ausgeprägter zu spüren ist“. „Werte geben Orientierung, schaffen Maßstäbe, stützen die Identität: Das ist es, was heute wichtiger denn je ist“, sagte Behnke.