– via Bürgerstiftung Heidelberg – In diesem Jahr erinnern viele Städte mit großen Veranstaltungen an den 80. Jahrestag der von den Nazis im Frühjahr 1933 inszenierten Bücherverbrennungen. Obgleich in Heidelberg mehrmals – von der Bevölkerung begeistert gefeiert – im Mai und im Juli 1933 die Bücherscheiterhaufen auf dem Universitätsplatz brannten, scheint heute Vergessen die Stadt heimzusuchen. Dagegen wollen wir – die Bürgerstiftung Heidelberg in Kooperation mit dem Hölderlin-Gymnasium und dem Rotary Club Heidelberg – ein Zeichen setzen:
Wir laden alle kleinen und großen Bücherfreund/innen ein, gemeinsam mit uns am 17. Juli um 17 Uhr auf dem Universitätsplatz in Heidelberg laut aus den verbrannten Büchern vorzulesen. Die von den Nazis angefertigte Liste der verbannten und verbrannten Bücher ist hier zu finden. Ihr wählt aus dieser Liste die Bücher & Texte aus, die Ihr vorlesen möchtet und bringt sie zur öffentlichen Lesung am 17. Juli mit. Auch ein (umzuhängendes) Schild mit Autorname & Buchtitel habt Ihr dabei, damit die Namen sichtbar in Erinnerung gerufen werden. Im Chor und mit wechselnden Stimmen werden wir lesen, um hörbar zu machen, was die Verfolgung den besten Stimmen der deutschsprachigen Literatur angetan hat: Zerstreuung in alle Welt und Vergessen weit über 1945 hinaus.
Zensur, Verfolgung und Zerstörung der Literatur und ihrer Autoren ist in vielen Teilen der Welt nach wie vor eine bittere Realität. Aus diesem Grund sammeln wir während der Veranstaltung Spenden (ab 1 Euro) für die Sektion Writers-in Prison des PEN-Zentrums.