Am 13. Juni 2008 gab sich der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Mathias Platzek die Ehre und verlieh den Verdienstorden des Landes Brandenburg an Prof. e.h. Wolfgang Hempel. Dieser Orden des Landes Brandenburg (umgangssprachlich Roter Adlerorden genannt) wurde vom Landtag des Landes Brandenburg durch das Brandenburgische Ordengesetz vom 10. Juli 2003 gestiftet.
Der brandenburgische Ministerpräsident verlieh den Orden „als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für außerordentliche Verdienste um das Land Brandenburg und seiner Bevölkerung“. In einem Jahr dürfen nicht mehr als 20 Personen ausgezeichnet werden. Die Zahl der Ordensinhaber soll auf 300 beschränkt sein.
Prof. e.h. Wolfgang Hempel mit Orden, Blumen und und dem Ministerpräsidenten Platzeck. Foto: Land Brandenburg, Staatskanzlei, Pressestelle.
Wolfgang Hempel, bis 1996 Hauptabteilungsleiter Dokumentation und Archive des Südwestfunks Baden-Baden, war von 1990 bis 1994 ehrenamtlicher Berater des Brandenburgischen Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Dr. h.c. Hinrich Enderlein. Zusammen mit Prof. Dr. Thomas Seeger war der umtriebige Senator maßgeblich an der Gründung des Instituts für Information und Dokumentation (IID) an der Fachhochschule Potsdam beteiligt, das 1992 als Nachfolgeinstitut des Lehrinstituts für Dokumentation (LID) Frankfurt am Main die berufsbegleitende Fortbildung zu Wissenschaftlichen Dokumentaren aufnahm. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats Informations- und Dokumentationswesen und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Archivwesen beim Brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur von 1991 bis 1994 war er ebenfalls am Aufbau der Studiengänge für Diplomdokumentare und Diplomarchivare an der Fachhochschule Potsdam (heute zusammen mit dem Studium zu Diplombibliothekaren Fachbereich Medienwissenschaft) beteiligt.
Weggefährten: Prof. e. h. Wolfgang Hempel, links im Bild, mit Prof. Joachim-Felix Leonhard und Prof. Julius Schoeps im Oderbruch. (got)
Seit Ende der achtziger Jahre plante und führte Wolfgang Hempel zweijährige berufliche Bildungsmaßnahmen der Arbeitsverwaltung für arbeitslose Hochschulabsolventen durch, in denen in Kooperation des Südwestfunks Baden-Baden u.a. zuerst mit dem LID und später mit dem IID zu Wissenschaftlichen Dokumentaren ausgebildet wurde. Die 1992 in Potsdam und Baden-Baden gegründete gemeinnützige Gesellschaft für Fortbildung, Forschung und Dokumentation mbH führte unter der Geschäftsführung von Wolfgang Hempel in Zusammenarbeit mit dem IID Potsdam diese berufliche Bildung bis 2006 fort.
Er übernahm 1994 das Erbe des 1964 in Potsdam verstorbenen Kunsthistorikers und Volkskundlers Wilhelm Fraenger von dessen 1994 verstorbenen Erbin Ingeborg Baier-Fraenger und überführte es zusammen mit Prof. Dr. Julius H. Schoeps in die gemeinnützige Wilhelm-Fraenger-Institut GmbH Potsdam, deren Geschäftsführer er ist.
Von 1996 bis 2005 war Wolfgang Hempel ehrenamtlicher stellv. Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums Potsdam und wurde danach in das Kuratoriums des Moses Mendelssohn Zentrums berufen. Er gehört dam Kuratoriums der Stiftung Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt an.
Von 2001 bis 2004 war er als Archivreferent Mitglied des vierköpfigen Vorstands der Stiftung Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung Witzenhausen. Während seiner Amtszeit wurde das aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst finanzierte Archiv der deutschen Jugendbewegung unter Beibehaltung des Standortes auf Burg Ludwigstein ein Außenstelle des Staatsarchivs Marburg.
1995 wurde Wolfgang Hempel Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V.
Die Fachhochschule Potsdam wählte ihn 1996 zum Ehrensenator
und das Land Brandenburg verlieh ihm 2001 den Titel „Professor ehrenhalber“.
19.Juni.2008, 15:17
Es soll deutlich gemacht werden, dass Prof. Wolfgang Hempel auch viel, sehr viel, geleistet hat fur deutsch-judische, deutsch-polnische und deutsch-israelische Verständigung und Freundschaft. Als Holocaust Uberlebender und lodzer Ghetto Häftling bin ich besonders froh,mit einer Person wie Prof. Hempel befreundet zu sein. Nicht nur Brandenburg, aber alledie Deutschen und Deutschland können stolz sein uber Prof. Wolfgang Hempel. Deutschland braucht viele Hempels.
Dr. Michael CHECINSKI
HAIFA, ISRAEL