Vom 6. bis 8. Mai 2010 veranstaltet der HCWK auf dem Universitätsplatz Heidelberg und in den umliegenden Universitätsgebäuden  das 22. Heidelberger Symposium zum Thema Fortschritt.Es  steht unter der Schirmherrschaft des Medizinnobelpreisträgers und Präsidenten des Deutschen Krebsforschungszentrums Prof. Dr. Dr. h.c. Harald zur Hausen sowie des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle.

Der Club

Der Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur e.V. (HCWK) ist eine unabhängige, überparteiliche und fächerübergreifende Studenteninitiative an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er wurde 1988 mit dem Ziel gegründet, die Ausbildung an der Universität durch Praxisbezug und interdisziplinären Austausch zu ergänzen. Zu diesem Zweck organisiert der Club in Heidelberg seit 1989 jährlich ein mehrtägiges Symposium zu einem aktuellen Thema von gesellschaftlicher Relevanz.

Die Idee des Heidelberger Clubs

In seinem 20jährigen Bestehen, hat sich das Symposium des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur als fester Bestandteil des Heidelberger akademischen Jahres etabliert. Es leistet einen hervorragenden Beitrag zu einer lebendigen Universitätskultur, wie sie dem Heidelberger Selbstverständnis als traditionsreichste Volluniversität entspricht. Es drückt damit ein studentisches Verständnis der Leitmotive „Dem lebendigen Geist“ und „Semper Apertus“ aus.

Der Club ist zugleich ein Angebot an den engagierten Studenten und an die Bürger Universitätsstadt Heidelberg und Umgebung.
Die Vorbereitung des Symposiums in der Zusammenarbeit mit dem Team soll jedem Studenten die Möglichkeit eröffnen, sein Studium mit einem Praxisbezug zu verbinden. Die Vorbereitung des Symposiums erstreckt sich über ein Jahr und deckt ein breites Spektrum an Tätigkeiten ab: von der Programmkonzeption, über PR-Arbeit und Spendenakquise, Referentenanwerbung und –betreuung, bishin zum Zeltaufbau und der Durchführung der dreitägigen Veranstaltung im Konkreten (und mit sehr wenig Schlaf). Die Organisation einer solchen mehrtägigen Großveranstaltung bedeutet für die beteiligten Organisatoren einen beträchtlichen Arbeitsaufwand, der sie/ihn über ein Jahr beansprucht und zeitlich neben dem Studium an der Universität erheblich einbindet. Mithin ist die Mitarbeit durchaus auch eine Belastungsprobe für manche Beteiligte. Entschädigt worden ist bisher aber noch jeder, durch das (an der Universität nicht selbstverständliche) Gefühl, etwas eigenes großes auf die Beine gestellt zu haben, durch die neuen Freundschaften, die man während der Arbeit geschlossen hat und den Spaß, den die dreitägige Veranstaltung an sich bietet.
Gleichzeitig hat sich der Verein dem interdisziplinären bzw. transdisziplinären Dialog verschrieben. Besteht schon das Team regelmäßig aus Studenten aller Fachrichtungen, so geben die Referenten zumeist ein ähnlich buntes Bild ab. Kultur und Wirtschaft, das ist ein Paradoxon, das sind zwei Schlagwörter, unter die nach Belieben alles und nichts subsummiert werden kann und die doch vielfach als Antipoden verstanden werden. Bei uns sollen sie in einen Dialog treten. Da sollen Brücken gebaut werden, da darf es aber auch kontrovers zugehen. Das Forum, das mit dem Symposium dafür gestellt wird, soll eine Diskussionskultur pflegen, ein Bildungsideal vom ganzheitlichen Menschen erhalten und versteht Querdenken nicht als etwas Karrierehemmendes, sondern als etwas Mehrwert schaffendes, nämlich Zivilgesellschaft und Demokratie!

„Krisen im Spiegel der Zeitgeschichte“

Mit den Prof. Patzel-Mattern, von Thadden und Rapp konnten wir für die Podiumsdiskussion „Krisen im Spiegel der Zeitgeschichte“ drei herausragende Referenten mit unterschiedlichen Forschungsrichtungen gewinnen.

Prof. Dr. Patzel Mattern ist derzeit Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Heidelberg. Sie studierte Neuere und Neueste Geschichte, Publizistik und Politikwissenschaften an der WWU Münster, sowie an der Universidad de Barcelona. Sie hat 1998 an der WWU Münster promoviert und seit 2008 ist das Habilitationsverfahren durch die Universität Konstanz abgeschlossen. Ihre heutigen Forschungsschwerpunkte sind die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Sozial- und Körpergeschichte.

Prof. Dr. Ernst-Ludwig von Thadden ist derzeit Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und Leiter der Mannheimer Graduiertenschule. Er studierte unter anderem an der Universität Heidelberg und an der London School of Economics. 1991 promovierte er im Fach Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn. 1995 habilitierte er an der Universität Basel. Seine heutigen Forschungsschwerpunkte sind Mikroökonomie, Kapitalmarkttheorie und Finanzintermediation.

Prof. Dr. Friedrich Rapp war bis 1997 Professor für Philosophie an der Universität Dortmund. Er studierte Physik und Mathematik an der TH Darmstadt sowie Philosophie an der Universität Fribourg. Für Philosophie promovierte er 1966 und seine Habilitation für Philosophie beendete er 1972 an der TU Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Technikphilosophie, Theorie des Fortschritts, zeitgenössische Philosophie sowie das Freiheitsverständnis der Moderne.

Die Podiumsdiskussion „Krisen im Spiegel der Zeitgeschichte“ wird am Freitag den 7. Mai von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr stattfinden. Darin soll beleuchtet werden, welche Auswirkungen Kriege, Revolutionen, Regierungskrisen und Wirtschaftliche Krisen auf den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt unseres Gemeinwesens haben. Bremsen oder verhindern diese den Fortschritt? Oder aber sind Krisen aber gar die Ursache des Fortschritts?

Nach zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden um Fortschritt, Religion und Marginalien um all das herum wird am Samstag um 14 Uhr in der Peterskirche der „Fortschritt verantwortet“.  Nein, verantwortet wird er wohl nicht werden, jedoch wird heftig darüber diskutiert. Dafür bürgen Fritz Kuhn, die Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für die Vereiinten Nationen Beate Wagner, der Umweltökonom  Timo Goeschl und der Pressesprecher des Bundesministeriums  für Entwicklung und WIrtschaftlliche Zusammenarbeit Rolf Steltemeier.

Wie in jedem Jahr gibt es neben den Vorträgen und Diskussionen sowie der traditionellen Verpflegung im Zelt auf dem Uniplatz auch wieder ein Abendprogramm.
Heute, am Donnerstag Abend wird zunächst das Improvisationstheater „Kopfsalat“ die interessierten Symposiumsbesucher unterhalten. Am Freitag findet in den Abendstunden dann die Preisverleihung des 5. Heidelberger Kunst- und Kulturpreises statt, der für das Jahr 2010 zum Thema „Welten – Visionen“ ausgeschrieben wurde.

Die Abschlussparty am Samstag Abend findet in diesem Jahr im Nectar (obere Neckarstraße 5, 69117 Heidelberg) statt. Der Eintritt ist für alle Symposiumsgäste, wie auch die anderen Abendprogrammpunkte, frei! (nichtangemeldete Gäste: Kostenbeitrag 3 Euro)

Mai 2010 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell | Kommentieren