Meine verehrten Damen und Herren,
liebe Festgäste,
ich darf Sie ganz herzlich in unserem wunderschönen neuen Heidelberger Theater zum Bürgerfest begrüßen.
Ganz besonders heiße ich die zahlreich erschienenen Ehrengäste unter Ihnen willkommen:
Sehr geehrter Herr Intendant Schultze,
sehr geehrte Mitglieder des Bundes- und Landtags,
sehr geehrte Bürgermeisterkollegen,
sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates,
sehr geehrte Ehrengäste aus der Wirtschaft, aus der Industrie, aus dem Handwerk,
sehr geehrte Heidelbergerinnen und Heidelberger,
ich hoffe, Sie alle hatten etwas Zeit im Kreis ihrer Familien und mit Freunden, die Weihnachtszeit zu genießen und Luft zu holen und sind gut ins Jahr 2014 gestartet.
Hin und wieder sollten wir uns auch bewusst machen, in welch einer schönen Stadt wir leben. Reich an Wissen, Toleranz, Aufgeschlossenheit, reich an Bildungs- und Kultureinrichtungen. In einer Stadt, die für ihre landschaftliche Schönheit, ihre Lebensqualität und Entfaltungsmöglichkeiten für jeden berühmt ist.
Das Theater steht beispielhaft für diesen wunderbaren Ort.
Für eine phantastische Verbindung von Alt und Neu, von Tradition und Moderne. Schauen Sie sich nachher hier im Haus um, auch hinter den Kulissen. Ich kann Ihnen versichern: Auch wenn Sie schon häufig hier waren: Sie werden sich immer wieder über Vertrautes freuen und Sie werden immer wieder Neues entdecken.
Das Theater ist ein gelungenes Beispiel für Bürgerschaftliches Engagement. Während andere Städte über die Schließung ihres Theaters diskutierten, haben wir alle es gemeinsam erreicht, das Schmuckkästchen des Alten Saals wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen, das Gebäude zu modernisieren und um diesen großartigen Marguerre Saal zu erweitern. Ich möchte meinen Dank auch nochmal an alle aussprechen, die sich engagiert haben, insbesondere an Wolfgang Marguerre.
Das Theater steht für Offenheit. Schülerinnen und Schüler bis hin zu unseren Senioren werden – wie ganz aktuell bei der Tanzbiennale – ganz selbstverständlich eingebunden. Es schlägt mit dieser gemeinsamen Veranstaltung eine Brücke zur Universität, zur Gesellschaft. Auch das ist typisch für Heidelberg.
Und es ist umgekehrt typisch, wie sehr Sie, liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger, das neue alte Theater in Ihr Herz geschlossen haben. Leere Sitzplätze sind hier eine echte Rarität. Der Ansturm auf das Theater war und ist enorm. Und das liegt nicht nur an dem schönen Gebäude, sondern an dem künstlerischen Programm unter der Leitung von Holger Schutze, der mit seinem gesamten Ensemble ein fantastisches Programm ausgearbeitet hat. Es gab selten so viel bundesweite Wahrnehmung für unser Theater wie derzeit. Vielen Dank an euch!
Bildung und Wissenschaft sind Magneten
Diese Verbindung von Tradition und Innovation in unserer Stadt – sie beruht natürlich ganz wesentlich auf der herausragenden Position der Wissenschaft und Bildung in Heidelberg, auf der Universität von Weltruhm, auf renommierten Forschungsinstituten, auf sehr guten Hochschulen wie der Pädagogischen Hochschule oder die Schulen, die sich neu und innovativ entwickeln, wie die SRH.
Bildung ist Zukunft. Von Anfang an. Deshalb engagieren wir uns von Seiten der Stadt Heidelberg für ein gutes Bildungsangebot bereits bei den Kleinsten in unseren Kitas, über unsere Schulen bis hin zur Volkshochschule, dem Explo oder der Akademie für Ältere.
Bildung und Wissenschaft sind die Bausteine für unsere Zukunft. Sie sind auch die Magneten für junge Familien, die ihren Kindern eine gute Bildungschance geben wollen. Sie bevorzugen deshalb Regionen und Städte – wie Heidelberg –, die Ihnen genau dieses bietet.
In neue Technikräume, Mensen, moderne Klassenzimmer, Sporthallen und Sanitäranlagen haben wir in den letzten Jahren über 150 Mio. Euro investiert. Davon profitieren alle Schularten: Grundschulen genauso wie Werkrealschulen, Realschulen, Gymnasien, die beiden neuen Gemeinschaftsschulen oder die Berufsschulen.
Danke an dieser Stelle einmal den Stadträtinnen und Stadträten, die diesen Kurs mit unterstützt haben.
Deutschförderklassen, qualifizierte Schulsozialarbeiter und die gezielte musische Förderung durch den kostenlosen Besuch der Musik- und Singschule für Kinder aus finanziell schlechter gestellten Familien sind für uns selbstverständlich. Dafür von der Bertelsmann-Stiftung als bester Bildungsstandort in Deutschland ausgezeichnet zu werden, freut uns und sollte für uns vor allem Ansporn sein. Jedes Kind kann in Heidelberg seine Talente entfalten, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Das ist unser Ziel und daran arbeiten wir, Tag für Tag.
Gute Ausbildung und hohe Investitionen
Auch Unternehmen zieht es immer stärker in die Städte, die Garanten sind für gut ausgebildete Menschen. Das gilt für Dienstleister genauso wie für Produktionsbetriebe, Handwerker oder Kreative. Gefragt sind Städte, in denen im Umfeld von Forschungseinrichtungen immer neue Techniken und Produkte entstehen. Gefragt sind Städte, in denen an den wichtigsten Zukunftsthemen gearbeitet wird. Und gefragt sind Städte, die für kreative Arbeitsplätze attraktiven Raum bieten. All das hat Heidelberg.
Die Universität, das DKFZ, das EMBL, die Max-Planck-Institute, das Universitätsklinikum und viele weitere Institutionen haben sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Wir haben in Heidelberg eine besondere Situation; die Lautenschläger-Stiftung, die Klaus-Tschira-Stiftung, die Dietmar-Hopp-Stiftung leisten einen großen gesellschaftlichen Beitrag. Vielen Dank dafür! Dutzende neue Unternehmen haben sich in diesem Umfeld neu angesiedelt, viele davon in unserem Technologiepark.
Dazu zählt beispielsweise das Spitzencluster „Organische Elektronik“, das jetzt in der Bahnstadt für wichtige Impulse sorgt. Hier gehen Wissenschaftler und Praktiker gemeinsam die Frage an, wie wir in Zukunft z.B. Solarzellen auf Papierbasis herstellen können. Alleine in dieses Cluster fließen 40 Mio. Euro an Fördermitteln des Bundes und 40 Mio. Euro Förderung durch Unternehmen. Das zieht weitere Gründungen nach sich. Wir suchen jetzt schon nach Flächen für Produktionsbetriebe, die die Forschungsergebnisse bald zu Serienproduktionen weiter entwickeln werden. Das gilt auch für das Bio-Cluster, das ebenfalls über 80 Millionen nach Heidelberg gebracht hat, mit rund 30 Unternehmensgründungen.
All diese Aktivitäten, die nur exemplarisch sind, haben bereits dazu geführt, dass unsere Region mit Heidelberg an der Spitze, zu einem der führenden Standorte in ganz Deutschland, wenn nicht sogar in Europa geworden ist – mit der höchsten Forscherdichte, den meisten Patentanmeldungen und einer internationalen Wahrnehmung, die mittlerweile so stark ist, dass selbst Weltkonzerne wie Octapharma ihren Firmensitz von München-Riem nach Heidelberg verlegt haben. Oder auch, dass SAP mit dem SAP App-Haus seine jüngste Entwicklungsinitiative direkt hier in Heidelberg im Landfriedgebäude angesiedelt hat und nicht – wie zunächst geplant – im Silicon Valley in Palo Alto in Kalifornien.
Oder wenn ich an Becton-Dickinson denke, ein amerikanisches Unternehmen, das weltweit nur in Heidelberg ein neues Forschungszentrum für über 20 Mio. Euro aufgebaut hat. Alles dies zusammen ist mit ein Grund, weshalb wir heute 120.000 Arbeitsplätze in der Stadt haben – so viele wie noch nie. Nur eine Zahl ist auf dem Tiefstand: Die Arbeitslosigkeit. Und das ist auch gut so.
Ein sehr enger und konstruktiver Schulterschluss zur Wissenschaft, zur Wirtschaft ist für diese Entwicklung die entscheidende Voraussetzung. Unser strategischer Ansatz einer internationalen Bauausstellung unter der Überschrift „Wissen schafft Stadt“ leitet sich genau davon ab.
Für den Austausch von neuen Ideen und Entwicklungen für die Begegnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgerschaft planen wir das neue Konferenzzentrum.
Heidelberg in seiner Verbindung aus Tradition und Innovation zieht bereits heute Tagungsbesucher aus der ganzen Welt an. Davon profitiert die ganze Stadt.
Mit neuen Ansätzen und einer gelebten transparenten Bürgerbeteiligung geht es jetzt in diesem Jahr um die Diskussion und Prüfung eines geeigneten Standorts.
Wir profitieren enorm von Menschen, die aus aller Welt zu uns kommen und bei uns bleiben möchten. Heidelberg ist eine der wenigen Städte in Deutschland, die ganz entgegen dem Trend wächst. Deshalb möchten wir mit dem gerade vom Gemeinderat beschlossenen „Internationalen Welcome Center“ eine ganz neue Willkommenskultur in Heidelberg aufbauen für die Menschen, die aus anderen Ländern zu uns ziehen. Ich sage ganz deutlich: Wir brauchen sie! Und wir freuen uns, sie beim nächsten Bürgerfest in unserer Mitte begrüßen zu können.
Grundverständnis für Natur / Wertschätzung für Kultur
Die nachhaltige Bewirtschaftung unseres Stadtwaldes nach höchsten Umweltstandards, unsere Natur- und Klimaschutzmaßnahmen und auch unser Engagement auf internationaler Ebene sind getragen von einem tiefen Grundverständnis zum Schutz und Erhalt unserer natürlichen Umwelt.
Das Engagement unserer Schulkinder und Lehrer, der Betriebe auch bei unserem gemeinsamen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften, unseren Stadtwerken die im Klimaschutz Zeichen setzten wie gerade kürzlich mit dem Bau des neuen Holzhackschnitzelkraftwerkes und unzähligen Maßnahmen von Ihnen, zeigen die tiefe Verwurzelung vieler für eine nachhaltige Stadtpolitik.
Die Auszeichnung als Stadt des fairen Handels (2010), der nachhaltigen Entwicklung (2012), oder als Stadt des Klimaschutzes zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Dieses Grundverständnis drückt sich auch in der Wertschätzung unserer vielfältigen Kultureinrichtungen aus: Das Spektrum reicht vom Kulturfenster in Bergheim, über unsere Kirchenchöre, die Musik- und Singschule bis hin zu den großen Kultureinrichtungen, wie dem Karlstorbahnhof, dem DAI, dem Kurpfälzischen Museum oder auch unserem Theater. Nur auf dieser Basis können wir weit über Heidelberg hinaus erfolgreich Festivals anbieten: den Heidelberger Frühling, Enjoy Jazz, das Foto-Festival, das Film-Festival, die Literaturtage, Geist Heidelberg, den Stückemarkt oder die Schlossfestspiele.
All diese Maßnahmen sind getragen durch das breite Engagement von Ihnen allen in Heidelberg.
Dazu kommt die Förderung unserer Sportangebote mit mehr als 120 Sportvereinen. Hier engagieren sich tausende ehrenamtlich für Heidelberg. Wir stellen als Stadt die Einrichtungen zur Verfügung: mehr als 40 Turnhallen – die neue Sporthalle Mitte wird im Sommer eingeweiht – Kunstrasenplätze, oder wir übernehmen Fahrkosten und vieles mehr.
Auch für Senioren gibt es ein breites Angebot von den Sportvereinen über Seniorenzentren, über unsere Stadtbücherei bis zur Akademie für Ältere oder auch unseren wunderschönen Stadtwald.
All diese Angebote tragen zum Gesamtbild unserer Stadt bei, die keinen mehr loslässt, der sich einmal hier in Heidelberg niedergelassen hat.
Und hinter all diesen Angeboten stehen engagierte Menschen, sowohl hauptamtliche wie ehrenamtliche Beschäftigte. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank aussprechen.
Heidelberg ist Heidelberg, weil wir es gemeinsam hierzu gemacht haben.
Stadtmitte als Lebensmittelpunkt
Diese hohe Attraktivität bringt viele Herausforderungen mit sich. Viele Menschen möchten hier leben, arbeiten und wohnen. Für die, die es sich leisten können, ist das kein Problem. Aber immer mehr junge Familien, junge Berufstätige, wie auch immer mehr Ältere können es sich einfach nicht mehr leisten, in Heidelberg zu leben.
Deshalb haben wir große Anstrengungen in diesem Bereich unternommen, deutliche Impulse zu setzen. In den Jahren 2011 und 2012 sind rund 1.300 neue Wohnungen entstanden, vor allem in Kirchheim und Wieblingen. Das sind so viele, wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Dazu kommen aktuell an die eintausend weitere Wohnungen, vor allem auch dank der Bahnstadt.
Die Menschen zieht es in die Städte, die auf relativ engem Raum ein vielfältiges Angebot bieten. Viele Bürger wollen weniger auf ihr Auto angewiesen sein; mehr Wege mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zurücklegen.
Hierfür bauen wir mit der Bahnstadt einen neuen Stadtteil für über 5.000 Menschen mit neuen Wohnformen und moderner Infrastruktur. Mit Straßenbahn, hervorragenden Kindergärten und einer echten Inklusionsschule, Studenten—, Angebote für Senioren, mit Begegnungsflächen auf der Promenade, die dem Lebensstil vieler Menschen entspricht. Am Rande sei erwähnt, dass mit der Bahnstadt gerade das weltweit größte Stadtentwicklungsgebiet, das 100% klima-neutral ist, entsteht.
Erfreulich ist, dass bereits heute viel mehr Familien mit Kindern in diesen Stadtteil gezogen sind, als wir es uns je erträumt haben. Dies führt mittlerweile dazu, dass wir früher als geplant neue Kitas oder Interimsschulen auf den Weg bringen müssen. Das freut uns. Da die Nachfrage so groß ist, liegen wir weit vor unserem Plan.
Konversion
Die Bahnstadt ist ein riesiges Konversionsprojekt. Jetzt steht ein nochmal doppelt so großes Konversionsprojekt an.
Vergangenes Jahr haben die Amerikaner die Stadt verlassen. Wir bedauern das alle. Sie haben viel für Heidelberg getan, vor allem die Älteren erinnern sich.
Aber die Konversionsflächen sind auch eine enorme Chance für ganz Heidelberg. Sie bieten die Möglichkeit, mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien, für Singles, für Großfamilien und für neue Wohnformen, wie z.B. Mehrgenerationenhäuser zu ermöglichen.
Diese Chance für bezahlbaren Wohnraum wollen wir durch den Ankauf dieser Flächen nutzen. Aber sie muss seriös finanziert sein. Denn klar ist auch: Eine hohe Verschuldung auf Kosten unserer Kinder und Enkel darf es nicht geben. Unsere Projekte müssen ehrlich und nachhaltig finanziert sein. Nicht finanzierbare Versprechen darf es nicht geben.
Ich bin von daher sehr glücklich, dass es gelungen ist, mit den Heidelberger genossenschaftlichen Wohnungsbauträgern ein Bündnis für bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das hat es so in den letzten 40 Jahren nicht gegeben.
Die Wohnungsbauträger verpflichten sich, über 200 Mio. Euro an Investitionen in die Hand zu nehmen. Das ist bundesweit mit Sicherheit einzigartig für die Größenordnung einer Stadt wie Heidelberg.
Und auf den Konversionsflächen passiert noch viel mehr. Es kommen Kultureinrichtungen, es gibt Freiflächen und Platz für Unternehmen aus der IT und Kreativwirtschaft.
Bürgerbeteiligung
Was mir in diesem Zusammenhang auch besonders wichtig ist, ist die Erkenntnis, dass eine Stadtentwicklung nur dann erfolgversprechend ist, wenn die Bürgerinnen und Bürger eng und kooperativ zusammen mit dem Gemeinderat und der Verwaltung eingebunden werden und wenn die entsprechenden Konzepte gemeinsam entwickelt werden. Unser Prozess der Bürgerbeteiligung war und ist heute noch vor allem ein Lernprozess.
Wie erfolgreich diese neue Beteiligung der Bürgerschaft ist, hat uns kürzlich das Verkehrskonzept für Rohrbach gezeigt, das nach einem anderthalbjährigen Prozess mit vielen Podiumsdiskussionen einstimmig im Bezirksbeirat und auch im Gemeinderat beschlossen worden ist. Das zeigt, dass Bürgerbeteiligung in Heidelberg nicht auf dem Papier steht, sondern aktiv umgesetzt wird. Allerdings – das sollte man ebenso sagen – erfordert das auch ein neues kooperatives Miteinander von allen Seiten.
Verkehr
Und das diese Fragen manchmal schwer zu lösen sind, eigen die aktuellen Diskussionen um die verkehrliche Anbindung des Neuenheimer Feldes. Heute kann sich eine Stadt nur dann erfolgreich entwickeln, wenn sie ausreichend und rechtzeitig in ihre Infrastruktur investiert.
Es ist für die Entwicklung von Heidelberg von entscheidender Bedeutung, dass der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs – der heute schon von über 100.000 Menschen genutzt wird – erfolgt. Aber auch der Ausbau unseres immer besser genutzten Radwegnetzes ist erforderlich, da darf unsere Auszeichnung als fahrradfreundliche Stadt nicht zum Ausruhen verleiten. Wir müssen darüber hinaus auch mehr Finanzmittel in die Hand nehmen, um den Sanierungsstau bei Verkehrswegen und Straßen weiter abzubauen.
Die Erschließung des Neuenheimer Feldes mit über 1 Mio. Patienten pro Jahr erfordert eine eigene Straßenbahnlinie; auch für die Bahnstadt ist eine neue Straßenbahnlinie geplant – von einer Trasse nach Schwetzingen ganz zu schweigen. Aber für unser Mobilitätsnetz – eines der wirkungsvollsten Verkehrsvorhaben in Deutschland, das sollte man an dieser Stelle ganz ausdrücklich erwähnen – brauchen wir natürlich auch eine konsequente Unterstützung von der Landesregierung, um vom Bund die finanziellen Zuschüsse zu bekommen.
Ich gehe davon aus, dass wir nach einigen irritierenden Meldungen aus Stuttgart gegen Ende des vergangenen Jahres nun auf einem guten gemeinsamen Weg sind und dass die Landesregierung die Bedeutung des Mobilitätsnetzes für Heidelberg, die Region und ganz Baden-Württemberg erkannt hat. Wir haben keine Zeit zu verschenken!
Soziales
Sie sehen, es tut sich viel in Heidelberg. Aber das ist alles nicht selbstverständlich. Wir leisten uns in vielen Politikfeldern Angebote, die andere Städte nicht vorhalten können und die weit über den Landes- oder Bundesvorgaben liegen. Nur wenn es uns weiterhin gelingt, eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen, wird es auch in Zukunft möglich sein, die finanziellen Grundlagen für Investitionen in Bildung, in soziale Leistungen oder in die Kultur in diesem Umfang aufrecht zu erhalten.
Wir wollen niemanden in unserer Stadt vergessen und zurücklassen. Das ist die gemeinsame Politik der Stadtverwaltung und des Gemeinderats. Wir engagieren uns durch zusätzliche Sozialarbeiter, für den Verein Obdach e.V., der eine hervorragende Arbeit macht, für die Neueinführung eines Sozialtickets oder „Jedermann-Tickets“, damit auch Menschen mit wenig Geld den öffentlichen Nahverkehr nutzen können, durch Familien- oder Seniorenpässe.
Alle diese Maßnahmen, die sich die meisten Städte in Deutschland in diesem Umfang gar nicht mehr leisten können, setzen voraus, dass wir weiter an dieser guten Entwicklung arbeiten.
Zukunft am Fluss
Ein Projekt möchte ich noch ganz besonders ansprechen. Sie wissen, dass ich ein großer Freund davon bin, dass Heidelberg noch stärker von den Menschen als Stadt am Neckar erlebt werden sollte. Die neue Promenade und die neuen Sitzmöglichkeiten auf der Nordseite des Neckars werden begeistert von der Bevölkerung angenommen – an sonnigen Tagen zieht ein Strom von Spaziergängern bis nach Ziegelhausen zum Stift Neuburg, was früher nicht der Fall gewesen ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Projektideen der „Stadt an den Fluss“ auch auf der Südseite, und zwar von Schlierbach bis Wieblingen, dringend weiterverfolgt werden sollten.
Ich würde gerne mit einem Zitat von Theodor Fontane alle diese Aktivitäten zusammenfassen: „Wir sollten das Alte lieben, aber für das Neue leben“.
Dank
Zum Schluss bleibt mir nur noch Danke zu sagen an Sie. Dass Sie sich an dem heutigen Bürgerfest für Ihre Stadt Heidelberg interessieren. Sie haben die Möglichkeit, sich auch darüber zu informieren, was in der Bahnstadt, auf den Konversionsflächen oder im Bereich der Kinderbetreuung passiert.
Ich möchte Dank sagen, an die vielen Menschen, die sich an unseren Beteiligungsprozessen schon ganz intensiv beim Dialog über die Stadtentwicklung eingebracht haben.
Und natürlich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Heidelberg, die sich unglaublich kreativ und mit viel Engagement und Verantwortung in diese neuen Aufgaben eingearbeitet haben und Tag und Nacht für Sie im Einsatz sind.
Mein ganz herzlicher Dank gilt natürlich allen, die dieses Bürgerfest organisiert haben: an alle Mitarbeiter und an die vielen Vereine und Institutionen, die sich beteiligt haben. Ein besonderer Dank gilt Frau Stamm, Frau Höckel und Frau Huber. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei meiner Familie insbesondere bei meiner lieben Frau Janine bedanken, die mich immer in meinem Amt unterstützen.
Jetzt wünsche ich Ihnen noch viel Spaß hier im Heidelberger Theater – ich bin sicher, sie werden begeistert sein!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in das Jahr 2014, und vergessen Sie bitte nicht zwei Daten: der Tag der Kommunalwahl, 25. Mai und der 19. Oktober, der Tag der OB-Wahl. Nur wer zur Wahl geht, entscheidet mit über die Zukunft der Stadt.