Isabel Mundry nimmt 20. Heidelberger Künstlerinnenpreis entgegen.
Am Mittwochabend wurde die deutsche Komponistin Isabel Mundry mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis 2011 geehrt. Sie ist die 20. Trägerin dieses Preises, der 1987 von Roswitha Sperber gegründet wurde und seit 2007 von der Stadt Heidelberg verliehen wird. Er zählt zu den wichtigsten Kulturpreisen Deutschlands und ist weltweit der einzige Preis, der an herausragende internationale Komponistinnen vergeben wird.
Isabel Mundry gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Neuen Musik. Die Komponistin hat sich mit ihrer individuellen Klangsprache in besonderem Maß um die Weiterentwicklung der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts verdient gemacht. Ihre nuancenreichen, fein modellierten und farbintensiven Werke werden weltweit aufgeführt, wobei sie ein zentrales Thema der Musik, „Zeit und Raum“, immer wieder neu beleuchtet und erfahrbar werden lässt.
Die Preisträgerin freute sich in ihrer Dankesrede über die Aufgeschlossenheit des Heidelberger Publikums und der Musiker gegenüber zeitgenössischen Kompositionen. „Komponieren ist immer auch mit Zweifeln verbunden, und dann ist es wieder eine große Freude, wenn die eigene Arbeit mit einem Preis wie dem Heidelberger Künstlerinnenpreis gewürdigt wird.“
In einer festlichen Verleihung im Ballsaal der Heidelberger Stadthalle überreichte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner den Preis im Anschluss an das 4. Philharmonische Konzert. Als Vertreter des Deutschlandfunks als langjährigem Medienpartner war der Leiter der Hauptabteilung Kultur Dr. Matthias Sträßner anwesend. Er lobte das bürgerschaftliche Engagement hinter dem Heidelberger Künstlerinnenpreis: „Dieser Preis ist nicht nur berichtenswert, sondern gesellschaftspolitisch bemerkenswert. Das Who-is-Who der Neuen Musik findet sich auf der Liste der Preisträgerinnen wieder.“ Intendant Peter Spuhler betonte, wie wichtig die „Einbettung von Mundrys Werk in ein Philharmonisches Konzert ist, da durch die Anwesenheit der Künstlerin erst erkennbar wird, welcher Mensch hinter einer Komposition steht“.
Unter der musikalischen Leitung des international gefragten Dirigenten Eiji Oue war Mundrys Werk „Zeichnungen“ vom Apollon Musagète Quartett und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg aufgeführt worden. Der Deutschlandfunk hat das 4. Philharmonische Konzert aufgezeichnet und wird es am 10.4.2011 um 21.05-23.00 Uhr ausstrahlen.
In dieser Spielzeit werden weitere Werke von früheren Preisträgerinnen aufgeführt: Im 2. Bachchor-Konzert am 5.2. „Fra Angelico – Marc Chagall – Voronet“ von Myriam Marbe, der ersten Trägerin des Heidelberger Künstlerinnenpreises, und im 5. Philharmonischen Konzert am 16.2. Sofia Gubaidulinas „In Tempus Praesens“, interpretiert von Gidon Kremer.