dein_ort___dein_blick-039Wo sind für junge Menschen in Heidelberg die Orte des Wissens? Wo haben sie etwas Wichtiges für sich gelernt? Welche Orte inspirieren sie? Zur Beantwortung dieser Fragen hatte die IBA Heidelberg im Mai 2015 zu einem Ideenwettbewerb für Schüler und Studierende in der Stadt aufgerufen. Eine Auswahl der eingereichten Arbeiten wurde am 29. Oktober 2015 im Dezernat 16 gezeigt. Der Heidelberger Musiker und Pionier des deutschen Hip-Hop Toni L. zeigte in der Eröffnungsrede, was ihm seine Stadt beigebracht hat. Und die Poetry Slammer Philipp Herold und Dominique Macri warfen ihren ganz eigenen Blick auf Heidelbergs Wissensorte.

Wissensorte der jungen Heidelberger waren vielfältig

„Dein Ort – dein Blick“ – unter diesem Motto waren jungen Menschen im Alter von 10 bis 30 Jahren von Mai bis September 2015 in Heidelberg aufgerufen, kreative Ideen zur Gestaltung ganz verschiedener Wissensorte in Heidelberg einzureichen: Ob eine neue Nutzung der Thingstätte als Lernort, schwimmende Hausboote als Lernräume auf dem Neckar oder digitale Schaukästen zur Wissensvermittlung am Bismarckplatz – sowohl die eingereichten Wissensorte als auch die gewählten Medien waren vielfältig. Kurzfilme oder Modelle, digitale Foto-Dokumentationen, Studien oder eigens programmierte Websites – über 50 junge Stadtbewohner reichten ihre Ideen für Wissens- und Lernorte bei der IBA ein.

Experten-Jury wählte zwei Hauptpreise

dein_ort___dein_blick-032Eine Experten-Jury aus Kunst, Musik, Architektur, Stadtplanung und Wirtschaft wählte unter allen Einsendungen die besten Arbeiten aus. Dabei wurde besonders darauf geachtet, wie nachhaltig die Idee war und wie kreativ sie präsentiert wurde. Aus einer Reihe vielfältiger Beiträge vergab die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Michael Braum mit Christian Knell, Sprecher der Geschäftsleitung Deutschland der HeidelbergCement AG, Susanne Weiß, Leiterin des Heidelberger Kunstvereins, Musiker Toni Landomini sowie Vertretern der Universität und des Stadtplanungsamtes Heidelberg schließlich drei Anerkennungen und zwei erste Preise in den Kategorien Schüler und Studierende. Den Gewinnern des Wettbewerbs wurden bei der feierlichen Veranstaltung vor rund 80 Gästen ihre Preise überreicht.

Erster Preis ging an Flüchtlingsprojekt

Die Arbeit „Each One Teach One“ holte den ersten Platz in der Kategorie der Studierenden. Der Siegerbeitrag der Studentin Theresa Leisgang greift das Thema „Lernen von und mit Geflüchteten“ auf. Die von ihr eingereichte Fotodokumentation fordert einen Begegnungs- und Lernort für Heidelbergerund Geflüchtete im Zentrum der Stadt. „Ich freue mich außerordentlich, dass meine Arbeit in diesem Rahmen geehrt wird“, so Leisgang. „Ich habe in den letzten Jahren am meisten von all den Menschen im Flüchtlingswohnheimen lernen dürfen. Die Stadt der Zukunft, so wie ich sie mir vorstelle, braucht keine Flüchtlingsunterkünfte mehr, diese sind überflüssig geworden.

In dieser Gesellschaft sind Geflüchtete in die Nachbarschaft integriert, man kann viel einfacher Kontakte knüpfen und es ist ein echtes Zusammenleben.“ Mit einem Teil des Preisgeldes will Theresa Leisgang ab dem Frühjahr 2016 Patenschaften von Flüchtlingen in der solidarischen Landwirtschaft in Heidelberg anstoßen und so auf neuen Wegen zur weiteren Integration beitragen.

Schüler zeigten die ganze Vielfalt von Lernorten im öffentlichen Raum

dein_ort___dein_blick-057Der erste Preis für die Schüler ging an die Arbeit „Lieblingsorte Heidelberg“ der Klasse 6c des Hölderlin-Gymnasiums mit Lehrerin Dorit Philipp. Die Klasse hatte ein Leporello erstellt, das mitpointierten Kurztexten einen außergewöhnlichen Überblick der Heidelberger Lernorte für junge Menschen bot. „Die Schüler haben die
ihnen gestellte Aufgabe mit Bravour gelöst: Nicht nur die Vielfalt der gezeigten Orte ist beeindruckend, auch die Kreativität mit denen sich die Kinder mit ganz unterschiedlichen Räumen in der Stadt auseinandergesetzt haben ist bemerkenswert“, so Jurymitglied und IBA-Gesch.ftsführer Michael Braum.

„Wir haben bei diesem Wettbewerb eine ganze Fülle von wichtigen Ideen und Anknüpfungspunkten für unsere Arbeit erhalten – denn es sind schließlich besonders die jungen Menschen, für die wir die neuen Wissensräume in der Stadt schaffen möchten.“

Mit freundlicher Unterstützung durch HeidelbergCement (Hauptsponsor) und Epple Holding (Förderer).
Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA Heidelberg)

Die IBA Heidelberg ist ein Ausnahmezustand auf Zeit – ein Labor für Stadtentwicklung. Sie spricht alle an, die in der Stadt leben, lernen und arbeiten.

Nov. 2015 | Heidelberg, Allgemein, Junge Rundschau | Kommentieren