Die SRH – eine aus Heidelberg längst nicht mehr wegzudenkende Institution – ist immer mal wieder für eine Überraschung gut.
Freiheit – Wir streben nach ihr und fürchten sie gleichzeitig. „Das Dilemma aus Sehnsucht und Angst haftet spätestens seit der Aufklärung an der Freiheit“, moniert die Politikwissenschaftlerin und Autorin Prof. Dr. Ulrike Ackermann, deren Buch (bei Klett Cotta) „Eros der Freiheit – Plädoyer für eine radikale Aufklärung“ gerade im Forum der SRH Hochschule Heidelberg in einer Diskussionsrunde vorgestellt wurde.
Seit September 2008 hat die SRH – Hochschule eine mit Prof. Dr. Ulrike Ackermann (Foto: Philip Rothe) besetzte Stiftungsprofessur für Freiheitslehre und Freiheitsforschung. „Damit“ – so Rektor Prof. Dr. Jörg M. Winterberg, „wollen wir auch ein Ausrufezeichen setzen in einer Krisenzeit, in der wir es uns angewöhnt haben, nach mehr Staat zu rufen, um die Probleme der globalen Finanzkrise zu lösen“. Bei aller Berechtigung des Rufes nach sinnvollen Regulierungen müsse man aber auch Benjamin Franklin im Ohr haben: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren.“
Der Wert der Freiheit spiele – erläutert WInterberg – für die SRH als private Hochschule im Wettbewerb mit der staatlichen Konkurrenz eine besondere Rolle. Im SRH-Leitbild, das man nicht nur ausgeschrieben habe, sondern auch im Umgang untereinander und mit den Studierenden lebe, heiße es unter anderem: „Wir sind der Überzeugung, dass die persönliche Freiheit das Lebenselixier einer lebendigen, dynamischen und demokratischen Gesellschaft ist. Sie ist, obwohl von der Verfassung garantiert, kein Gut, das vom Himmel fällt, sondern immer wieder neu erkämpft und behauptet werden muss. Wir legen deshalb Wert auf Mitarbeiter und Studierende, die sich als freiheitsbewusste, eigenständige Persönlichkeiten verstehen und mit Zivilcourage für die Wahrung und Verteidigung der bürgerlichen Freiheiten und Grundrechte eintreten, und immer auch die Freiheit der anderen achten.“
Derzeit ist an der SRH Hochschule Heidelberg das John-Stuart-Mill-Institut für Freiheitsforschung in Gründung. Dieses Institut soll den Rahmen geben für die Freiheitsforschung an der SRH Hochschule Heidelberg. John Stuart Mill als Namensgeber deshalb, weil er mit seinem Traktat „Über die Freiheit“ (On Liberty) im 19. Jahrhundert ein Freiheitsprinzip geprägt hat, das bis auf den heutigen Tag alles enthält: Freiheit ist für John Stuart Mill der „erste und stärkste Wunsch der menschlichen Natur“ und ermöglicht es dem Individuum erst, seine Fähigkeiten, seinen Geist und seine Moral voll zu entwickeln. „Der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumischen befugt ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig ausüben darf: die Schädigung anderer zu verhüten.“ Dass alle möglichen anderen und so auch diese „freiheitlichen Umtriebe“
nicht möglich wäre ohne die souverän getaktet-führende Hand des rührigen Vorstandsvorsitzenden und Mentors der SRH Holding, Prof. Klaus Hekking, das weiß jeder, der sich mit der neueren Geschichte der SRH (die übrigens gerade ihren 40. Geburtstag feiert) beschäftigt hat. tno
Ist die Freiheit noch zu retten?
Unter diese Frage stellt die SRH einen Freiheitskongress (Programm und Anmeldung hier) am Freitag, 5. Juni 2009 um 14.00 Uhr im Hambacher Schloss.