Macker & ChauvInnen.
Frauen &
eine vertane Chance:
„Studie Angst“(t)“räume
in Heidelberg“
Diesen Beitrag habe ich 1994 in der Heidelberger Rundschau „in vino veritas“ als Antwort geschrieben auf eine, von der Stadt Heidelberg (Beate Weber) herausgegebene und von der Frauenbeauftragten Dörthe Domzig initiierten Studie „Angsträume in Heidelberg – Das Sicherheitsempfinden von Frauen in ihrer Stadt“. Sowohl dieser Beitrag wie auch die Studie wären im Rundschau Archiv verschwunden geblieben, wären wir nicht neuerlich von einer Heidelberger Variante von Genderei vom (so heißt das Amt mittlerweile) Amt für Gleichstellung – da sei mittlerweile, sagte mir Dörthe Domzig gerade, auch ein Mann für deren Gleichstellung im Amt beschäftigt – von dem ich (haben Sie?) bislang allerdings weder etwas gelesen, noch gehört habe. Nachdem wir gerade ein ausführlicheres (versachlichendes) Gespräch zu „Frauennachttaxi“ , der derzeit wütenden Genderei und alledem vereinbart haben, will dieser Beitrag am Thema Interessierte schon mal darauf einstimmen:
Neigung zur Inspektion mag zwar gut gemeint sein, sie wird aber ärgerlich, wenn sie so egozentrisch bleibt, wie in der vom Amt für Frauenfragen der Stadt Heidelberg in Auftrag gegebenen Studie „Angsträume in Heidelberg“ (gerade aktuell wegen der Aktion „Kriminalprävention“), wenn sie zudem zur Zentrierung der Welt auf den eigenen kleinen Organismus führt, wenn Frau sich aufbläht und verklemmte Größenphantasien sich innerhalb kleinstädtisch-karierten Grenzen auszutoben beginnen. Mal eben reingegriffen ins geschriebene Wort: „Alkoholkontrollen in der Altstadt und Frauenpatrouillien“ werden da gefordert und ein „Auflösen der dortigen Szene“ – was immer das bedeutet. Noch deutlicher ist da die Forderung „Männer ändern,“ die frau dann auch gleich so: „Aussperren von Männern“ auf den Punkt gebracht wissen möchte.
Einige der erhobenen Daten haben zwar einen ähnlich hohen Unterhaltungswert wie weiland die Doktorarbeit des CDU-OB Kandidaten „Professor“ Fürniß. Wenn aber Ratschläge der Polizei (die nicht nur Frauen gegeben werden, schließlich gibt es nicht nur den wenig diskreten Charme von Vergewaltigung, sondern auch den der Kriminalität an Nichtfrauen), lieber kleine Umwege, statt durch unbeleuchtete Grünanlagen zu gehen – mit (lamentationes) lamentatorischem Wehklagen begegnet wird, es werde „nicht darüber nachgedacht, dass diese Empfehlungen alle die Frauen gefährden, die in Anspruch nehmen, sich frei zu bewegen“, dann ist das zumindest gewöhnungsbedürftig. Und wenn es da weiter heißt, es bleibe (von der Polizei) „unbewertet, was das für Männer sind, die bei solchen Gelegenheiten Frauen überfallen“ fällt uns allenfalls die Frage ein: Was will frau uns damit sagen?
Kollektivbeleidigung
„Getretner Quark wird breit, nicht stark“ möchte man diesen nicht einmal gehobenen Schwachsinn, Goethe zitierend, kommentieren, wäre da nicht auch das ständige Auftauchen diskriminierender Äußerungen als Kollektivbeleidigung gegenüber der Gruppe der Nichtsesshaften und Wohnsitzlosen: Kaum ein „Angstraum“, dem nicht als Kriterium angedient wird, dass „dort komische Gestalten rumhängen, z.B. ‚Penner'“. Abgesehen davon, daß hier strafrechtliche Relevanz geprüft werden sollte, muss die Frage erlaubt sein, ob nicht von jemandem, der sich zum FürsprecherIn einer angeblich diskriminierten Gruppe aufschwingt, sollte erwartet werden dürfen, dass nicht in der Tat (für das verbratene Geld hätte frau etwas für wohnsitzlose Frauen tun können) unterpriviligierte Gruppen in Bausch und Bogen in einer Weise diskriminiert werden, dass das gerade jener Gruppe unangenehm aufstoßen sollte, die ja nun auch ständig (und oft genug meschugge bis zum Abwinken) auf der Suche nach der Wahrheit in der Sprache allüberall ihr „In“ meint dranhängen zu müssen.
All das ist beklemmender als lustig, weil die elende Begrenztheit des Horizontes sich nicht ausweitet, verschiedene Ichs in ihrer Zelle sitzenbleiben und sich für den Mittelpunkt der Welt halten. Die Umfrageergebnisse wirken beunruhigend, da der Sehapparat nur noch kleine Flecken sieht, ohne sie zu einer Struktur zusammenzufügen.
Sprachloses Verhältnis der Geschlechter
Aber es sollte doch darum gehen – und dann käme auch kein Wort der Kritik von uns – schreibend, forschend, ergründend, fragend, reflektierend, sich des standardisierten Verhältnisses des Mannes zur Frau, der Frau zum Mann, zu sich selbst, zu Kultur, Gesellschaft, Arbeit, Technik, Sprache und der (Angst)(t)-räume kritisch zu nähern und zu bemächtigen, um der aus diesem Verhältnis erwachsenden Herrschaft, Gewalt, Entfremdung oder Zerstörung Einhalt zu gebieten. Es hätte in dieser Studie darum gehen können und müssen, das oftmals unbegriffene, dumpfe und sprachlose Verhältnis der Geschlechter untereinander in ein solches der Wachheit und Wahrheit, der Aufmerksamkeit und Konzentration zu verwandeln, die Entgrenzung und Erweiterung des individuellen Horizontes, was jedenfalls diese Problemstellung angeht, zu fördern und die eigenen noch unerkundeten Möglichkeiten ins Bewusstsein zu heben und deutlich werden zu lassen. Wäre das ein zu anspruchsvolles Vorhaben gewesen? Für die MacherInnen dieser Studie ganz offensichtlich: Ja!
So weit, so schlecht.
Gern:
„An einer engagierten Diskussion der Ergebnisse dieser Arbeit sind wir sehr interessiert“. (Aus dem Vorwort zu „Angsträume in Heidelberg“).
Machen wir: Es sind doch die Zeiten längst Geschichte, da sich die Frauenbewegung – etwa mit der Gründung von „Frauenhäusern“ – bevorzugt um jene sozialen Schichten kümmerte, denen ihre Protagonistinnen in der Regel nicht angehören. Heute geht es den meisten um Klassenprivilegien, von denen – wohl wahr – bisher in erster Linie Männer Gebrauch machen konnten. Nicht aber geht es um deren Beseitigung. Für jene, die unter dem Patriarchat am meisten zu leiden haben, hat sich am wenigsten geändert. Jene die Situation durchschauende Minderheit, welche eben diese Situation nicht akzeptiert, sucht doch in der Regel nicht mehr nach neuen Modellen der Partnerschaft, sondern bietet ein Modell an, in dem die Männer sozusagen ahistorisch, biologische Täter und die Frauen Opfer sind, das also den Kampf gegen den „Geschlechtsgegner“ zum Programm erhebt. Das mag zu einer neuen Selbstachtung beitragen. Vergrößert es aber das Potential der Freundlichkeit in der Welt? Ist diese Welt bewohnbarer, das Zusammenleben der Menschen durch die neue Frauenbewegung erträglicher geworden ?
Wie gehen Frauen mit Frauen um?
Hat vielleicht mal wer beobachtet, wie Frauen – bei Podiumsdiskussionen etwa – mit Frauen umzugehen belieben? Das lässt kaum den Schluss zu, daß Konkurrenz und Herrschaftsausübung auf den zwischengeschlechtlichen Bereich beschränkt seien. Freilich wird man (frau zumal) dagegen einwenden, nach Jahrhunderten des Patriarchats hätten Frauen keine andere Möglichkeit, als die Muster der Männer zu reproduzieren. Aha! Wer möchte denn bestreiten – wollen wahrscheinlich schon, aber können – dass Frauen die patriarchalischen Normen längst übernommen haben, und zudem wäre der Beweis noch zu erbringen, daß diese Mechanismen irgendwann einmal (zumindest) unter Frauen zu wirken aufhören: Bislang jedenfalls hat der Feminismus noch ebenso wenig reale Erfolge bei der grundsätzlichen Abschaffung von Machtstrukturen vorweisen können wie der Sozialismus.
Doppelmoral?
Und wenn militante Frauen recht haben mit der, wie bei ihnen üblich, apodiktisch vorgetragenen Behauptung „Sexualität ist Gewalt“ – gilt das dann nur für die Sexualität zwischen Mann und Frau, und wenn nicht: Wann wäre sie zu verurteilen? Wann nicht? Natürlich bleibt: Sexualität ist eines von mehreren Mitteln zur Ausübung von Macht; aber sie ist es zwischen den Geschlechtern, wie auch zwischen Sexualpartnern des gleichen Geschlechtes in beiden Richtungen!
Es bekommt jedoch auch der Verdacht einer feministischen Doppelmoral immer wieder aufs Neue Nahrung:
Feministinnen lassen sich von jenen patriarchalischen Richtern, denen sie bei Vergewaltigungsprozessen zu Recht ihr Weltbild vorwerfen, bei Scheidungsprozessen auf der Grundlage eines reaktionär-patriarchalischen Mutterbildes die Kinder zusprechen. Mit gerechter Empörung brachten Feministinnen die Schäden an die Öffentlichkeit, die Väter durch inzestuöse Annäherung, im Extremfall durch Vergewaltigung, bei ihren Töchtern anrichten. In der Tat, ein Thema, das mehr als nur Aufmerksamkeit verdient. Wer aber spricht von den psychischen und sexuellen Schäden, die etwa allein erziehende Mütter anrichten, wenn sie ihren zwölfjährigen Sohn ins Bett nehmen oder den zwanzigjährigen mit Mitteln der Infantilisierung durch Zärtlichkeit, der Bestechung, der Erpressung, des Psychoterrors daran hindern, die Wohngemeinschaft mit der Mutter zu verlassen und ein eigenständiges Leben zu führen?
Nun mag ja – könnte wer einzuwenden versuchen – Betroffenheit eine vorzügliche Motivation sein, sich mit einer Sache zu beschäftigen. Wir wissen aber: Eine gute Bedingung für deren nüchterne Analyse ist sie nicht. Wo Analyse zur Rechtfertigung gerät, sollte man mit äußerster Skepsis reagieren, wenn Rechtfertigung just jener Gruppe gilt, welcher der Analytiker selbst angehört. Dem ist hier so nicht. Basta!
Darf´s etwas mehr sein?
Die Veränderungen, die derzeit in der Geschlechterbeziehung stattfinden, müssen sich gefallen lassen, danach bewertet zu werden, ob sie in der Summe mehr Glück, mehr Freundlichkeit – und mehr Selbstachtung – unter die Menschen gebracht haben als es zuvor gab. War für Frauen in der Arbeiterbewegung der Kampf um ihre Emanzipation eng verknüpft mit dem Kampf um sexuelle Freiheit, mit dem Kampf für die in der bestehenden Gesellschaft überhaupt Benachteiligten und für eine insgesamt gerechte Gesellschaft, mit einer internationalistischen Grundhaltung, die neugierig war auf das Andersartige, so ist die bürgerliche Frauenbewegung unserer Tage zu großen Teilen – es gibt erfreuliche Ausnahmen! – gekennzeichnet durch den Rückzug ins Ghetto, durch die Abwehr des anderen (zunächst also: des Mannes), durch eine Zuwendung zu dem, was einem vertraut ist, das den eigenen Mief teilt, das so ist wie frau selbst. Wäre also der Verdacht von der Hand zu weisen, daß mit der Orientierung auf die möglichst homogene „eigene“ Gruppe, mit dem Gerede von der Notwendigkeit, die eigene Identität zu finden, in Wirklichkeit eine narzisstische Selbstbespiegelung inszeniert wird? Freilich gibt es diese Tendenz nicht nur in der Frauenbewegung.
Abschottung & Feindseligkeit
Aber in Teilen der Frauenbewegung wurde diese Haltung zur Ideologie, mit allen natürlichen Begleiterscheinungen: der Abschottung nach außen, ja, der Feindseligkeit gegenüber den anderen. Es wiederholt sich bei der Frauenbewegung der Mechanismus aller revolutionären Bewegungen. Auf eine revolutionäre Phase, in der man den Gegner entmachten und ändern will – etwa indem Frauen den Männern abverlangten, sich auf ihre emotionalen, intellektuellen, sexuellen, sozialen Bedürfnisse einzustellen und sie zu berücksichtigen -, folgt eine dogmatische Phase, in der die wenig brillanten NachbeterInnen der nur halb verstandenen Thesen der ersten Generation den Gegner auslöschen wollen. Die Übernahme männlicher Herrschaftsmoral mit umgekehrten Vorzeichen mag ein Akt historischer Gerechtigkeit sein. Eine Lösung ist sie nicht. Halten wir es mit Brecht: „Er will unter sich keinen Sklaven sehn und über sich keinen Herrn.“ Mit „Er“ sei nicht nur der Mann gemeint. Mehr noch: Humanität ist nicht teilbar. Der Wunsch, die Rechte der Frau zu sichern und damit menschliche Geschlechterverhältnisse herzustellen, ist, wenn er aufrichtig ist, nicht zu trennen vom Wunsch einer gerechten Gesellschaft. Wie ehrlich Vorschläge für eine bessere Welt gemeint sind, wird daran zu bemessen sein, ob die für die eigene Gruppe geltenden Prinzipien auch auf andere angewendet werden.
Opfer als Täterinnen
Die bürgerliche Frauenbewegung jedenfalls hat die Opfer der Opfer weitgehend, die Opfer, deren Opfer sie sind, ganz aus den Augen verloren, um sich um so mehr jenen zu widmen, die vielleicht Opfer ihrer Männer – aber mit Sicherheit auch Täterinnen sind: im Kontext der Klassengesellschaft ebenso wie im Kontext einer Welt, in der zwei Drittel der Menschheit hungern. Frau möge doch bitte für möglich halten, dass – auch – ein Mann politisch, nicht gekränkt, reagiert und handelt.
Quoten für alle!
Die Forderung nach einer Quotenregelung für Frauen gehört mittlerweile zum Standardrepertoire jeder Sitzung, bei der über die Besetzung von Gremien beraten wird. Wer aber spricht von einer Quotenregelung für Kinder aus Arbeiterfamilien beim Zugang zu höherer Bildung und bei deren Förderung? Wer spricht bei der Verteilung von Chancen und Macht von einer Quotenregelung für Gastarbeiter und deren Kinder? Daß dies – unter anderem – kein Thema ist, hat zu tun mit der Monopolisierung der Opferrolle und in der Folge mit dem der Quotenfrage gemachten Problem durch die bürgerliche Frauenbewegung.
Ex-und-hopp
So bleibt zu guter Letzt die Frage: Ist ein Macho dann sympathisch, wenn sie eine MachoIn ist? (Und es tut wenig zur Sache, ob diese Machoine ihre Herrschaftsgelüste einer lesbischen Frau oder einem Mann gegenüber auslebt.) Ist eine ex-und-hopp-Mentalität, die den Partner instrumentalisiert, progressiver, wenn eine Frau ihr nachgibt, als wenn ein Mann das tut? Und ist die Verspottung von Halbglatze, Bierbauch und Herrenbrille humaner als die faschistoid-stammtisch-übliche Diffamierung von Hängebusen, dickem Po und Damenbrille?
Es mag früher eine überwiegende Mehrheit von Männern gegeben haben, die Macht ausübte zur Erniedrigung ihrer Partnerinnen. Aber es gab immer auch die Minderheit der sensiblen, zu Gefühlen, Zärtlichkeit und Zuwendung fähigen Männer. Ich aber sage euch: Heute wird die männliche Mehrheit ergänzt durch Frauen, die deren Spielregeln übernommen haben, die Macht ausüben wollen, Kälte mit Stärke verwechseln und just jene Männer erniedrigen, die dieses Spiel nie akzeptierten. Und wie sie sich einst über die Macht der Männer beklagten, so spotten sie heute über deren Schwäche, deren Verletzbarkeit, deren Leidensfähigkeit, um sich dann schließlich um so williger der Macht der Machos zu fügen. Militante und Militantinnen, Fundamentalisten desgleichen wie Fundamentalistinnen sind ein Greuel. Und die, nur die, mögen sich von der Polemik des Jürgen Gottschling getroffen fühlen. Aber heftig!
22.Sep..2015, 12:41
Ein sehr kräftiger und stark subjektiver Beitrag des Mannes Jürgen Gottschling, meine ich. Das kann Gender-Debatten entfachen, die ja kaum noch geführt werden, oder doch nicht? Ich steuere etwas anachronistisch folgendes dazu bei:
Die Schichten-Frage liegt arg verquer zur Frauenfrage, in weiten Bereichen des heutigen Diskurses. Was ja auch im Beitrag angedeutet wird.
Und: Ich teile die Auffassung, dass „frau“ sich heute das „Framing“ von Männern zu eigen gemacht hat, um es mal so auszudrücken. Darüber kann man auch ganz gut nachdenken.
Und ich füge hinzu: Die jungen Frauen haben die Früchte der Arbeit von A. Schwarzer und Co. geerntet (Badinter, Beauvoir und Co. nicht zu vergessen!), sind sich dessen aber kaum noch bewusst. Was ist denn nun mit den Verdiensten von Alice Schwarzer, möchte man etwas kicherig hinzufügen? Es ist so still geworden…
Ich bewundere zudem die Fähigkeit so vieler Frauen, gerade auch von Feministinnen, zur subjektiven Auslegung von Missverhältnissen. Selbst in Studien, die wissenschaftlich unterlegt werden. Dialektik ist in diesem Sinne nicht prioritär, meine ich zu beobachten. Kurzum: Ich bewundere deren Fähigkeit, also die der Frauen, zur vergleichsweise starken Subjektivität. Aber allein für diese Sentenz wird jetzt sicher gleich ein Kommentar einer in die Jahre gekommenen Kommentatorin reinkommen…Machoooo.
Dabei beobachte ich ja nur was eigentlich Schönes als Differential. Rein phänomenologisch. Andere mögen dies nicht beobachten. Aber ach, nun bin ich schon dabei, mich vorauseilend zu verteidigen. Das lasse ich doch lieber!
Deshalb zuletzt: Dass „man“ in einer schweren Identitäskrise steckt, gerade auch junge Männer, daran habe ich keinen Zweifel, möchte ich noch hinzufügen dürfen.
Und zuallerletzt: Sowohl die Frauenfragen als auch die Männerfragen und mithin die Gender-Frage werden seit NineEleven zunehmend überlappt von anderen Themen, von Überlebens- und Gattungsfragen: gewalttätiger Islamismus, Großmigration, Europa-Krise, Umweltkrisen, Verelendung.
Auch wenn sich konsequent wähnende Feministinnen gerne bei all diesen Fragen die jeweils relevante Gender-Optik heraussezieren, so scheint mir eine Sache doch klar: Der Diskurs zur Gender-Thematik ist inzwischen verlangsamt, verflacht und er wird über längere Zeit nicht mehr „vorne“ sein können.
Ähnlich wie die Klassenfrage und Fragen der soziologischen Schichtung einer Gesellschaft. Es geht ums Überleben, um uns als Gattung!
Schade, aber den herrlichen ud dringlichen Luxus, uns gegenseitig Machismo und Domina-Verhalten vorzuwerfen, werden wir uns auf nicht absehbare Zeit kaum noch leisten können. Damit würden wir ins Abseits geraten.
Darf ich mit einem Macho-Spruch, der das oben mit angesprochene Thema „Umwelt“ wundervoll mit dem Thema „Gender“ verbindet, nun definitiv schließen?
Er geht so: „Es wird eine lange Dürre kommen, mein Sohn! Hm, eine kleine Dicke wäre mir lieber, Vater.“
Mit den besten Grüßen
Fritz Feder
22.Sep..2015, 14:25
Der Federsche Kommentar ist – zumindest – ebenso subjektiv, wie er anmerkt. dass mein Beitrag es sei. Sowohl aber, als durchaus auch, muss subjektiv sein noch sein dürfen. Und, notabene: Da fragte mich doch kürzlich mal wer, ob ob ich nicht gelernt hätte, Bericht und Kommentar voneinander zu trennen? Meine Antwort war – und das gilt für alle meine Beiträge hier: „Die Rundschau, die ist per se Kommentar!“
Jürgen Tenno Gottschling