maikaefer-1914 In der Nacht vom 3. auf den 4. April 1915 schrieb Hans Leip in der Gardefüsilierkaserne in der Chausseestraße in Berlin – der sogenannten „Maikäferkaserne“ – die weltberühmten Zeilen „Vor der Kaserne bei dem grossen Tor …“ Hans Leip musste am nächsten Morgen, den 4. April 1915, an die Front. Er überlebte den ersten Weltkrieg und wurde nach einer Verwundung im Jahre 1917 für kriegsuntauglich erklärt. Er starb 1983 in der Schweiz, wo er seit den 50er Jahren lebte.

Bekannt wurde Hans Leip  vor allem durch die dritte Vertonung seines „Lili Marleen“-Liedes durch den späteren GEMA-Vorsitzenden Norbert Schulze, welche in der Aufnahme mit Lale Andersen zum ersten deutschsprachigen Millionen-Hit wurde.

hans leip 1915Am kommenden Freitag ist es mithin genau 100 Jahre her, dass er das später weltberühmte Lied schrieb. Bedenkt mann, dass Soldaten beim Wachestehen Ihre Liebste nur heimlich und bei Androhung von Strafe treffen durften und er am nächsten Tag in den Krieg musste, so bekommen die Zeilen …

„Schon rief der Posten, sie blasen Zapfenstreich / Es kann drei Tage kosten, Kamerad, ich komm ja gleich / Da sagten wir auf Wiedersehen / Wie gerne wollt ich mit dir gehn“

…eine konkretere Bedeutung.

Die Front, an die man Hans Leip im April vor 100 schickte, war die an der russischen Grenze. Die wenigsten wissen, dass er bereits schon eine eigene Melodie für dies Lied komponiert hat, die Sie hier in der Interpretation der Grenzgänger hören und sehen können.

März 2015 | Allgemein | Kommentieren