Am Samstag, 24. Oktober 2015, findet in der Universitäts-Hautklinik Heidelberg ein Patiententag zum Thema Schuppenflechte (Psoriasis) statt. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Schuppenflechte? Was ist bei der Ernährung zu beachten? Wie hängen Psyche und Erkrankung zusammen? Welche Therapiestrategien gibt es für Kinder?
Renommierte Hautärzte beantworten in Vorträgen und offener Diskussionsrunde mit den Besuchern wichtige Fragen rund um das häufige Hautleiden. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauen- und Hautklinik, Im Neuenheimer Feld 440, 69120 Heidelberg. Mitglieder der regionalen Selbsthilfegruppen beraten an den Informationsständen im persönlichen Gespräch. Patienten, Angehörige und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Am Freitag, 23. Oktober 2015, bieten Ärzte der Universitäts-Hautklinik außerdem eine Telefon-Sprechstunde an. Von 14 bis 16 Uhr können sich Betroffene und Angehörige unter der Telefonnummer 06221 56-36072 beraten lassen.
Neue Medikamente für Kinder zugelassen
Ein Thema des diesjährigen Psoriasistages ist die Schuppenflechte bei Kindern. Hier gibt es einige Neuerungen zu berichten: Spezielle Medikamente, die sich bereits seit einiger Zeit in der Therapie bei Erwachsenen bewähren, sind seit diesem Jahr auch für Kinder zugelassen. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe aus der Gruppe der Biologika – synthetisch hergestellten Molekülen, die direkt das Immunsystem beeinflussen. „Bei sehr intensiven Krankheitsschüben sollten auch Kinder frühzeitig eine Therapie mit solchen Biologika erhalten, um z.B. spätere Schäden an den Gelenken vorzubeugen“, erklärt Dr. Lena Vogelgsang, Ärztin an der Universitäts-Hautklinik. Bis zu 40 Prozent der Psoriasis-Patienten erkranken an Gelenksentzündungen, der sogenannten Psoriasis-Arthritis. Während des Wachstums können diese Entzündungen u.a. Fehlstellungen der Gelenke verursachen.
Gut informiert zu sein, kann Patienten auch dabei helfen, weitere Gesundheitsrisiken zu senken, denn die dauerhafte Entzündung der Haut bedeutet Stress für Körper und Seele. Dazu leiden Betroffene häufig auch unter Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht – wichtige Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. Besucher des Patiententages erfahren, wie sie mit einem entsprechend gesunden Lebensstil gegensteuern können. So lässt sich die Erkrankung meist positiv beeinflussen, indem man sich bewusst ernährt und auf das Gewicht achtet. Umgekehrt fördern ungesunde Ernährung und Übergewicht die Entzündung und können die Wirksamkeit der Therapien verringern. Psychischer Stress kann sogar unmittelbar einen Psoriasisschub auslösen. Auch hier können Patienten viel für sich tun, indem sie sich mit Methoden der Stressbewältigung auseinandersetzen.
Für viele relevant ist das Thema Psoriasis und Beruf: Besonders Patienten mit Schuppenflechte an Händen und Fingernägeln leiden, denn diese Hautveränderungen lassen sich nicht verstecken. Viele erleben berufliche Einschränkungen ganz unterschiedlicher Art. Was ihnen helfen kann und bei der Behandlung zu beachten ist, stellt Professor Dr. Elke Weisshaar von der Abteilung Klinische Sozialmedizin des Universitätsklinikums vor.
Jeder Patient braucht eine individuell angepasste Behandlung
Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Schuppenflechte, einer chronischen Hautentzündung; zum Teil sind auch Nägel und Gelenke betroffen. Hervorgerufen wird die Psoriasis vermutlich durch eine Überaktivität des Immunsystems (Autoimmunerkrankung). Dauer und Intensität der Krankheitsschübe variieren von Patient zu Patient, ebenso das Ansprechen auf die Therapien. „Es bedarf etwas Geduld, aber in der Regel findet sich für jeden Patienten eine passende Therapieform“, so Professor Dr. Knut Schäkel, Leitender Oberarzt der Universitäts-Hautklinik, der beim Patiententag über die Auswahl der geeigneten Therapie sprechen wird.
An der Universitäts-Hautklinik Heidelberg steht das gesamte Spektrum bewährter und neuer Therapien bei Psoriasis zur Verfügung. Neben der äußerlichen Therapie mit verschiedenen Präparaten werden auch UV-Bestrahlungstherapien und systemische Therapien durchgeführt. Darüber hinaus bietet die Universitätsklinik Kindern und Erwachsenen mit schwerer Psoriasis die Teilnahme an klinischen Studien mit neuen Wirkstoffen, Spritzen- und Tablettentherapien an.
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