27. Heidelberger Stückemarkt eröffnet
„Mit der Einladung von drei Gastspielen und drei Autoren aus Israel und mit der zweijährigen Theaterpartnerschaft Tel Aviv – Heidelberg hat die künstlerische Kooperation von Deutschland und Israel eine neue Stufe erreicht.“ Mit dieser Feststellung beschloss der israelische Botschafter Yoram Ben-Zeev am Donnerstag Abend seine Eröffnungsrede zum 27. Heidelberger Stückemarkt.
Israel ist das Gastland des diesjährigen HEIDELBERGER STÜCKEMARKTS, des umfangreichsten Förderfestivals für neue Dramatik im deutschsprachigen Raum. „Die Banalität der Liebe“ der Autorin Savyon Liebrecht über die Liebesbeziehung des Philosophen Martin Heidegger, später NSDAP-Mitglied, zu seiner Schülerin, der Jüdin Hannah Arendt, wurde zur Eröffnung mit großem Beifall aufgenommen. Die zweite Aufführung des Abends, „They Call Me Jeckisch“, über Israelis mit deutschen Wurzeln, wurde ebenfalls mit starkem Beifall bedacht und anschließend intensiv diskutiert.
They Call Me Jeckisch“, gespielt von israelischen und deutschen Schauspielern auf Hebräisch, Englisch und Deutsch, ist die erste Koproduktion der Theaterpartnerschaft zwischen dem Teatron Beit Lessin und dem Theater & Orchester Heidelberg. Die Partnerschaft wird u. a. gefördert im Fonds Wanderlust der Kulturstiftung des Bundes und vom Goethe Institut Tel Aviv. Die zweite Koproduktion, „Undercover Tel Aviv“, wird am Freitag im Rahmen des Festivals uraufgeführt.
Zweite Säule des elftägigen Programms mit über 60 Veranstaltungen sind Uraufführungs-Gastspiele aus dem deutschsprachigen Raum, von Theater aus Berlin bis Wien, Frankfurt bis Zürich. Der thematische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr passend zum Gastland bei Stücken zum Thema Shoah und Israel, darunter „Black Box“ nach Amos Oz vom Schauspielhaus Düsseldorf und „Kinder des Holocaust“ vom Theater der Jungen Welt Leipzig. Dazu kommt die aufsehenerregende Eigenproduktion „Die Demjanjuk-Prozesse“ des kanadisch-jüdischen Autors Jonathan Garfinkel.
Für den Autorenwettbewerb kommen sechs junge Dramatiker aus Deutschland und der Schweiz sowie drei Israelis nach Heidelberg. In szenischen Lesungen werden ihre bislang noch nicht aufgeführten Stücke vorgestellt. Zum Abschluss des Festivals vergeben eine unabhängige Jury und das Publikum am 9.5. insgesamt vier hoch dotierte Preise.
Wir waren an diesem Abend verhindert und haben diesen Text vom Theater übernommen. Täglich aktuelle Informationen finden Sie hier