Über 500 Teilnehmer und 27 Referenten besuchten das Heidelberger Jubiläumssymposium zum Thema „WISSEN MACHT MENSCHEN“. In 14 Veranstaltungen sorgten Referenten und Teilnehmer für interessante Diskussionen. Da erscheint es fast unglaubwürdig, dass diese Veranstaltung von einem (hier im Bild) 20-köpfigen Organisationsteam realisiert wurde.
Unterstützung erhielt das studentische Team von Vorstand und Beirat, die sich aus ehemaligen Organisatoren zusammensetzen.
Sowohl Teilnehmer als auch Referenten lobten das ehrenamtliche Engagement der Studenten und zeigten sich begeistert über die Inhalte und die Organisation des dreitägigen Symposiums. Was den meisten Teilnehmern bei der einzigartigen Atmosphäre im Vordergrund wohl weniger bewusst war, sind die umfassende Planung und die vielen
helfenden Hände, die im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Über den Zeitraum von einem gesamten Jahr oblag dem Organisationsteam die vollständige Konzeption des Jubiläumssymposiums: begonnen bei der Wahl des Themas über die Einladung der Referenten und die Suche nach Förderern bis hin zur
endgültigen Ablaufplanung. In der inhaltlichen Ausgestaltung legte das Organisatorenteam auch in diesem Jahr Wert auf Interdisziplinarität. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur bereicherten inPodiumsdiskussionen, Vorträgen und Kolloquienrunden das Symposium mit ihrer Perspektive von Wissen.
Unter ihnen war beispielsweise Ralf Fücks, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, der in der Eröffnungsrede „Zustand und Zukunft der heutigen Wissensgesellschaft“ thematisierte. Prof. Dr. Hannah Monyer, tätig in der klinischen Neurobiologie, zeigte unter dem
bezeichnenden Titel „Das Gehirn – die Quelle des Wissens“ in einer Diskussion mit Vertretern aus Psychologie und Philosophie naturwissenschaftliche Grundlagen der Wissensentstehung auf. Wie weit Forschung, und damit einher der Erwerb von Wissen, gehen darf, wurde in der Veranstaltung „Galileo und die Atombombe“ unter anderem mit Prof. Dr. Peter Grünberg, dem Nobelpreisträger für Physik 2007, und Kristiane Weber-Hassemer, der ehemaligen Vorsitzenden des Nationalen Ethikrates, debattiert. Die weiteste Reise zum Symposium hatte Vernor Muñoz Villalobos, UN-Sonderberichterstatterfür das Recht auf Bildung, angetreten:
Für das Symposium aus Costa Rica angereist, unterstütze er das Heidelberger Symposium mit einem Vortrag über das Wissen als Katapult der gesellschaftlichen Entwicklung, der aus dem Spanischen übersetzt wurde. Mit dem Fraktionsvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen, Fritz Kuhn und Hans-Ulrich Jörges, dem Chefredakteur des Stern, und Kurt Jansson, der maßgeblich am Aufbau von Wikipedia in Deutschland beteiligt war, unter der Moderation von Bernd Graff aus der Chefredaktion von sueddeutsche.de gab die Abschlussdiskussion als Endpunkt des Symposiums einen Ausblick auf die Entwicklungen und auf Perspektiven der Wissensgesellschaft.
Neben dem ehrenamtlichen Engagement der Studenten und dem Verzicht der Referenten auf ihr Honorar waren für die Realisierung des Heidelberger Symposiums, neben den zahlreichen Sachspenden, rund 35.000 Euro an finanzieller Förderung notwendig. Ideelle Förderung erhielt der Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur in diesem Jahr mit der Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2008“ im Rahmen der bundesweiten Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“. In feierlichem Rahmen mit Reden unter anderem von Prof. Peter Hommelhoff, dem ehemaligen Rektor der Universität Heidelberg und Kurator des HCWK, sowie Raban von der Malsburg, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg, wurde dem HCWK am Freitagabend ein Pokal und eine Ehrentafel verliehen. Es schloss sich die Verleihung des nunmehr 3. Kunst- und Kulturpreises des HCWK an, der dieses Jahr als Fotographie-Wettbewerb zum Thema „Fort- Schritt“ ausgeschrieben war. Begonnen hatte das alljährliche Abendprogramm des Symposiums bereits am Donnerstag mit dem Theaterstück „Tag der Gnade“, das in einer Kooperation mit dem Theater der Stadt Heidelberg aufgeführt wurde.
Mit dem Ende des Jubiläumssymposiums und nicht zuletzt der überaus
positiven Resonanz, die es auch in der nichtuniversitären Öffentlichkeit hatte, beginnt nun bereits das Planungsjahr für das 21. Heidelberger Symposium, für das neue engagierte und kreative Organisatoren gesucht werden.