Unter der Überschrift „Sammler, Mäzene und Kunsthändler als Wegbereiter der Moderne inBerlin, 1880-1933“ veranstaltet das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdischeStudien vom 14. bis 16. Juni 2010 eine Tagungin Berlin. Damit widmet sich diese wissenschaftliche Veranstaltung einem weitgehend vernachlässigten Aspekt der Kunst- und Kulturgeschichte, stellt sie doch das Leben und Werk deutsch-jüdischer Kunstsammler und Mäzene in denVordergrund. Einzelne Biographien, wie die von Max Liebermann, Paul Cassirer oder Margarete Oppenheim, sollen im Rahmen ihrer Leistungen als Förderer und Wegbereiter der Moderne gewürdigt und die enge Verknüpfung zwischen Künstlern, Händlern und Sammlern (wieder) sichtbar gemacht werden. Denn vor dem Hintergrund heutiger Kunstmarktpreise gerät oft in Vergessenheit, dass die Moderne ihre Popularität in erster Linie der Förderung einiger weniger Sammler verdankt.
Den Abendvortrag am 14. Juni wird Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Potsdam/Berlin) halten, als
weitere Referenten konnten unter anderem Prof. Dr. Jost Hermand (Wisconsin-Madison),
Prof. Dr. Bogomila Welsh-Ovcharov (Toronto) und Michael Jurk (Frankfurt/M.) gewonnen
werden.
Am 15. Juni um 18 Uhr wird im Rahmen der Tagung das „Kassa-Buch“ (1917-1957) des
Kaiser-Friedrich-Museums-Vereins aus dem Historischen Archiv der Dresdner Bank an das
Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz übergeben. Das
„Kassa-Buch“ ist ein zentrales Dokument der Berliner Kunst- und Kulturgeschichte, denn es
verzeichnet nicht nur den Einsatz der Freunde und Förderer für „ihr“ Museum, sondern es
zeugt auch von der Ausgrenzung der jüdischen Vereinsmitglieder nach 1933. Die Übergabe
erfolgt durch den Leiter des Historischen Archivs der Dresdner Bank, Michael Jurk, an den
Leiter des Zentralarchivs der Staatlichen Museen, Dr. Jörn Grabowski.
Die Tagung findet im Max Liebermann Haus der Stiftung Brandenburger Tor (Pariser Platz 7, 10117 Berlin) statt.
Das vollständige Konferenzprogramm finden Sie hier
Eine gemeinsame Veranstaltung des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien, des Kollegiums Jüdische Studien an der Humboldt-Universität und der Stiftung Brandenburger Tor.
Kontakt: Dr. Anna-Dorothea Ludewig, Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam, Tel.: 0331-28094-0/Fax: 0331-28094-50 aludewig@uni-potsdam.de