Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg begrüßt als nächsten Gast der Heidelberger Hochschulreden 2014  Horst Köhler. Derzeit erleben wir tiefgehende Umbrüche in der Ordnung der Welt. Neue Mächte steigen auf und verändern das Kräftespiel.

Horst_Koehler_CC_Name_Roosewelt_Pinheiro_bearbeitetsmall_01Die westlichen Demokratien laborieren an den Folgen von Terror und Terrorabwehr, Finanzkrise und Staatsverschuldung. Technologischer Fortschritt verbessert zwar die Chancen für eine globale Ordnungspolitik, gleichzeitig aber auch das Potential grenzuüberschreitender Gefährdungen. Die Menschheit wächst in einer Geschwindigkeit, die die Biosphäre zerstört. Die Entwicklungsziele, die sich die Vereinten Nationen mit den Millennium Development Goals gesteckt hat, werden innerhalb der gesetzten Frist, nämlich 2015, nur teilweise erreicht und erfordern ein neues Nachdenken über globale Nachhaltigkeitsziele. Mit diesen Themen hat sich Bundespräsident a. D. Horst Köhler in den vergangenen Jahren intensiv beschäftigt, in Expertenrunden für eine bessere Finanzarchitektur ebenso wie in einer vom Generalsekretär der Vereinten Nationen berufenen hochrangigen Arbeitsgruppe, die ein neues Paradigma für die internationale Zusammenarbeit entwickelt hat.

An der HfJS spricht Bundespräsident a. D. Horst Köhler darüber unter dem Titel:
Zwischen Wunder und Skandal – die Ordnung der Welt und die Zukunft des Westens.
Mittwoch, 28. Mai 2014
18:00 Uhr s.t.
Aula der Alten Universität
Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
Einlass ab 17:15 Uhr
Eintritt frei

Zur Person
Horst Köhler (geb. 1943) war lange Jahre im Bundesfinanzministerium tätig, zuletzt seit 1990 als Staatssekretär. In dieser Funktion verhandelte er unter anderem den Maastrichter Vertrag sowie die deutsche Währungsunion. Er schied 1993 aus der Bundesregierung aus und wurde Präsident des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes. Im Jahr 1998 übernahm er das Amt des Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London, 2000 wurde er Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds IWF in Washington,D.C. 2003 ernannte ihn die Universität Tübingen, wo Köhler auch studiert und promoviert hatte, zum Honorarprofessor.

Am 23. Mai 2004 wurde Horst Köhler zum neunten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt und am 23. Mai 2009 für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Am 31. Mai 2010 trat er von seinem Amt als Bundespräsident zurück.
Horst Köhler beschäftigt sich weiterhin intensiv mit Fragen internationaler Zusammenhänge und Entwicklung und ist Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Fachgremien. Auf Vorschlag der Bundesregierung hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Kimoon ihn 2012/2013 in ein hochrangiges Beratergremium für eine neue globale Entwicklungsagenda berufen.

Heidelberger Hochschulreden
Die Vortragsreihe der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg setzt Zeichen: Ob Staatsoberhäupter, Regierungsmitglieder, Wissenschaftler, Unternehmer, Kulturschaffende oder prominente Journalisten – zu Wort kommen alle, die innovativ wirken und gesellschaftliche Debatten prägen, mitbestimmen oder kritisch bewerten.

Mai 2014 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren