Er hat die AfD gegründet, dann wurde Bernd Lucke als Chef ausgebootet. Jetzt geht er die Führungsriege scharf an: Deren Umgang mit Flüchtlingen sei „nicht zu ertragen“. Einst stand er an der Spitze der Partei, schimpfte auf die sogenannten Altparteien und flirtete mit dem rechten Rand. Dann kam der Fall, radikalere Kräfte übernahmen das Ruder in der AfD: Co-Vorsitzende Frauke Petry zum Beispiel, die sich jüngst für den Schusswaffengebrauch an der Grenze ausgesprochen hat. Oder Vize Alexander Gauland. Seither lässt Lucke auch öffentlich kein gutes Haar mehr an seinen früheren Weggefährten.
Der „Augsburger Allgemeinen“ sagte der Parteigründer nun: „Der Umgang der AfD mit Flüchtlingen ist inhuman, unmenschlich und nicht zu ertragen.“ Die Alternative für Deutschland verfolge „eine hässliche Politik, sie will die Leute nicht in Deutschland haben“. Petry und Gauland hätten „dieser Radikalisierung keinen Einhalt geboten, sondern sie auch noch befördert“. AfD-Chefin Petry hatte dem (da finden Sie die Originalaussage): „Mannheimer Morgen“ gesagt, Polizisten müssten illegalen Grenzübertritt verhindern und dabei „notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen“. Beatrix von Storch bekräftigete diese Aussage erst mal, schwächelte dann aber: Vieleicht ja doch nur die Mütter … Womit Beide einen Proteststurm auslösten. Später bemühte sich die Partei (eher halbherzig) um Schadensbegrenzung.
Lucke hatte die AfD im Juli letzten Jahres verlassen, nachdem er als Parteichef abgewählt worden war. Gemeinsam mit anderen AfD-Mitgliedern, die sich über den „Rechtsruck“ in der Partei empörten, gründete er die Allianz für Fortschritt und Aufbruch.
07.Feb..2016, 16:24
Ich gebe dem Titel völlig recht. Erst hat er die Geister gerufen und jetzt steht er da als hätte er nix getan. Erst gründet er eine Partei die z.B. gegen Abtreibung ist und wundert sich am Ende wie sie doch so rechts werden konnte.