Das Symposium Klinische Ethik des Universitätsklinikums Heidelberg befasst sich mit dem ärztlich assistierten Suizid, die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. Wie viel Hilfe soll in Zukunft beim Sterben erlaubt sein? Noch im Herbst dieses Jahres soll ein Gesetz verabschiedet werden, das die kontrovers diskutierte Frage des sogenannten ärztlich assistierten Suizids regelt. Mit den verschiedenen Standpunkten des Themas befasst sich das Symposium Klinische Ethik „Hilfe beim Sterben oder Hilfe zum Sterben?“ am Dienstag, 9. Juni 2015, von 17 bis 20 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Kopfklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400. Journalisten und die interessierte Bevölkerung sind herzlich eingeladen; der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Dürfen Ärzte eine tödlich wirkende Substanz zur Verfügung stellen, wenn Patienten sich entschlossen haben, zu sterben? Ist es mit dem Heilungs- und Linderungsauftrag eines Arztes vereinbar, Patienten nicht nur im Sterben zu begleiten, sondern ihnen auch zum Sterben zu verhelfen? Gegner halten diese Form der Sterbehilfe für unvereinbar mit dem ärztlichen Ethos und fordern stattdessen einen Ausbau der Palliativmedizin. Ein solcher Ausbau sei zwar sinnvoll und notwendig, der Sterbewunsch einiger Patienten werde davon jedoch nicht berührt, so die Befürworter. Das ärztliche Standesrecht ist derzeit uneinheitlich.
Aber selbst wenn es einen Konsens gäbe, dass Ärzte bei der Selbsttötung behilflich sein sollen, bleibt die Frage, ob der geäußerte Sterbewunsch eines Patienten authentisch und freiverantwortlich ist. Vielleicht handelt es sich um eine depressive Episode, um unerträgliche, aber linderbare Schmerzen oder um die Angst, Angehörigen zur Last zu fallen? – Rundschau-Archiv: Leben und sterben lassen!
Dies sind einige der Fragen, die von renommierten Experten aus den Bereichen Psychiatrie, Recht, Medizinethik und Theologie in vier Vorträgen mit anschließender Diskussionsrunde vorgestellt werden. Das Symposium wird federführend von Dr. Beate Herrmann, Vorsitzende des Klinischen Ethik-Komitees des Universitätsklinikums Heidelberg, in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität Heidelberg organisiert und von der Katholischen und Evangelischen Klinikseelsorge unterstützt.
Freitag, 06. Juni 15 um 20:15 Uhr auf ARTE: „Morgen bin ich tot“ – Der Sender wagt sich an das Thema: „Sterbehilfe“
20.Jun.2015, 02:22
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