Der immense Einfluss der Medien auf innergesellschaftliche Stimmung ist kein Geheimnis. BILD.de sowie BILD, als meist verkaufte Zeitung Deutschlands, können ein gesellschaftliches Klima der gegenseitigen Achtung und des gegenseitigen Respekts fördern.
Anlässlich des Weltfrauentages 2012 haben sich BILD und BILD.de beispielsweise für mehr Achtung für Frauen eingesetzt. Sie verbannten das BILD-Girl von der BILD-Titelseite und reagierten damit auf das, was „viele Frauen – auch in den BILD-Leserbeiräten – sich immer gewünscht hatten“. Doch seitdem findet es sich noch immer im Zeitungsinneren der BILD und rankt offensiv auf der Hauptseite von BILD.de.
Eine derartig verzerrte und sexistische Darstellung findet man täglich in BILD und auf BILD.de. Wie am 17. September 2014, als BILD das Dekolleté von sechs prominenten Frauen auf der Titelseite abbildete und ihre Leser dazu aufgefordert wurden, deren Busen zu bewerten. Diese sechs Frauen sind erfolgreiche Persönlichkeiten der deutschen Medien- und Kulturlandschaft. Dennoch werden sie, anders als ihre männlichen Kollegen, nur auf ihr Äußeres und ihre sexuelle Attraktivität reduziert. Dadurch wird unterstützt, dass diese Reduktion auch außerhalb von BILD und BILD.de gelebt wird. Dies kann dazu führen, Frauen mit Belästigung und weniger Respekt zu begegnen. Studien belegen diesen gefährlichen Zusammenhang zwischen Reduktion und Degradierung zum Objekt auf der einen Seite und sexueller Belästigung und Gewalt auf der anderen Seite: Im Moment der sexuellen Belästigung oder Gewalt wird das Opfer ebenfalls degradiert.
Die Statistiken sind alarmierend: Die hohe Anzahl von Gewaltdelikten gegen Frauen zeigt sehr deutlich, dass wir weltweit von gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Respekt weit entfernt liegen. 40 Prozent aller in Deutschland lebenden Frauen erleben eine Form der körperlichen und/oder sexuellen Gewalt wie Körperverletzungen oder erzwungene sexuelle Handlungen. 58 Prozent der Frauen berichten von sexuellen Belästigungen wie obszönen Berührungen. Eine aktuelle Studie der Europäischen Union zeigt, dass EU-weit jede dritte Frau eine Form des körperlichen und/oder sexuellen Übergriffs erlebt und jede zwanzigste vergewaltigt wird. Schätzungen besagen, dass in Deutschland jede 68. Minute eine Frau vergewaltigt wird. Eine 24-stündige Aktion der Berliner Polizei im vergangenen Juni machte deutlich, in wie vielen Einsätzen die Polizei tagtäglich mit Gewaltdelikten gegen Frauen konfrontiert wird. Persönliche Erfahrungen sowie die meiner Freundinnen, unter denen auch Vergewaltigungsopfer sind, spiegeln die Zahlen wider.
Herr Diekmann, in seiner Funktion als Herausgeber der BILD-Gruppe, kann eine Kultur der Achtung vor der Menschenwürde und des gegenseitigen Respekts im menschlichen Miteinander fördern. Wir rufen ihn dazu auf, auf die beschriebene Verachtung und Reduktion der Frau Einfluss zu nehmen, indem endlich alle Menschen in der Berichterstattung von BILD und BILD.de mit derselben Wertschätzung dargestellt werden. Denn bis heute werden Männer in BILD und auf BILD.de mit Macht, Erfolg und Sport assoziiert, Frauen hingegen halten noch immer als Deutschlands Lustobjekte her, deren primäre Rolle es ist, Männer sexuell zu befriedigen (siehe Titelbild: bis auf den Artikel oben links stammen alle von BILD.de vom 8. Oktober)!
Die Petition ist eine Herzensangelegenheit. Sie ist entstanden, da ich, wie die meisten meiner Freundinnen, selbst sehr oft respektlos behandelt sowie sexuell belästigt wurde. Bei vielen Versuchen, öffentlich Stellung zu beziehen, wurde ich persönlich beleidigt – jedoch wurden nicht die Inhalte meiner Aussagen kritisiert, sondern sehr schnell abfällige Bemerkungen über mein Geschlecht, meine Sexualität und mein Äußeres gemacht (wie auch innerhalb der ersten 24 Stunden dieser Petition!). Mein Studium in London und Oxford hat mich intellektuell darauf vorbereitet, mich dagegen zu wehren. Unsere Gesellschaft muss sich ändern.
Klicken Sie hier für weitere Informationen über die Petition, Unterstützer und mich.
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Wichtig: Das verwendete Bild ist eine Sammlung von Illustrationen von BILD.de und repräsentiert deren verzerrte Berichterstattung und die Reduktion von Frauen zum Lustobjekt.
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