Erst in diesen Tagen habe ich es erfahren: Einer der größten  zeitgenössischen Chansonniers ist am 13. März dieses Jahres in Südfrankreich gestorben. In Deutschland war Jean Ferrat leider  nur bei seinen engeren, frankophilen Anhängern vor allem aus der  68er Zeit und danach  bekannt. In den großen deutschen Gazetten  findet sich meines Wissens keine oder kaum eine Notiz zu seinem Ableben, schade! Ferrats Polit Chansons durften früher zeitweise  nicht im französischen Radio gespielt werden. Die Liebeslieder schon.

Immerhin, sogar Frankreichs Präsident Sarkozy würdigte Jean Ferrat nun als einen der wichtigsten Sänger des Landes. Ob der kulturell mitunter liberale Konservative da seiner Frau Carla, die aus dem gleichen Genre kommt, einen Gefallen tun wollte?  Wäre es  denkbar, dass die deutsche Kanzlerin, die es wohl eher mit Seal+Klum  hält (vgl. die Berichte zu ihrer letzte USA-Reise), bei gegebenen  Anlass eines Tages z.B. Franz Joseph Degenhardt („Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“) mit ein paar Worten würdigt? Wohl kaum, eher undenkbar in den deutschen Verhältnissen.

Ferrat ist im Alter von  79 Jahren verstorben. Ich mag seine Musik sehr, besonders die einfühlsamen Vertonungen der Gedichte des Schriftstellers und Lyrikers Louis Aragon.

Hören und lesen empfehlenswert!

Fritz Feder alias GALAK

Juni 2010 | Allgemein, Zeitgeschehen | 1 Kommentar