Am Samstag, 16. Januar 2016, lädt das Diabetes- und Adipositas Zentrum des Universitätsklinikums Heidelberg Patienten ein, sich über Behandlungsmöglichkeiten bei starkem Übergewicht zu informieren. Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) erhöht nicht nur das Risiko für zahlreiche chronische Erkrankungen, sondern führt bei den meisten Betroffenen auch zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. Die Veranstaltung unter dem Motto „Patiententag Adipositas – ein Informations- und Test-Tag: Gewichtsreduktion bei starkem Übergewicht mit und ohne Diabetes“ dauert von 8.45 bis 12 Uhr. In 20-minütigen Kurzvorträgen bekommen die Besucher
einen Überblick über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten – jeweils um 9.00 Uhr, 10.00 Uhr und 11.00 Uhr. Danach informieren die Experten des Zentrums detaillierter über chirurgische Therapieoptionen und ein strukturiertes interdisziplinäres Gewichtsreduktionsprogramm. Wer möchte, kann seinen Blutdruck und Blutzucker messen lassen und mehr über aktuelle Studien aus diesem Themenbereich am Universitätsklinikum erfahren. Veranstaltungsort ist der Hörsaal der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg.
Weitere Informationen im Internet:
Diabetes- und Adipositas-Zentrum Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg
Was ist Adipositas?
Die Adipositas als komplexes Krankheitsbild betrifft alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen (jedoch nicht im jeweils gleichen Maße) und beschränkt sich keineswegs auf die Industrieländer. Waren im Jahre 1995 weltweit noch 200 Millionen Erwachsene adipös, so waren es im Jahre 2000 schon 300 Millionen, davon 115 Millionen in Entwicklungsländern. Weltweit leben lt. WHO über 300 Millionen Menschen mit Adipositas. Nachdem das Problem jahrzehntelang auf die wohlhabenden Industrieländer beschränkt war, beobachtet man in jüngster Zeit einen Anstieg der ernährungsbedingten Krankheiten auch in Schwellenländern wie Indien oder China.
In Deutschland nimmt die Prävalenz der Adipositas (BMI > 29,9 kg/m²) seit vielen Jahren kontinuierlich zu. Derzeit sind etwa 50% der erwachsenen Männer mit einem BMI > 24,9 kg/m² übergewichtig und ca. 18% mit einem BMI > 29,9 kg/m² adipös. Bei den erwachsenen Frauen sind etwa 35% übergewichtig und knapp 20% adipös. Erschreckend ist vor allem der rasante Anstieg bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren. In den USA leiden mehr als 4 Millionen Menschen an Adipositas Grad III, in Deutschland knapp 2%.
Die krankhafte Fettsucht (Adipositas) ist von der WHO seit 1997 als chronische Krankheit anerkannt und ist weltweit ein rasant wachsendes Gesundheitsrisiko. Gründe für die Adipositas sind eine positive Energiebilanz durch fehlgesteuerte Nahrungsaufnahme über einen längeren Zeitraum zum Teil beeinflusst durch genetische Faktoren. Starkes Übergewicht oder ausgeprägte (morbide) Adipositas, ist gesundheitsschädigend und zieht Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes nach sich. Starkes Übergewicht wirkt sich auch auf die Psyche aus. Es entsteht ein negatives Selbstbild und eingeschränktes Selbstbewußtsein. Schweres Übergewicht kann zu sozialer Isolation führen.
Wie man Übergewicht bekämpft, ist kein Geheimnis: Weniger und vor allem vernünftiger essen. Durch mehr Bewegung mehr Energie verbrauchen und mehr Fettreserven verbrennen. Jeder hat das schon einmal ausprobiert. Vielleicht sogar mit einigem Erfolg. Die meisten Methoden zum Abnehmen sind zwar zunächst erfolgreich, aber schon nach kurzer Zeit ist das alte Gewicht wieder erreicht. Im schlechtesten Fall zeigt die Waage mehr als vorher an. Auch Appetitzügler führen zu keinem dauerhaften Gewichtsverlust.