Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und alle Bürgermeister der Stadt Heidelberg rufen gemeinsam auf zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt
„Überall in Deutschland versammeln sich am Volkstrauertag Menschen, um an Leid, Tod und Gewalt zu erinnern. Volkstrauertag ist jedes Jahr am vorletzten Sonntag vor dem 1. Advent, in diesem Jahr am 15. November. Wir gedenken der toten Soldaten und Zivilisten, die zwei Weltkriege forderten, der zahlreichen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und auch der Menschen, die in unserer Zeit ihr Leben durch Krieg und Hass verlieren und verloren haben.
In diesen Tagen sind weltweit Millionen Menschen auf der Flucht
aus den Kriegs- und Krisengebieten in Syrien, Afghanistan, Afrika oder im Irak. Sie nehmen große Gefahren auf sich, um fern der Heimat Schutz vor Krieg und Terror zu finden. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, dass wir diesen Menschen Schutz gewähren. Mitgefühl und Solidarität mit Menschen, die in Not sind, sind die Grundlagen einer humanen und demokratisch verfassten Gesellschaft.
Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag vorgeschlagen. Bis heute pflegt der Volksbund Gräber gefallener Soldaten in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Heute ist der Volkstrauertag ein Tag der Erinnerung und der Solidarität zwischen den Generationen und über Ländergrenzen hinweg. Angehörige einst verfeindeter Länder erinnern gemeinsam in vielen Städten und Gemeinden an die Opfer und das Leid der Hinterbliebenen aller Kriege weltweit. Wir sollten ihn bewusst als ,Friedenssonntag‘ und als ,Tag gegen das Vergessen‘ wahrnehmen.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs ist 70 Jahre her.
Nur noch wenige können authentisch und aus erster Hand von den Kriegsgräueln berichten. Umso wichtiger werden andere Zeichen der Erinnerung und der Versöhnung. Das gemeinsame Erinnern an beide Weltkriege, die NS-Diktatur und deren Folgen soll den Blick schärfen für das Leid, das Menschen weltweit erfahren. Derzeit berichten die Medien täglich über Krieg, Gewalt und Terrorismus. Wir sind angehalten, die eigene Haltung zu überdenken, ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern auszusenden und einen Friedensappell an die Verantwortlichen zu richten. Das erscheint angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Lage dringender denn je.“
Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister
Bernd Stadel, Erster Bürgermeister
Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Heidelberg
Dr. Joachim Gerner, Bürgermeister
Wolfgang Erichson, Bürgermeister
Hans-Jürgen Heiß, Bürgermeister
Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag
Am Volkstrauertag, Sonntag, 15. November 2015, um 11.30 Uhr findet in diesem Jahr eine Gedenkveranstaltung auf dem Annaplatz des Bergfriedhofs statt. Der Platz liegt südlich der Friedhofsverwaltung zwischen dem Haupteingang an der Rohrbacher Straße und dem Eingang am Steigerweg (siehe Plan, Kennzeichnung roter Kreis).
Der Annaplatz wurde auf Wunsch des Arbeitskreises Volkstrauertag vor zwei Jahren eigens für die Gedenkveranstaltung umgestaltet. Der inoffizielle Name des Platzes bezieht sich auf Grabsteine, die vom ehemaligen Anna-Friedhof (heute Europäischer Hof) dorthin gebracht wurden. Der neue Gedenkstein am Annaplatz ist ein Findling aus der Altstadt und trägt die Inschrift: „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft“.
Erster Bürgermeister Bernd Stadel und Dr. Joachim Dauer, Dekan des Katholischen Dekanats Heidelberg-Weinheim und Pfarrer der Katholischen Stadtkirche Heidelberg, werden das Wort an die Gäste richten. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Blechbläserensemble der Musik- und Singschule unter der Leitung von Ulrich Geisen.
Alle Bürger sind eingeladen, an der Gedenkfeier teilzunehmen.
Zum Finden – Am Roten Kreis: