Der französische Sänger und Komponist Georges Moustaki ist tot. Er starb in Nizza im Alter von 79 Jahren. Moustaki schrieb viele bekannte Chansons – unter anderem für Edith Piaf. Auch als Interpret hatte er großen Erfolg.

Moustaki wurde am 3. Mai 1934 in der ägyptischen Stadt Alexandria als Sohn griechischer Einwanderer geboren. Eigentlich hieß er Giuseppe Mustacchi. 1951 zog er nach Paris, wo er den Sänger Georges Brassens kennenlernte und dessen Vornamen in seinen Künstlernamen aufnahm. Moustaki begann seine Karriere als Straßenmusiker.

In seinen Liedern schilderte er sein eigenes Leben, die Schönheit mediterraner Landschaften, die Liebe oder die Frauen. Seine poetische, stille Musik mischte griechische Bouzouki, türkische Flöte, französische und lateinamerikanische Gitarrenklänge. Dabei ignorierte er Kritiken, die ihm mangelnde Originalität vorwarfen.
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Moustaki komponierte etwa 300 Lieder für französische Chanson-Größen wie Edith Piaf, Yves Montand, Dalida und Barbara. Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählt der 1958 für Piaf geschriebene Titel „Milord“. Später trug er seine Lieder auch selbst vor: Als Meister der sanften Klänge wurde er mit Liedern wie „Le Métèque“ international bekannt.

„Exzesse haben mich erschöpft“

In den vergangenen 40 Jahren lebte Moustaki auf der Insel Saint-Louis mitten in Paris. 2011 berichtete er von unheilbaren Atemproblemen, die ihm das Singen unmöglich machten. Wegen seiner Krankheit musste er 2009 eine Europatournee absagen. „Meine Exzesse haben mich erschöpft“, sagte Moustaki einmal.

Vor zwei Jahren zog er nach Nizza, um der Kälte und schlechten Luft in Paris zu entkommen, wie er im Februar in einem letzten Zeitungsinterview sagte. „Ich bedaure, nicht in meinem Badezimmer zu singen“, sagte Moustaki dem „Nice Matin“ über seine Erkrankung. „Vor Publikum singen: Nein. Ich habe alles erlebt. Ich habe die Welt bereist, bin in großen und kleinen Konzertsälen aufgetreten. Ich habe magische Dinge erlebt.“ Über seinen Lebensabend sagte Moustaki: „Ich will schreiben und malen. Meine Zeit den Dingen widmen, die mir Vergnügen bereiten, so wie ich es immer getan habe.“

Mai 2013 | Allgemein, Feuilleton | Kommentieren