Andy Martin hat die mittlerweile freigegebenen FBI- und CIA-Akten über Jean-Paul Sartre und Albert Camus einem genauerem Blick unterzogen und dabei (wer weiß, wer von den Beiden wer ist, kann sich – mit Vorteil – als Agent bewerben) Bemerkenswertes festgestellt:
Um sicherzugehen, dass es sich bei Existenzialismus und der Idee des Absurden nicht um codierte Umschriften kommunistischer Basistexte handelt, gerieten die Schnüffelbeamten im undercover besuchten Seminar selbst ins Philosophieren und wurden zu so etwas wie Neo-Existenzialisten: „Der Erzählkunst, der Philosophie und der Spionage ist ein gemeinsamer Ursprung eigen: Sie entstandenen aus einem Mangel an Informationen. Sartres Erwartung einer Welt der totalen Information hätte sie allesamt mit einem Schlag erledigt. An FBI, Schriftstellern oder französischen Philosophen bestünde kein Bedarf mehr. Existenzialismus und die Idee des Absurden bestehen auf einer Asymmetrie zwischen dem Sein und der Information. Agent James M. Underhill, der heldenhaft den sich entziehenden ‚Albert Canus‘ verfolgte, brachte die Theorie mit einer klingenden Phrase auf den Punkt: ‚Die Akte kommt zu keinem endgültigen Beschluss.'“