Im Rahmen der Reihe „History@Debate“ laden die Körber-Stiftung, die Gerda-Henkel Stiftung, das Deutsche Historische Museum Berlin und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Sie herzlich ein zur interaktiven Podiumsdiskussion
Heinrich Böll schrieb im März 1985, dass man die Deutschen immer daran werde erkennen können, „ob sie den 8. Mai 1945 als Tag der Niederlage oder Tag der Befreiung bezeichnen“. Bundespräsident Richard von Weizsäcker löste wenige Wochen später eine breite Debatte über die historische Einordnung des Endes des Zweiten Weltkriegs aus,
indem er eine Differenzierung zwischen zeitgenössischer Erfahrung des Kriegsendes und dessen rückblickender Bewertung einforderte. Diese Differenzierung sollte auch einer in ihrer Erinnerung geteilten Erlebnisgeneration die Einsicht eröffnen, „was es heute für uns alle gemeinsam zu sagen gilt: Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“. Damit setzte Weizsäcker einen bis heute aktuell gebliebenen Akzent in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Kriegsende: Denn wie Krieg und Kriegsende erinnert werden, gilt bis heute als Gradmesser für die Auseinandersetzung der Deutschen mit ihrer Rolle im gewaltreichen 20. Jahrhundert. Die Zeithistoriker Sönke Neitzel und Paul Nolte diskutieren mit Frank Bösch, wo die öffentliche Debatte 70 Jahre nach Kriegsende steht.
Zeit: Montag, 11. Mai 2015, 19 Uhr
Ort: Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums Berlin
Unter den Linden 2, 10117 Berlin
Podium
Prof. Dr. Sönke Neitzel (London)
Prof. Dr. Paul Nolte (Berlin)
Moderation: Prof. Dr. Frank Bösch (Potsdam)
Grußwort: Prof. Dr. Alexander Koch (DHM)
Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.