Am 9. Dezember 1981 schoss der Polizist Daniel Faulkner den afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal auf offener Straße in Philadelphia nieder, nachdem er zuvor bereits Mumias Bruder in einer rassistisch motivierten Kontrolle brutal zusammen geschlagen hatte. Faulkner wurde darauf hin ebenfalls erschossen. Mumia überlebte einen Lungendurchschuss und wurde später beschuldigt, den Beamten Faulkner ermordet zu haben, obwohl der Polizei bekannt war, dass der Tatverlauf ein völlig anderer war. Zeugen wurden unter Druck gesetzt und z.T. erfolgreich manipuliert, entlastende Beweise unterschlagen sowie andere frei erfunden. Im Sommer 1982 überzeugte ein auf Verfassungsbrüche spezialisierter Staatsanwalt zusammen mit einem politisch als äußerst rechts geltenden Richter die Jury, Mumia Abu-Jamal zum Tode zu verurteilen. Bis heute hat sich aufgrund des zugespitzten politischen Interesses and diesem Fall keine Instanz der US Justiz getraut, ein neues Verfahren einzuleiten.
Die erfolgreiche Verhinderung der Hinrichtung von Mumia Abu-Jamal hat die Todesstrafe in den USA insgesamt in Frage gestellt. Die Durchsetzung der Freiheit von Mumia würde das Licht auf die grundlegenden Probleme der Justiz und letztendlich der gesamten Gesellschaft werfen, welche natürlich auch in vielen anderen Ländern auf der Welt existieren: Rassismus und Klassenjustiz.