G 8 ist ein Problem für nahezu alle Jugendorchester. Durch den zeitigeren Schulabgang verjüngen sich die Orchester im Durchschnitt um ein Jahr. Im Landesjugendorchester erschwert sich die Programmauswahl ebenso wie die Besetzung, die bei dieser Fördermaßnahme für junge Spitzentalente Baden-Württembergs vorsieht, nur in Ausnahmefällen Studenten zulassen zu können.
Für die Besetzung der Frühjahrs-Arbeitsphase 2013, die traditionell in und nach den Osterferien stattfindet, kommt erschwerend dazu, dass sich die Termine des schriftlichen Abiturs mit jenen des Landesjugendorchesters überschneiden.
Für den potentiellen Nachwuchs des Landesjugendorchesters ist diese Situation eine große Chance. Wie selten zuvor können bei den kommenden Probespielen in fast allen Registern junge Talente nicht nur in den LJO-Pool, sondern auch sofort in die Orchesterbesetzung aufgenommen werden. Bis auf die Cellogruppe ist derzeit noch jedes Register nicht vollständig besetzt.
Das Programm der Frühjahrs-Arbeitsphase ist für jungen Spielrinnen und Spieler besonders attraktiv. So werden beim Trompetenkonzert von Sergej Wassilenko mit Jonathan Müller und dem Marimbakonzert von Anders Koppel mit Jaro Baran Mitglieder des Landesjugendorchesters brillieren, die im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ mehrfach mit voller Punktzahl und ersten Preisen ausgezeichnet wurden. Mit Gustav Mahlers 1. Sinfonie präsentiert das LJO ein weiteres Programmhighlight. Die Proben und Konzerte finden unter der künstlerischen Leitung von Hermann Bäumer (GMD in Mainz) statt.
Besonders qualifizierte Spielerinnen und Spieler aller Orchesterinstrumente aus Musikschulen, Schulen und von Privatmusikerziehern können sich bewerben.
Ein Probespiel beim Landesjugendorchester dauert etwa 10 Minuten in denen zwei Stücke (ein langsamer und ein schneller Satz aus verschiedenen Werken und Epochen nach freier Wahl) gespielt werden sollen. Mit der Auswahl der Literatur soll sich die Bewerberin bzw. der Bewerber optimal auf seinem derzeitigen technischen Entwicklungsstand präsentieren.
Das Probespiel wird von Christoph Wyneken, künstlerischer Leiter des LJO, sowie von Dozenten der Instrumentengruppen abgenommen und bewertet.
Das Landesjugendorchester Baden-Württemberg konnte im Laufe seines 40jährigen Bestehens stets mit hoher künstlerische Qualität, ansteckender Spielfreude und Leidenschaft überzeugen. Ein besonderes Attribut in zahlreichen Konzertkritiken war und ist immer wieder die künstlerische Leistungsfähigkeit, die vielen professionellen Orchestern ebenbürtig ist. Gerade erfuhr dieses Qualitätsmerkmal eine besondere Würdigung, in dem Orchester und seinem künstlerischen Leiter in Colmar der Europäische Jugendorchesterpreis verliehen wurde.
Das 1972 gegründete LJO ist das Spitzenensemble der besten jungen Musikerinnen und Musiker Baden-Württembergs. Hohe musikalische Qualität, Spielfreude und ausgezeichnete Konzerte sind die Markenzeichen des auch international erfolgreichen und anerkannten Klangkörpers. Das Orchester besteht primär aus baden-württembergische Bundes- und Landespreis¬trägern des Wettbewerbes „Jugend musiziert“ und gehört zu den bedeutendsten Fördermaßnahmen des Landes in der musikalischen Spitzenförderung.
Seit 40 Jahren gibt das Landesjugendorchester vielen begabten jugendlichen Musikern die willkommene Möglichkeit, ihre musikalischen Kenntnisse und Fertigkeiten zu erweitern und auszubauen. So¬wohl die musikalische Anregung als auch die freundschaftliche Atmosphäre bei den Probenphasen, den Konzerten und auf den Reisen des Orchesters, bleiben jedem, der Mitglied dieses Orchesters war, in bester Erinnerung. Zahlreiche ehemalige Mitglieder des LJO sind heute in den in den vordersten Reihen junger deutscher Nachwuchssolisten oder auf Spitzenpositionen führender Orchester zu finden. Träger des Landesjugendorchesters ist der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs e.V.