Dramma per musica in drei Akten von Tommaso Traetta; Libretto von Marco Coltellini
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln 15. Dezember 2013, 18.00 Uhr, Rokokotheater Schloss Schwetzingen – Werkeinführung 17.30 Uhr
Am 15. Dezember ist es so weit. Auch in dieser Saison wird das beliebte Barock-Fest Winter in Schwetzingen seine Besucher wieder mit einem abwechslungsreichen Programm überraschen. Eröffnet wird dieses im wunderschönen Schwetzinger Schlosstheater mit der Deutschen Erstaufführung von Tommaso Traettas Iphigenie auf Tauris, die 1763 in Wien uraufgeführt wurde. Die Oper führt uns in den Mythos der schicksalhaft belasteten Geschwister Orest und Iphigenie: Orest hatte seine Mutter erschlagen, um den von ihr ermordeten Vater zu rächen. Seither quälte ihn sein Gewissen; beruhigen sollte es sich laut Orakel nur durch den Besitz des Bildnisses der Göttin Pallas auf der Insel Tauris. Auf Tauris gelandet, soll Orest wie jeder Fremde nach altem Brauch geopfert werden; seine – unerkannte – Schwester Iphigenie hat das Opfer zu vollziehen. Ihr Versuch, Orest zu retten, scheitert jedoch. Als Orests Identität sich schließlich enthüllt und Iphigenie ihn als ihren Bruder erkennt, ersticht sie statt seiner den blutrünstigen Urheber, König Thoas, selbst.
»Seine Opern sind mit tiefem Verständisse der Dichtkunst und Musik gesetzt; sein Rezitativ ist ziemlich correct; seine Arien haben Anmut und oft schmelzende Zärtlichkeit; und auch seinen Chören fehlt es nicht an Würde.« So charakterisiert Christian Friedrich Daniel Schubart den italienischen Opernkomponisten Tommaso Traetta, der sich seinerzeit größter Beliebtheit erfreute. Ausgehend von seiner Stelle als Hofkapellmeister in Parma (ab 1758) breitete sein Ruf sich über Wien und Mannheim rasch in ganz Europa aus. 1768 ging er als Hofkapellmeister an den Hof der Zarin Katharina II. in St. Petersburg.
Erstmals sind auf der Schwetzinger Bühne Aleksandra Zamojska als ‚Ifigenia‘ und der neu in Heidelberg engagierte Countertenor Artem Krutko als ‚Orest‘ zu erleben. Krutko erhielt seine Ausbildung an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kultur in Tscheljabinsk (Russland), wo er auch in das dortige Opernensemble aufgenommen wurde. 2008 gastierte er u. a. im Mariinsky Theater. Ausgezeichnet wurde Krutko mit dem dritten Preis des »International Glinka Competition of Vocalists« 2005, dem Staatspreis der Chelyabinsk Area 2008 sowie dem »Golden Lyre Prize« 2009.
Die Sopranistin Aleksandra Zamojska studierte Gesang an der Musikakademie Krakau und am Salzburger Mozarteum. Erste Engagements führten sie u. a. an das Théâtre des Champs-Élysées in Paris, die Opernhäuser von Montpellier und Perpignan sowie zur Ruhrtriennale Recklinghausen. Mit Der Rosenkavalier feierte sie 2004 ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen und 2005 an der Opéra Bastille als Xenia in Boris Godunow sowie Ninette in Die Liebe zu den drei Orangen, am Palais Garnier in Paris in Glucks Orfeo und Mozarts Don Giovanni. Zusätzlich sang sie Konzerte u. a. unter Dirigenten wie Marc Minkowski und Kent Nagano. Sie arbeitete mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und mit dem Berliner Sinfonie-Orchester unter Leitung von Lothar Zagrosek. 2009 war sie an der Seite von John Malkovich im Musical The Infernal Comedy im Ronacher in Wien zu erleben. Ein Jahr später war Aleksandra Zamojska Solistin in Semele Walk (Musiktheater von Ludger Engels mit Couture von Vivienne Westwood) bei den Kunstfestspielen Herrenhausen in Hannover und weiteren Aufführungen in Sydney und Tongyeong.
Weitere Termine: Sa 21.12., Sa 28.12.2013, Fr 10.01., Di 14.01., Do 16.01.,Mo 27.01., Fr 07.02., jeweils 19.30 Uhr, So 9.02., 15.00 Uhr, Do 13.02.2014, 19.30 Uhr