Dem Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg ist es gelungen, mit der soeben neu erworbenen Mitgliedschaft bei „Opera Europa“ nun auch am renommiertesten Netzwerk für Musiktheater in Europa teilzuhaben und davon zu profitieren. Nachdem das Theater vor kurzer Zeit bereits einstimmig in das wichtigste Netzwerk europäischer Schauspielhäuser, die „European Theatre Convention“ aufgenommen wurde, ist nun eine sehr gute Grundlage geschaffen, um aktiv den Prozess des europaweiten Erfahrungsaustausches im Bereich Musiktheater mitzugestalten. Die beiden Aufnahmen sind auch eine Anerkennung der innovativen, europaorientierten Theaterarbeit der Heidelberger Bühne.

Seit 2003 steht Nicolas Payne, der unter anderem Direktor der Royal Opera Covent Garden und der English National Opera war, an der Spitze der 1997 gegründeten „Opera Europa“, die mittlerweile auf über 100 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern angewachsen ist. Weitere Mitglieder von „Opera Europa“ in Deutschland sind bereits die Komische Oper Berlin, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und das Nationaltheater Mannheim, das Theater Bremen, das Stadttheater Giessen, die Oper Halle, das Badische Staatstheater, die Bayrische Staatsoper, das Staatstheater am Gärtnerplatz, Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen und das Nürnberger Staatstheater. Darüber hinaus die bedeutenden internationalen Häuser wie zum Beispiel die Opéra National de Paris, die Straßburger Opéra National du Rhin, das Bolshoi Theater in Moskau, das Mariinsky Theatre in Sankt Petersburg und das Londoner Royal Opera House.

Das wachsende Interesse an „Opera Europa“ zeigt die Notwendigkeit, sich auch als Theater mit grenzüberschreitenden Fragen wie beispielsweise der Problematik der Globalisierung auseinandersetzen zu müssen. „Dem Heidelberger Theater“, so Intendant Peter Spuhler, „liegt viel daran, mit anderen europäischen Theatern nicht nur künstlerische Erfahrungen auszutauschen und spezielle Projekte in Kooperationen zu verwirklichen, sondern auch auf Gebieten wie Marketing, Kommunikation und Bühnentechnik durch einen regen Erfahrungsaustausch voneinander lernen und profitieren zu können. Für all diese Anliegen biete „Opera Europa“ die optimale Plattform.

Die enge Zusammenarbeit von „Opera Europa“ mit dem amerikanischen Gegenstück „Opera America“ schlägt auch die Brücke über Kontinente und unterstreicht die einmalige Möglichkeit, die dem Musiktheater in besonderem Maße innewohnt, den universellen Charakter von Musik und Gesang zu nutzen, um sich über kulturelle Grenzen hinweg mitzuteilen und verstanden werden zu können. Das Heidelberger Theater hat sich nun in diesem internationalen Miteinander eine Stimme und Gehör verschafft. zg

Nov. 2008 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell | Kommentieren