KC_Wort_Bild_153Im Merkur Oktoberheft untersucht Thomas Etzemüller einen Aspekt der Wissenschaft, der gerne als bestenfalls sekundär betrachtet wird: den Selbstdarstellungs- und Performancecharakter wissenschaftlichen Forschens, Vortragens und Lehrens. (Dazu drei Fotografien von einer Lehrveranstaltung Max Benses.) „Auch Wissenschaftler performen Wissenschaft“, proklamiert Thomas Etzemüller in diesem provokanten Text über Selbstdarstellung im Wissenschaftsbetrieb: Wo ein Körper ist, da ist ein Auftritt, meint Etzemüller und plädiert dafür, die Person von Wissenschaftlern kenntlich zu machen und nicht länger verdruckst hinter dem „Vf.“, dem entpersonalisierten Verfasser,

zu verbergen: „Dabei schweigen sie ja nach wie vor – selbst wenn sie tatsächlich ihr Ego immer mehr in den Vordergrund rücken. Was sie übergehen, das ist der Alltag im Wissenschaftsbetrieb, die Aushandlung widerstreitender Interessen in Instituten, die Überwachung impliziter Normen, der subtile Aufbau von Hierarchien oder die Semiotik von Kleidung, Gesten und Körperhaltungen. Gerade das aber, so behaupte ich, spielt eine entscheidende Rolle für die Genese wissenschaftlicher Erkenntnis. Für Wissenschaftssoziologen sprechen Wissenschaftler also nicht zu viel, sondern falsch über sich.“

Lesen Sie den ganzen, vom Verlag zur Verfügung gestellten Beitrag „Selbstdarstellung im Wissenschaftsbetrieb“ aus dem Merkur-Oktoberheft (Nr. 797), das in Ihrer Buchhandlung zu erwerben ist.

Okt. 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen | Kommentieren