Auf der Rückseite dieses fragenden Flyers erläutern (v. l.) Peter Spuhler, Rainer Kern und Torsten Schmidt, weshalb sie „JA zur Erweiterung der Stadthalle“ sagen:
„Ich konnte mich im Wettbewerb als Sachverständiger ausführlich mit dem Entwurf beschäftigen und bin überzeugt: Es handelt sich um den besten! Die Juroren haben gut und richtig entschieden. Auch für die Kultur soll die Erweiterung wichtige Verbesserungen bringen und Impulse setzen. Ich hoffe sehr auf die Verwirklichung! Immerhin ist die Stadthalle auch Heidelbergs Konzertsaal.“
Peter Spuhler, Intendant Theater und Orchester der Stadt Heidelberg
„Es gibt für mich zur Erweiterung der Stadthalle an diesem Standort keine Alternative. Die Erweiterung führt zu einer erheblichen Verbesserung der Infrastruktur und zur Aufhebung der Nutzungskonkurrenz zwischen Kongressen und Kultur. Due unmittelbare Lage am Neckar gibt der Stadthalle eine großartige Alleinstellung, die für die Durchführung eines Festivals wie den Heidelberger Frühling von erheblicher Bedeutung ist. Ohne Erweiterung ist die Stadthalle auf Dauer nicht konkurrenzfähig.“
Thorsten Schmidt, Intendant Heidelberger Frühling
„Heidelberg ist eine lebendig, vielseitige und wunderschöne Stadt. Ich lebe und arbeite gerne hier. Auch die Besucher aus aller Welt genießen das Schloß, die Altstadt und ihre einmalige Kulisse. Doch das allein genügt nicht. Heidelberg gewinnt auch durch seine überregional herausragenden kulturellen Ereignisse. Dafür braucht es zentrale Veranstaltungsorte wie die Stadthalle. Eine Modernisierung und Erweiterung ist die Chance für ein noch attraktiveres Kulturangebot.“
Rainer Kern, Festivalleiter Enjoy Jazz
Thorstem Schmidt, Peter Spuhler und Rainer Kern sind sich einig, dass auch die Kultur in dieser Diskussion zu Wort habe kommen müssen und darüber, dass die Stadthalle ohne Anbau nicht mehr lange zu halten sein werde. Dabei gehe es weniger (wenn natürlich auch) um Ästhetik, sondern um Technik, Wirtschaftlichkieit und Entwicklungsstrategie. Peter Spuhler beklagt, dass er sich – habe er prominente Gäste – schämen müssen für die Zustände nicht im schönen, wenn auch mit miesesterer Akkustik ausgestatteten Saal, sondern für die Zustände hinter den Kulissen. Thorsten Schmidt legt nach, man brauche für die Stadthalle eine neue Infrastruktur, was ohne den Anbau aber nicht zu schultern sei. Schließlich sei die Stadthalle Visitenkarte der Stadt und bestätigte, dass es – (außen hui, innen pfui) – hinter den Kulissen in der Tat reichlich trübe aussehe: „Eigentlich eine Zumutung“. Alle stören sich an der heftigen, sehr emotional aufgeladenen Diskussion „mit harten Bandagen“- es werde immer nur darüber geredet, was im Fall eines Anbaus wegfalle, nicht aber auch darüber, was die Stadt dazu gewinne.
Auch entkrampfe, so Peter Spuhler, eine Erweiterung die Termin- und Planungssicherheit. Die Stadt sei reicher an Möglichkeiten, als dass man sie nutze. Dass – macht Rainer Kern zu guter Letzt deutlich – Kultur in die Stadt und nicht an den Stadtrand gedrängt werden dürfe. „Die Altstadt muss leben!“