Peter Schumanns Weihnachtsoratorium macht, dass auch Agnostiker zu guter Letzt aufs „Fest der Liebe“ dann doch noch Grund haben, sich aufs Fest zu freuen. Und dem Hickhack darum, wer wann und wenn ja warum das WO in der Gemeinde aufführen darf und auch, um zu verhindern, dass an einem Tag zweimal WOs in verschiedenen Kirchen  zur Aufführung kommen, hat der Heidelberger Gesamtkirchengemeinderat jetzt – quasimodogeniti – ein („verleih uns Frieden) gnädiglich“es Ende gemacht.

Ja, da ist doch - ja da muß doch, ja, da ist doch, ja, da muß doch ein - nein das - Sein sein … Bild: got

Am 25. Dezember, am ersten Weihnachtstag, wird um 19.30 Uhr die Aufführung der Teile 1 – 3 des Bach’schen Weihnachtsoratoriums in der Heidelberger Providenzkirche gegeben.
Die Heidelberger Gesamtkirchengemeinde hat diesen Termin vorgeschlagen, der damit nun noch näher an das weihnachtliche Geschehen heranrückt. „Der Kirchengemeinde“- schreibt Peter Schumann in seiner Mitteilung an die Neue Rundschau – „sei Dank“, die damit KMD Peter Schumann den Vorrang gegenüber anderen Veranstaltungen eingeräumt hat.
Fähige Choristen treffen sich am gleichen Tage um 16.30 Uhr zur Generalprobe in festlicher Kleidung mit eigenen Noten. Es musiziert das Heidelberger Kantatenorchester unter Leitung von Peter Schumann.

Die Solisten sind:

Julia Weigel, Sopran – (bekannt durch ihre Mitwirkung bei „Konzerte in Kirchen und Klöstern)

Thomas Nauwartat, Altus – (erstmals im Weihnachtsoratorium in Heidelberg zu hören)

Markus Brutscher, Tenor – (mit eindrucksvollem „Verkündigungs-Charakter“)

Phillip Langshaw, Baß – (der sensible Vermittler geistlicher Inhalte)

 

… auf preiset die Tage. Jauchzet, frolocket

Frohlocket?

Wann wird mehr und heftiger geheuchelt als in jenen Dezembertagen, da – vorgeblich – die Geburt des Herrn gefeiert wird, da Herr Ratzinger den Frieden auf Erden predigt, nachdem er die Holocaust leugnenden Piusbrüder rehabilitiert hat – und gelogen hat, dass sich die Kreuzbalken hätten biegen müssen, wären sie es nicht lange schon so gewohnt, als er sich hinter diese Brüder stellte und keck behauptete es sei alles ganz anders, diese Brüder seien mißverstanden worden. Und, und, und. Und die römische „Banco di spirito sankto“ Mafiagelder wäscht und, und und!

Dieser Jesus aber, wie er uns „im Buch der Bücher“ vorgeführt wird, der war frei, unabhängig und – ja – auch flexibel. Wäre das Kirche auch – und wahrlich, sie ist es nicht, sie würde einen Jesus auf dem Banner tragen, den sie sich freilich in dieser Kirche niemals zu predigen trauten, redeten so doch Amtsträger gegen ihre Pfründe. Hat dieser Jesus nicht alles auf den Kopf gestellt? Hat er nicht die Frommen der Unmenschlichkeit überführt, hat er nicht den Tempelbetrieb und den Opferlärm als Geschäftemacherei entlarvt? Hat er nicht bei samaritanischen Atheisten eine neue Gläubigkeit entdeckt? Und hat er nicht Dirnen und Zöllnern mehr Sensibilität nachgesagt für das Reich Gottes, als den Schriftgelehrten und Hohenpriestern? Und wie er das hat! Und er hat Polizeivorschriften und bürgerliche Übereinkünfte nicht nur in Frage gestellt, sondern durchbrochen! Tempelgesetze hat er links überholt und angemessener Lächerlichkeit preisgegeben! got

Dez 2011 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell | Kommentieren