v. r: OB Dr. Eckart Würzner, BW-Innenminister Reinhold Gall, Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, im Hintergund Dr. Karl A. Lamers , Bürgermeister Dr. Joachim Gerner - Dezernent für Familie, Soziales und Kultur - und Lothar Binding. Foto: Juergen Gottschling

v. r: OB Dr. Eckart Würzner, BW-Innenminister Reinhold Gall, Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, im Hintergund Dr. Karl A. Lamers , Bürgermeister Dr. Joachim Gerner – Dezernent für Familie, Soziales und Kultur – und Lothar Binding. Foto: Jürgen Gottschling

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière: Registrierzentrum in Heidelberg Modell auch für andere Bundesländer – Minister bestätigt: Patrick-Henry-Village behält reine Drehkreuzfunktion, keine Unterkunft für Dauer des Asylverfahrens. Der Politiker bezeichnete das Registrierzentrum für Flüchtlinge in Heidelberg als Pilotprojekt. Zusammen mit den Landesministern Reinhold Gall und Integrationsministerin Bilkay Öney sowie Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat er heute das Zentrum PHV besucht. Er zeigte sich „beeindruckt von der“ (mittlerweile) „guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und der Verkürzung des Registrierungsverfahrens bis zum Asylantrag von bislang mehreren Monaten auf wenige Tage“.

Der Minister nach dem Rundgang: „In Heidelberg werden alle Registrierungsvorgänge gebündelt bis hin zum Asylantrag. Damit kommen alle Menschen mit einem gestellten Asylantrag entweder in Einrichtungen, in denen ihr Verfahren voraussichtlich negativ abgeschlossen wird oder sie kommen bei guten Verfahrensaussichten in die Kommunen zur weiteren Integration.“

Step bei Step: Präzise und minutengenau ausgerichtet - und nach einem Tag ist dann (fast) alles vorbei. Foto: Philipp Rothe

Step bei Step: Präzise und minutengenau ausgerichtet – und nach einem Tag ist in der Regel die Registrierung erledigt. Foto: Philipp Rothe

Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte in dem gemeinsamen Pressegespräch mit den Ministern: „Wir sind übereingekommen, dass die Menschen, die nach Deutschland kommen,  schnell registriert werden müssen und dann schnell ihren Asylantrag stellen können. Das ist für uns als Städte sehr wichtig. Wir in Heidelberg sind bereit, hierfür ein Drehkreuz mit zu tragen. Hier werden bis zu drei Viertel aller Flüchtlinge in Baden-Württemberg sehr schnell registriert. Damit entlasten wir viele Städte, in den die Menschen bislang monatelang auf den Beginn des Asylverfahrens gewartet haben. Wir sind auch übereingekommen, dass es im Registrierzentrum nicht gleichzeitig weitere Unterbringungen oder gar Abschiebungen geben kann. Das verträgt sich nicht mit dem Drehkreuz, wo Menschen direkt nach ihrer Flucht in einer schwierigen Situation sind.“

In diesem mittlerweile als Heidelberger Modell bekannt gewordenen Procedere werden mehrere Schritte des Registrierungsprozesses an einem Ort gebündelt, wodurch die Menschen im Idealfall innerhalb von zwei Tagen ihren Asylantrag stellen können. Und nur für diesen Zeitraum sind sie in der komplex angelegten Registrierstelle untergebracht.

Direkt nach Stellung des Asylantrags werden sie dann auf die Unterkünfte des Landes und der Kommunen verteilt, wo sie auf den Ausgang des Asylverfahrens warten können.

Nach dem informativen Rundgang durch die Stationen: Statements. Und Fragen der versammelten Journaille des Landes an die drei Minister und den Heidelberger Oberbürgermeister. Foto: Philipp Rothe

Nach dem informativen Rundgang durch die Stationen: Statements. Und Fragen der versammelten Journaille des Landes an die drei Minister und den Heidelberger Oberbürgermeister. Foto: Philipp Rothe

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière sagte dazu: „Das ist ein Pilotprojekt, von dem ich hoffe, dass es nicht nur in Baden-Württemberg gut funktioniert, sondern dass es auch zum Modell für andere Bundesländer wird.“ Und meint zu gestreuten – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Geschichten, die nicht von Menschen mit brauner Hautfarber sondern einer ebendiesen Gesinnung unter die Leute gebracht wurden und werden: „Viele in der Bevölkerung kursierende Gerüchte, Kriminalität sei durch die Flüchtlinge größer geworden, müsse von einer aufgeklärten Bevölkerung entschieden entgegengetreten werden“.

syrisches_kindUnd wir, die „Rundschau-Macher“ möchten der unter die Leute gebrachten Unterstellungen, dass hierzulande die in der Tat oft chronischer Unterbesetzung der Polizei wegen entstandene Bild einer  unfähigen Truppe, die mit Konflikten umzugehen nicht in der Lage wäre, die Zeichnung eines traumatisierten syrischen Mädchens gegenüber stellen, welches dies schräge Bild überdeutlich ins rechte, in diesem Fall ins richtige Bild umgesetzt hat –

das übrigens mit einem „Draufklick“ besser anschaubar, mithin verständlicher wird. tno

Okt. 2015 | Heidelberg, Allgemein, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren