zeitgeister-1000x500px1»Wie fände sich ohne Studium, ohne wissenschaftlich geschultes Denken und Lesen der Zugang zu Aristoteles, Descartes, Kant oder Hegel und deren weltbewegenden Erkenntnissen? Wie wollte man jungen Menschen die vertrackten Seinsreflexionen eines Heidegger, seinem kaufmännischen Freund Russells »Zweifel an den Prämissen« oder einem Ingenieur der Industrie Wittgensteins »Tractatus« („Worüber man nicht reden kann, muss man schweigen“!) und die Ergebnisse der Philosophischen Untersuchungen etwa plausibel machen, und zwar so, dass ein zu eigenen Fragen und Reflexionen befähigendes Verständnis vermittelt wird?

Wilhelm Weischedel: Die philosophische Hintertreppe – Die großen Philosophen in Alltag und Denken

304 Seiten DTV ISBN 978-3-423-30020-9. 8,50 €

Wilhelm Weischedel hat die Masse gelehrter, aber schwer verständlicher Literatur beiseite geschoben und in vierunddreißig Aufsätzen die Quintessenz des Denkens und Lebenswerkes ebenso vieler Philosophen in unkonventioneller Weise so dargestellt, daß die jeweilige Kernproblematik und Kernantwort leicht verständlich ist, ohne daß gefährliche Verkürzungen zu verschmerzen wären.
Die philosophische Hintertreppe wird zur sozialen Einrichtung, sie führt über nur geringe Umwege der anekdotischen Einführung in das Zentrum des jeweiligen Denkens, ohne beim Leser auch nur die geringste Vorkenntnis vorauszusetzen. Der Stoff von zweieinhalbtausend Jahren Philosophiegeschichte von Thaies, dem philosophierenden Handelsmann aus Milet, bis hin zu Ludwig Wittgenstein, dem modernen Künder des Untergangs der Philosophie, wird hier ohne wissenschaftliche Arroganz und lehrmeisterhafte Attitüde erzählt, mit allen Mitteln dieser Kunst.« Rheinischer Merkur»Seine unorthodoxe wie geistreiche Zusammenschau des europäischen Denkens von Thales bis Wittgenstein ist in jeder Hinsicht empfehlenswert. « Die Zeit
»Weischedel machte die überraschende Entdeckung, dass der Weg zum Verständnis großer Philosophen einfacher und direkter über die Hintertreppe durch Küche und Schlafzimmer führt als durch dickleibige Folianten oder über gescheite Interpretationen ihrer Werke.« Der Spiegel

Wilhelm Schmid – Glück.
Alles, was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist
Suhrkamp
79 Seiten, Gebunden
7,00 €
ISBN 978-3-458-17373-1

Einfach nur glücklich sein: offenbar ein schwieriges Unterfangen. In seinem neuen Buch denkt Wilhelm Schmid darüber nach, was unser Glück ausmacht, was die Philosophie dazu beitragen kann und was wir persönlich tun können und müssen. Es geht um die geistige Haltung, die wir dem Leben gegenüber einnehmen; die Kunst, neben den Höhen auch die Tiefen des Lebens anzunehmen; und das Erkennen von Sinn und Zusammenhängen mit allen Sinnen.
Was ist Glück? Die Frage danach treibt uns um. Könnte es aber sein, daß gerade die ständige die Jagd nach Glück unglücklich macht? Dabei ist Glück nichts als ein Wort. Entscheidend ist, was damit bezeichnet wird, welche Bedeutung dem Wort gegeben wird, das nicht nur »das« Glück in der Einzahl bezeichnet. Der Lebenskunst-Philosoph Wilhelm Schmid unterzieht in seinem neuen Buch die Vielfalt der Bedeutungen einer genaueren Betrachtung: das Zufallsglück, das Wohlfühlglück, das Glück der Fülle, das Glück des Unglücklichseins. Gegen die Glückspropheten, die mit wohlfeilen Rezepten alle Welt beglücken wollen, macht Schmid geltend, daß Glück nur ein Stellvertreterbegriff für die wichtigere Frage nach »Sinn« ist. Wenn aber Sinn nicht mehr von selbst zur Verfügung steht, dann wird eine Art von Arbeit daraus, Sinn zu finden und neu zu gründen.

Jay F. Rosenberg – Philosophieren
Ein Handbuch für Anfänger
Aus dem Amerikanischen von Brigitte Flickinger
5. Auflage 2006. 194 Seiten. Kt € 14.-
ISBN 978-3-465-03460-5
Klostermann Seminar Band 18

Recht schnell wird man bei der Beschäftigung mit Philosophie mit ihren Themen vertraut. Doch herauszufinden, wie man Philosophie betreibt, was ein spezifisch philosophisches Argument ist, wie man gültige und ungültige Argumente unterscheidet, das erweist sich als viel schwieriger. Oft verstreicht ein ganzes Studium, ehe man dahinterkommt, denn niemand sagt einem, was das Philosophieren seiner Struktur nach ist oder sein sollte und wie man es macht.
Genau das versucht Jay Rosenberg in seinem Buch. Er tritt einen Schritt hinter die Arbeit des Philosophen zurück und beschreibt, was in ihr geschieht. Man lernt bei der Lektüre zunächst, wie man Argumente sowohl ihrer Form als auch ihrem Inhalt nach bewertet. Doch das ist nur ein Teil des Buches. Rosenberg verwendet besonders viel Zeit darauf herauszuarbeiten, wie man philosophische Themen diskutiert und kritisiert. Viele komplizierte Dinge gibt es dabei zu beachten, Dinge, die in einem Logikhandbuch beispielsweise nicht zu finden sind. Rosenberg gibt damit dem Anfänger – und auch dem Fortgeschrittenen – eine Hilfe, die er bislang vergeblich suchte. Dazu gehört, daß das Buch ausführlich erörtert, wie man eigene philosophische Essays schreibt: was es heißt, einen in der Literatur angetroffenen Disput zu analysieren und zu bewerten; was es bedeutet, ein Problem zu formulieren und zu lösen; worauf es ankommt, wenn man eine eigene, neue These formulieren und verteidigen will. All dies erläutert Rosenberg anhand vieler Beispiele.
Das Buch wendet sich an Studenten und Dozenten der Philosophie, aber auch an alle anderen, die wissen möchten, worum es in dieser Disziplin geht.
“Dieses so gründliche wie kurzweilige Buch gehört ohne Zweifel zu den besten seiner Art.” Neue Zürcher Zeitung

Heidegger Lesebuch – Herausgegeben und mit einer Einleitung von Günter Figal
400 Seiten. Kt € 17.80
ISBN 978-3-465-04011-8
Klostermann Seminar Band 21

„Wege – nicht Werke” – das hat Heidegger der Gesamtausgabe seiner Schriften und Vorlesungen als Motto vorangestellt. Wege aber muß man selbst gehen, damit man sie kennen lernt – so auch die vielen Wege des heideggerschen Denkens. Um sich derart in der Landschaft von Heideggers Denken bewegen zu können, ist es nötig, daß man weiß, wo ein bestimmter Weg verläuft und wohin er führt. Auch sollte man mögliche Ausgangspunkte kennen. Dabei ist es nicht erforderlich, daß man mit den frühesten Texten beginnt. Ausgangspunkte in einer Landschaft sind Orte, die durch Wege miteinander verbunden sind. Deshalb geht es von Orten, die, chronologisch gesehen, nicht am Anfang oder am Ende liegen, sowohl vorwärts als auch zurück.
Dieses Lesebuch will Ausgangspunkte solcher Art markieren; zusammengestellt wurden exemplarische Texte, von denen aus eine Erkundung des heideggerschen Denkens möglich ist. Das Lesebuch will zur Orientierung im Zusammenhang dieses Denkens verhelfen und dabei manche Texte, die für das Verständnis Heideggers besonders wichtig sind, leichter zugänglich machen. Die umfangreiche Einleitung des Herausgebers läßt Heideggers philosophische Entwicklung verständlich werden und stellt die Texte des Lesebuchs in ihren Zusammenhang. Eine Chronik informiert über die wichtigsten Daten in Heideggers Leben.
Der Band enthält unter anderem das “Spiegel-Gespräch” von 1966 sowie eine “Erste Ausarbeitung” des Aufsatzes “Vom Ursprung des Kunstwerkes”, die sich erheblich von der in Band 5 der Gesamtausgabe veröffentlichten Fassung unterscheidet.

“Die Sherpa-Dienste [können] nicht hoch genug eingeschätzt werden, die diese Textauswahl bei der Durchquerung von Heideggers Gedankenmassiv leistet.” Börsenblatt des Deutschen Buchhandels

Paul Ricoeur – Das Böse
Eine Herausforderung für Philosophie und Theologie
Aus dem Französischen von Laurent Karels
Theologischer Verlag Zürich
64 Seiten, Paperback
ISBN-10: 3-290-17401-8
ISBN-13: 978-3-290-17401-9
EUR 11.80 €

Meditation und eine Einladung zum Handeln
Woher kommt das Böse? Wie kommt es, dass wir Böses tun? Wie lassen sich Gott und das Böse zusammendenken. Diese Fragen haben Paul Ricoeur, den letztes Jahr verstorbenen Philosophen und Theologen – der sich selbst nie als solchen bezeichnet hat –, seit seinen frühesten Arbeiten beschäftigt.
Paul Ricoeur (1913–2005), der ausgerechnet in deutscher Kriegsgefangenschaft die Gedankenwelten von Husserl und Heidegger kennenlernte, und sie später erstmals ins Französische übersetzt hat, wurde 1969 Rektor der Sorbonne in Paris. Von diesem Amt trat er nach rigorosen Eingriffen der Pariser Zentralregierung in die Hochschulautonomie zurück, und ging 1970 nach Amerikas an die University of Chicago, wo er Paul Tillich nachfolgte.
Der vorliegende Essay, entstanden aus einem Referat, das Ricoeur 1985 an der Theologischen Fakultät Lausanne gehalten hat, kann stellvertretend für seine Beschäftigung mit diesen Fragen stehen. Angesichts dessen, was das 20. Jahrhundert an Bösem hervorgebracht hat, beleuchtet Ricoeur, der mit Hannah Arendt befreundet war, hier in einer exemplarischen Tiefe die verschiedenen religiösen, mythologischen und philosophischen Diskurse über das Böse. Er zeigt, wie die traditionelle Theodizee, aber auch wie Kant, Hegel oder Barth versucht haben, das Problem, das die Existenz des Bösen bedeutet, zu lösen. Ricoeur selbst plädiert für eine Weisheit, die auf die (An-)Klage verzichtet.

Hans Blumenberg – Theorie der Unbegrifflichkeit
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Anselm Haverkamp
122 Seiten, Broschur
14,80 €
ISBN 978-3-518-58480-4

»Der Begriff vermag nicht alles, was die Vernunft verlangt.«
Hans Blumenbergs Buch Schiffbruch mit Zuschauer endet mit einem Text, der den etwas enigmatischen Titel »Ausblick auf eine Theorie der Unbegrifflichkeit« trägt. Zu Lebzeiten blieb es bei diesem Ausblick auf eine Theorie, die den Grundbedingungen der Theorie – nämlich begrifflich verfaßt zu sein – zu widersprechen schien und somit vielerlei Rätsel aufgab. Zu den wunderbaren Entdeckungen, die im Nachlaß Hans Blumenbergs zu machen sind, gehört nicht nur eine Mappe mit kleinen Entwürfen, sondern auch ein längeres Manuskript, das den »Ausblick« bis zu einer ausgewachsenen »Theorie der Unbegrifflichkeit« führt, die zudem ein Text von programmatischem Charakter für Blumenbergs philosophisches Projekt insgesamt ist: eine philosophische Programmschrift.
Die Theorie der Unbegrifflichkeit kann als Pendant, als Weiterentwicklung und als Gegenentwurf der berühmten Paradigmen zu einer Metaphorologie von 1960 gelten. Mit ihr ist die Kontinuität des metaphorologischen Projekts im Werk Blumenbergs in wünschbarer Klarheit nachzuvollziehen.

Hans Blumenberg – Beschreibung des Menschen
Herausgegeben von Manfred Sommer
Suhrkamp
918 Seiten, Gebunden
48,00 €
ISBN 3-518-58467-7

»Der Mensch ist ein riskantes Lebewesen, das sich selbst mißlingen kann. (…) Der Mensch ist die verkörperte Unwahrscheinlichkeit. Er ist das Tier, das trotzdem lebt.
(…) Nur der Mensch kann leben und dabei unglücklich sein. Er kann also gerade das verfehlen, was ihm der Sinn seines Daseins zu sein scheint. Noch wenn er Selbstmord begeht, wendet er einen letzten aller seiner Kunstgriffe an: er versucht Selbsterhaltung um jeden Preis, selbst den des Lebens, um wenigsten die Möglichkeit seiner Identität nicht selbst dementieren zu müssen. Der Tod läßt sie, wie sein natürlicher Eintritt sonst auch, offen. Insofern gehört die Möglichkeit der Selbsttötung zu den Auszeichnungen eins Wesens, dem das Gelingen seines Daseins nicht zuverlässig programmiert ist.« (S. 550)
Hans Blumenbergs Anthropologie ist eine philosophische Entdeckung ersten Ranges. Seit vielen Jahren erwartet und auch gefordert, liegt sie nun endlich vor – ediert aus dem Nachlaß. Und sie setzt ein mit einer einfachen, aber überaus folgenreichen These: Der Mensch ist sichtbar. Das ist der Hauptsatz dieser phänomenologischen Anthropologie. Unter den Primaten ist es allein der Homo sapiens, der dauerhaft aufrecht steht und geht; deshalb kann er beides besonders gut: sehen – und gesehen werden. Die Optimierung der visuellen Wahrnehmung geht einher mit dem Risiko erhöhter Visibilität. So exponiert zu sein, formt das Weltverhältnis des Menschen und macht ihn zum Virtuosen der Selbstinszenierung, aber auch der Selbstverstellung und Selbstverhüllung. Sichtbarkeit bedeutet deshalb auch: Der Mensch ist undurchsichtig – für andere wie für sich selbst. Sichtbarkeit provoziert zudem Selbstbezug. Denn dessen gewahr zu werden, daß man gesehen werden kann, führt zur Reflexion und ist doch kontingentes Resultat im Prozeß der Evolution.
Hans Blumenbergs überaus materialreiche Anthropologie hat ihren theoretischen roten Faden in ihrer dezidiert phänomenologischen Ausrichtung. Doch ist eine »Phänomenologische Anthropologie« nicht ein Widerspruch in sich? Nicht ganz. Weil es wesentlich Gegenstandsbezug ist, muß jedes Bewußtsein inkarniert, einem Körper innewohnend sein. Und hier schließt sich der Kreis: Reflexion, die ihren Ausgang von der Sichtbarkeit nimmt, ermöglicht die Zuwendung zum Leib und zum Bewußtsein.

Michel Foucault – Ästhetik der Existenz – Schriften zur Lebenskunst
Aus dem Französischen von Michael Bischoff, Ulrike Bokelmann, Hans-Dieter Gondek und Hermann Kocyba. Herausgegeben von Daniel Defert und François Ewald unter Mitarbeit von Jacques Lagrange. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Martin Saar
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1814
346 Seiten, Broschur
13,00 €
ISBN 978-3-518-29414-7

In der letzten Phase seines Schaffens hat sich Michel Foucault mit Passion und Akribie dem Studium antiker Texte gewidmet und die klassischen Modelle einer lebenspraktischen »Sorge um sich« und »Ästhetik der Existenz« der historischen Vergessenheit entrissen. In den kleinen Texten und Interviews derselben Zeit, die der Auswahlband versammelt, unternimmt Foucault den riskanten und faszinierenden Versuch einer Aktualisierung dieser antiken Denkfiguren. Die alles entscheidende Frage für Foucault ist dabei: Kann es heute eine Lebensform geben, die nicht vom Wissen und von der Norm bestimmt wird, sondern die ein Experiment ist und das Leben als Kunst versteht?

Manfred Frank – Warum bin ich Ich?
Eine Frage für Kinder und Erwachsene
60 Seiten, Halbleinen
12,80 €
ISBN 978-3-458-17349-6

Das Buch richtet sich an Kinder – und an neugierig gebliebene Erwachsene, die insgeheim philosophieren. Denn Philosophieren ist eigentlich nichts anderes als das Weiterdenken von Kinderfragen im Erwachsenenalter. Wenn es die Titelfrage hörte, würde das Sams bestimmt ausrufen: »So eine dumme Frage, so eine strohdumme Frage! Wer sollte ich denn sonst sein, wenn nicht ich?«
Auf den ersten Blick mag das einleuchten, auf den zweiten ist das gar nicht so klar, denn wäre ich nicht geboren worden, gäbe es den ›Ich‹- Sager gar nicht. Es gibt auch Menschen, denen infolge einer Geisteskrankheit ihr Ich so fremd ist, daß sie glauben, eine unbekannte Macht handle an ihrer Stelle. Aber selbst in diesem schlimmsten Fall zeigt das Fürwort ›ich‹ todsicher auf mich. Auch mit einer Geistesstörung bin ich es, dem dieses schreckliche Leiden zustößt.
Warum das Bewußtsein von uns selbst diese hohe Zuverlässigkeit hat, werden wir nie herausbekommen. Wir können aber besser verstehen lernen, wie sie sich äußert. Dazu lädt Manfred Franks Kindervorlesung, versehen mit vielen amüsanten Illustrationen und Auszügen aus Kinderbuchklassikern, ein.

Wolfgang Kersting / Claus Langbehn – Kritik der Lebenskunst
Herausgegeben von Wolfgang Kersting und Claus Langbehn
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1815
381 Seiten, Broschur
14,00 €
ISBN 978-3-518-29415-4

Die Lebenskunstliteratur boomt. Nicht nur in der Wissenschaft stößt sie auf zunehmendes Interesse, sondern auch und vor allem in der breiten Öffentlichkeit. Mit Fug und Recht läßt sich daher behaupten, daß sie nicht nur die jüngste Gestalt der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiedererwachten praktischen Philosophie ist, sondern auch Symptom eines verbreiteten lebensethischen Orientierungsbedürfnisses. Der Band unternimmt, was diese Situation verlangt: eine philosophisch angemessene Kritik der Lebenskunst im Sinne der Anspruchsüberprüfung und Grenzziehung: In Auseinandersetzung mit bestehenden Lebenskunstkonzepten unterziehen die Autoren das Lebenskunstprogramm und seine ethische Orientierungsleistung einer genauen und vor allem kritischen Analyse. Eine Einleitung führt in das Thema ein und untersucht insbesondere das Verhältnis der Lebenskunst zur klassischen Ethik, zur modernen Moralphilosophie sowie zu verschiedenen Formen der Lebensbewältigungspsychologie.

Walter Benjamin Archiv – Walter Benjamins Archive
Bilder, Texte und Zeichen
Herausgegeben vom Walter Benjamin Archiv
243 Seiten, Klappenbroschur
24,80 €
ISBN 3-518-41835-1

Von einer Sensation ist zu berichten: Das Walter Benjamin Archiv zeigt eine Fülle von großartigen, in weiten Teilen bisher unpublizierten und auch unbekannten Bildern und Dokumenten. Anläßlich einer Ausstellung in der Akademie der Künste, Berlin, wird, begleitet von einer internationalen Tagung und einer Vielzahl von Veranstaltungen, zum ersten Mal Benjamins Bild- und Dingkosmos der Öffentlichkeit vorgestellt.
Solche Orientierung an Bildern und Dokumenten, an der Materialität der Gegenstände entspricht auch seinem Werk, das seinerseits ein Reservoir von Texten, Kommentaren, Elementen des Alltags, der Kunst und des Traums ist. Viele dieser Elemente sind als Bausteine in sein »Passagen«-Projekt eingegangen, das die »Urgeschichte des 19. Jahrhunderts « erkundet. Darüber hinaus prägen Techniken des Sammelns und Archivierens die Arbeitsweise Walter Benjamins. Nachdem er aus Deutschland vertrieben worden war, schuf er die Voraussetzungen zur Rettung seiner, wie er sagte, »unendlich verzettelten Produktion «, indem er Manuskripte, Notizen und Druckbelege bei Freunden in aller Welt deponierte Der reichillustrierte und kommentierte Band schließt erstmals Benjamins Archive auf: Notizhefte, in denen jeder Zentimeter genutzt wird; Register, Verzeichnisse und Karteien, die zugleich akribisch und kreativ geführt sind; Ansichtskarten, von ihm selbst kommentierte Fotoserien; eine Sammlung früher Worte und Sätze seines Sohnes Stefan, dessen Sprach- und Denkentwicklung Benjamin in Aufzeichnungen über Jahre verfolgte.
»Walter Benjamins Archive« erscheint zur gleichnamigen Ausstellung des Walter Benjamin Archivs in der Akademie der Künste, Berlin, vom 17. September bis zum 12. November 2006.
»Die Kabinett-Ausstellung der Benjamin-Archivare geht von einem einfachen Grundgedanken aus: daß der Autor, dessen Hinterlassenschaft sie präsentiert, selbst ein Archivar war … vor allem in dem Sinn, daß das Anlegen von Sammlungen und Archiven das literarische wie das theoretische Werk Benjamins nachdrücklich geprägt hat. (…)«

George Steiner – Warum Denken traurig macht
Zehn (mögliche) Gründe
Aus dem Englischen von Nicolaus Bornhorn. Mit einem Nachwort von Durs Grünbein
91 Seiten, Gebunden
14,80 €
ISBN 3-518-41841-6

»Nur in der Persönlichkeit ist Leben; und alle Persönlichkeit ruht auf einem dunklen Grund, der allerdings auch Grund der Erkenntnis sein muß.« (Schelling)
Anwesend waren Traurigkeit, tristitia oder tristesse in George Steiners Prosa seit jeher: als Gedanke, Thema und Gestimmtheit. Nun aber stellt er sie, von Schelling ausgehend, in den Mittelpunkt einer Meditation über Glanz und Elend der Reflexion. Grundiert ist alles Denken durch Schwermut, die in jedem Gedanken vernehmbar bleibt und sich fortpflanzt – so die von Steiner gewählte kosmische Analogie – wie das Hintergrundrauschen als Echo des »Urknalls «. Zweiflerisch ist dieses Denken und durchdrungen vom Gefühl seiner Vergeblichkeit. Es ist unberechenbar und heillos individuell, verschwenderisch und kreisschlüssig, eingeschränkt in den Grenzen der Sprache, axiomatisch, neurophysiologisch determiniert. Es ist, als »Großes Denken«, weit entfernt von Mehrheitsentscheidungen und allgemeiner Anerkennung. Es ist aussichtslos, führt schließlich auf nichts. Und doch ist es die einzig menschenwürdige Anstrengung.
Was ist das, seiner Form nach, für ein Buch? »Vom Essay nimmt es den rhetorischen Spieltrieb, vom Traktat die logische Textur, um hie und da Zäsuren zu setzen im imperativischen Stil eines Manifests.« (Durs Grünbein) George Steiners Schrift ist eine Variation in zehn Sätzen auf ein Thema von Schelling, das Produkt einer persönlichen Ästhetik, ein Stück Gedankenmusik, ein logisches Gedicht.
»Der verführerische Steiner-Ton: einmal verzaubert, immer verzaubert.« SZ

Der Anspruch der Vernunft
Aus dem Amerikanischen von Christiana Goldmann. Mit einem Vorwort von Susan Neiman
794 Seiten, Gebunden
49,80 €
ISBN 3-518-58469-3

Stanley Cavells monumentales Buch Der Anspruch der Vernunft , das nun in deutscher Übersetzung erscheint, gehört zu den großen philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. Seit seiner Erstpublikation 1979 hat es eine ganze Generation von Philosophen beeinflußt und gilt längst als moderner Klassiker. Ungewöhnlich breit angelegt, komplex in der Argumentation, eigenwillig, ja exzentrisch im Stil, eröffnet uns Cavell in seinem Opus magnum Zugänge zu epistemologischen, metaphysischen, ethischen und ästhetischen Fragen, die bis heute nichts an Originalität eingebüßt haben.
Leuchtend roter Faden, der das ganze Buch durchzieht, ist Cavells Wittgenstein-Lektüre. Konträr zum philosophischen Mainstream liest Cavell Wittgensteins Forderung, »die Wörter von ihrer metaphysischen wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurückzuführen«, nicht einfach als Hinweis auf eine Gebrauchstheorie der Bedeutung, sondern macht sie für eine raffinierte Umdeutung des Skeptizismus fruchtbar. Denn der Zweifel, tief eingelassen in das menschliche Denken, ist der Dorn im Fleisch der Philosophie. Er ist es, der zwischen uns und der Welt steht, der uns der Welt entfremdet und dazu führt, daß wir sie immer wieder verlieren. Die Macht der Skepsis durch das philosophische Streben nach letzten Wahrheiten brechen zu wollen ist für Cavell ein sinnloses, ja kontraproduktives Unterfangen. Vielmehr muß der skeptisch-metaphysischen Versuchung widerstanden und die Welt auf geradezu romantische Weise ständig zurückerobert werden: indem wir sie in unseren Sprachspielen immer wieder neu erschaffen.
»Im Angesicht des Zweifels mit glücklich geschlossenen Augen zu leben, hieße, sich in die Welt zu verlieben. Denn wenn es eine richtige Blindheit gibt, gibt es sie nur in der Liebe.«

Arthur Schopenhauer – Die Kunst, sich selbst zu erkennen
Herausgegeben von Franco Volpi.
Beck`sche Reihe
Etwa 128 Seiten. Paperback.
7.90 €
ISBN 3-406-54161-5

Engen Freunden war nicht verborgen geblieben, daß Schopenhauer ein persönliches „Journal intime“ führte, das er sorgfältig unter Verschluß hielt. Nach seinem Tod hat man vergeblich danach gesucht. Der Testamentsvollstrecker Wilhelm von Gwinner ließ durchblicken, er habe das Journal auf Wunsch des Verstorbenen vernichtet. In Wahrheit wurden die Texte im Blick auf eine künftige Biographie des verblichenen Philosophen umfänglich durchforstet. Aufgrund dieser Notizen und der wörtlichen Abschriften ganzer Seiten war es möglich, Schopenhauers Originaltext zu rekonstruieren. Die autobiographischen Notizen, Erinnerungen, Gedankensplitter, Lebensmaximen, Zitate und Sinnsprüche bilden geradezu ein Nachschlagewerk zu Schopenhauers ganz persönlicher Lebensweisheit: der Kunst, sich selbst zu erkennen, das Zusammenleben mit anderen Menschen zu meistern und sich in der Welt zurechtzufinden.
Franco Volpi ist Professor für Philosophie an der Universität Padua. Er betreut für den Mailänder Verlag Adelphi die italienische Gesamtausgabe der Werke Schopenhauers und die Ausgabe der Werke Heideggers.

Wolfgang Bauer – Geschichte der chinesischen Philosophie
Konfuzianismus, Daoismus, Buddhismus
Herausgegeben von Hans van Ess.
Beck`sche Reihe
344 Seiten. Paperback.
14.90 €
ISBN 3-406-54141-0

Wolfgang Bauer bietet einen Überblick über die chinesische Philosophie von ihren Anfängen im 6. Jahrhundert v.Chr. bis zum 20. Jahrhundert. Er entschlüsselt philosophische Begriffe von der Bildhaftigkeit alter Zeichen aus und geht dem engen Zusammenhang zwischen der chinesischen Philosophie und den politischen und sozialen Verhältnissen nach. So entsteht ein eindrucksvolles Gesamtbild der Lehren des Konfuzianismus, Daoismus und der buddhistischen Philosophenschulen.
„Das Buch ist vorzüglich geschrieben, auch für Laien gut verständlich.. Man wünschte sich mehr solcher Briefe aus der chinesischen Vergangenheit.“
Wolfgang Bauer , 1930–1997, war Professor für Ostasiatische Sprachen und Kulturwissenschaft an der Universität München.

Peter Sloterdijk – Zorn und Zeit
Politisch-psychologischer Versuch
Suhrkamp
356 Seiten, Gebunden
22,80 €
(ISBN 3-518-41840-8)

»Wer an der Forderung festhält, die Weltgeschichte müsse sich als das Weltgericht vollziehen, hat enttäuschende Zeiten vor sich. In jedem Fall würde man sich nach anderen Richtern umsehen müssen. Da man von Strafgerichten nichts Gutes zu erwarten hat, dürften es künftig allenfalls Schiedsgerichte sein.«
Unverwechselbares Kennzeichen des Denkens und Schreibens von Peter Sloterdijk ist die Einbettung aktuellster Fragen in ihre lange Geschichte. Dadurch gelangt er zu Neubestimmungen der gegenwärtigen condition humaine, kann sie durch eine bisher unbekannte Perspektive sichtbar machen und unerwartete oder ungewollte Zusammenhänge nachweisen. In seinem neuen Essay geht er auf den Zorn ein, dessen Folgen sich als Kampf, Gewalt, Aggression äußern. Am Anfang des ersten Satzes der europäischen Überlieferung, die mit der Ilias beginnt, steht das Wort »Zorn«. Er gilt dort als unheilbringend – und wird deshalb hoch geschätzt, auch weil er Helden hervorbringt. Wie kommt es, daß Zorn schon relativ bald danach in der Polis nur in eng umgrenzten Situationen zugelassen wird? Wie kommt es in späteren kulturellen Traditionen zur Herausbildung des »heiligen Zorns« und damit zugleich eines ersten Begriffs von Gerechtigkeit? Wie ist eine kommunistische Weltbank des Zorns denkbar? Wie kam es dazu, daß die Gesellschaften mit Gerechtigkeit als Grundwert den Zorn in allen Kontexten ausgeschlossen haben? Und wie ist seiner Wiederkehr zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begegnen? Peter Sloterdijk formuliert eine Antwort: »Große Politik geschieht allein im Modus von Balanceübungen. Die Balance üben heißt keinem notwendigen Kampf ausweichen, keinen überflüssigen provozieren. Es heißt auch, den Wettlauf mit der Umweltzerstörung und der allgemeinen Demoralisierung nicht verloren geben.«

Roland Barthes – Am Nullpunkt der Literatur. Literatur oder Geschichte.
Kritik und Wahrheit
Aus dem Französischen von Helmut Scheffel
edition suhrkamp 2471
231 Seiten, Broschur
11,00 €
(ISBN 3-518-12471-4)

Dieser Band versammelt die lange vergriffenen Einzelwerke Am Nullpunkt der Literatur, Literatur oder Geschichte und Kritik und Wahrheit aus der frühen Periode des Barthesschen Werkes und macht sie wieder zugänglich. Hier wird der zentrale Begriff der »écriture «, der »Schreibweise«, entfaltet, wird die klassisch gewordene Unterscheidung zwischen »écrivain« und »écrivant«, zwischen »Schriftsteller« und »Schreiber« getroffen; hier wird ein Umgang mit Literatur erprobt, der Begriffe und Möglichkeiten einer Kritik literarischer Texte aus dem Geist des Strukturalismus entfaltet. In ihrer stilistischen Brillanz, gedanklichen Tiefe und wissenschaftlichen Fundierung setzen Barthes’ Texte Maßstäbe, die auch heutiger Literaturkritik unvermindert wichtige Impulse geben können.

Giorgio Agamben – Die Sprache und der Tod
Ein Seminar über Negativität
Aus dem Italienischen von Andreas Hiepko
edition suhrkamp 2468
200 Seiten, Broschur
10,00 €
(ISBN 3-518-12468-4)

Obgleich die abendländische Philosophie seit jeher den Menschen als sowohl sprechendes wie sterbliches Wesen bestimmt, ist nach Heidegger »das Wesensverhältnis zwischen Tod und Sprache noch ungedacht«. In diesem frühen philosophischen Werk dokumentiert Giorgio Agamben den Lektüreverlauf eines Seminars, das ebendieses »Wesensverhältnis « zu denken versuchte: acht Tage (und sieben Exkurse) intensiver Auseinandersetzung mit Hegel und Heidegger, Benveniste und Jakobson, Aimeric de Peguilhan und Leopardi, Leonardo und Aristoteles, die immer wieder auf jene andere Stimme stößt, in der die bedeutungslosen, tierischen Stimmen »aufgehoben« sind. Sie erweist sich als die ursprüngliche ethische Dimension, in der der Mensch der Sprache sein Jawort, ihrem Stattfinden seine Zustimmung gibt. Sollte also, der Behauptung ihres notorischen Phonozentrismus zum Trotz, die Metaphysik schon immer Grammatologie betrieben haben? Und wird man den metaphysischen Horizont, in dem Logik und Ethik, Sprache und Tod ununterscheidbar werden, nur überschreiten können, wenn man einen infantilen Gebrauch von der Sprache zu machen versteht?

Seyla Benhabib – Hannah Arendt. Die melancholische Denkerin der Moderne
Aus dem Amerikanischen von Karin Wördemann
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1797
379 Seiten, Broschur
14,00 €
(ISBN 3-518-29397-4)

Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Seyla Benhabib legt eine Rekonstruktion der politischen Theorie Hannah Arendts vor, die sich deren Werk gerade von ihren weniger bekannten Schriften her nähert. Dabei gelingt es Benhabib, die Spuren einer alternativen Genealogie der Moderne freizulegen. Über die Untersuchung des Spannungsverhältnisses zwischen Totalitarismusanalyse, den Einflüssen der Existenzphilosophie und der genuinen Methode Arendts findet Benhabib einen kritischen Zugang zu ihren Schriften, der auch deren Anschlußmöglichkeiten an aktuelle Debatten aufzeigt. Diese gibt es immer dort, wo es um Bürger- und Menschenrechte, Zivilgesellschaft und politische Öffentlichkeit geht.
»Für jeden, der an der jüngst wieder auflebenden Arendt-Rezeption und an ihrer Relevanz für das zeitgenössische politische Denken interessiert ist, wird Seyla Benhabibs umfassende und ausgewogene Analyse von unschätzbarem Wert sein.« Richard J. Bernstein

Hofmann, Martin Ludwig / Korta, Tobias F. / Niekisch, Sibylle – Culture Club II
Klassiker der Kulturtheorie
Herausgegeben von Martin Ludwig Hofmann, Tobias F. Korta und Sibylle Niekisch
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1798
333 Seiten, Broschur
Euro 12,00 [D] / Euro 12,40 [A] / sFr 22.10
(ISBN 3-518-29398-2)

Was heißt »Kultur«? Kaum ein anderer Begriff durchzieht die theoretische Debatte der letzten Jahrzehnte mit solch einer Wucht.Kulturtheorie ist nicht nur zu einem interdisziplinären, sondern auch zu einem internationalen intellektuellen Abenteuer geworden. Auch der zweite Band des Culture Club bietet eine Orientierung in diesem schwer überschaubaren Feld, indem er einen Überblick über das jeweilige Werk und Denken zentraler Kulturtheoretiker gibt.Vorgestellt werden Max Weber, Siegfried Kracauer, Martin Heidegger, Helmuth Plessner, Margaret Mead, Hannah Arendt, Marshall McLuhan, Richard Hoggart, Vilém Flusser, Raymond Williams, Paul Feyerabend, Jean-François Lyotard, Ivan Illich, Clifford Geertz, Jacques Derrida und Stuart Hall.

 

»Sein oder Nichtsein«, fragt Hamlet und denkt dabei über den Freitod nach,  Albert Camus nannte das als  einzig wirkliches, ernstes philosophisches Problem. Doch es betrifft nicht nur den Einzelnen. Die Frage, ob und warum das Sein Vorrang vor dem Nichtsein hat und haben soll, ist eine der Grundfragen der Philosophie.

Von Leibniz (»Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts?«) über Schelling (»Warum ist nicht nichts, warum ist überhaupt etwas?«) bis Heidegger (»Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?«) sieht sich das abendländische Denken durch die Begriffe des Seins und des Nichts herausgefordert.

Gaukelt uns nur die Grammatik ein Problem vor? Wenn das Sein eine Ursache hätte, wäre in ihr auch dessen Sinn zu finden? Ist die Seinsfrage im Zeitalter manischer Selbstoptimierung relevant oder subversiv?

Alsdann, hier zu guter Letzt die auch immer mal wieder bewegende Frage im Buch:

Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?: Wandel und Variationen einer Frage
von Daniel Schubbe (Herausgeber), Jens Lemanski (Herausgeber), Rico Hauswald (Herausgeber)

Der vorliegende Band nimmt sich der „Grundfrage“ in einer ideengeschichtlichen Perspektive an. Dabei stellt sich heraus, dass sie in ihrer Geschichte von der Antike bis zur gegenwärtigen analytischen Philosophie nicht nur jeweils unterschiedliche Antworten provoziert hat, sondern vor allem auch ganz verschieden gestellt worden ist. Der Band wird durch einen Überblick über die vielschichtige Diskussion der „letzten Warum-Frage“ in der Tradition der Analytischen Philosophie sowie einen Antwortversuch aus Sicht der aktuellen Physik und Kosmologie abgerundet.

Das Buch bereitet ein großes intellektuellen Vergnügungen, dies nicht wegen sondern trotz vieler Beiträger und Aufsätze des in sich erstaunlich stimmig zusammengestellten Bandes über die inter- und transdisziplinäre Wirkungsgeschichte von Leibnizens berühmter Frage, warum überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts sei. Diese konzise Zusammenfassung von Leibnizens Gedankenwelt ist sehr empfehlenswert, mit wenigen Seiten ersetzt sie die Lektüre ganzer Kompendien.

Felix Meiner Verlag, Hamburg 2013
ISBN 9783787324590
Broschiert, 389 Seiten, 36,00 EUR

 

 

Apr. 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren