Premiere – Sa 23.11.2013, 20.00 Uhr, Zwinger 1


Harry ist nicht sehr besonders und er rüttelt auch nicht an den Säulen der Welt. Auch sein bester Freund und Arbeitskollege Anton will nichts mehr von ihm wissen, seitdem Harry sich nicht am Lohnstreik beteiligt hat. Tochter Jule kommt allenfalls noch vorbei, um sich Geld zu pumpen. Die Weihnachtsgeschenke für ihren Sohn, Harrys Enkel, liegen noch im Hochsommer eingepackt in Opis Schrank. Selbst der arme alte Schrank wurde mal besser, das heißt doppelt gebraucht – von Harry und seiner Frau Rita. Aber auch ihr begegnet Harry nur noch in seinen Alpträumen. Vielleicht ist das einzig Besondere, was Sie über diesen Harry erfahren, dass er mit Vollgeschwindigkeit gegen eine Leitplanke rast. Zur eigenen Verwunderung (wahrscheinlich) erwacht er in einem Krankenhaus, an dem vielleicht das einzig Überraschende sein exaltierter Bettnachbar Joseph Neumann ist: Arbeitsverweigerung scheint ihm erste Bürgerpflicht. Und so mogelt er sich mit diversen Aufputschmitteln zur nächsten Krankschreibung wegen Herzrhythmusstörungen. Und dann wäre da noch Krankenschwester Karin Bachmann, die doch was Besonderes ist, für Harry auf jeden Fall. Das wär’s eigentlich schon über Harry, zumindest der Anfang der Geschichte. Und dass er eines besonders mag: Samurai. Aber das verrät ja schon der Titel. Dirk Laucke

Für die Regie dieser Uraufführung am Theater und Orchester Heidelberg zeichnet Jens Poth verantwortlich. Bühne und Kostüme liegen in der Hand von Simone Wildt. Beide arbeiteten bereits in Heidelberg, so z. B. bei Alpenvorland von Thomas Arzt oder Epic 3.0. Als Schauspieler sind Christina Rubruck, Nanette Waidmann, Clemens Dönicke, Steffen Gangloff, Olaf Weißenberg zu erleben.

Dirk Laucke studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Er gewann den Kleist-Förderpreis 2006 für alter ford escort dunkelblau (Uraufführung Theater Osnabrück) und wurde damit zu den Mülheimer Theatertagen sowie zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. 2007 wählte ihn die Fachzeitschrift „Theater heute“ zum Autor des Jahres. Seine Stücke werden u. a. in Berlin, Dresden, Mülheim und Hamburg gezeigt. In der letzten Spielzeit war im Zwinger1 sein Rechercheprojekt Einigkeit und … zu sehen, das sich mit der derzeitigen politischen Situation der Sinti und Roma in Ungarn auseinandersetzt.

Weitere Aufführungstermine: Fr 29.11., Sa 07.12., Fr 20.12., jeweils 20.00 Uhr, So 22.12.2013, 19.00 Uhr, Do 30.01.2014, 20.00 Uhr; Informationen und Tickets: 06221/5820.000

Nov. 2013 | Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Theater | Kommentieren