Zahlreiche Menschen, die in Heidelberg in der Integrationsarbeit aktiv sind, wollen den kommunalen Integrationsplan mitgestalten: Rund 150 engagierte Bürgere kamen am Mittwoch, 5. März, in den Spiegelsaal des Prinz Carl und signalisierten damit ihr Interesse. Bürgermeister Wolfgang Erichson, Dezernent für Integration, Chancengleichheit und Bürgerdienste, dankte den Gästen für ihre Bereitschaft, sich an dem Projekt zu beteiligen: „Die große Resonanz beweist eindrücklich, dass Integrations- und Migrationsangelegenheiten in der Verantwortung aller Menschen liegen: der deutschen und nichtdeutschen Bevölkerung, der Politik, der Verwaltung, der öffentlichen und freien Träger“.
Eingeladen waren Vereine, in denen Migrantinnen und Migranten organisiert sind, der Ausländer-/Migrationsrat, der Jugendgemeinderat, Vertreterinnen der Religionsgemeinschaften, Veranstalter von Sprachkursen, Frauengruppen, Kinderbeauftragte sowie Gemeinderäte, Bundes- und Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Heidelberg und weitere in der Integrationsarbeit aktive Personen. Die Zusammenarbeit mit all diesen Beteiligten sei unverzichtbar, so Erichson. Nur so könne es gelingen, Akzeptanz für den kommunalen Integrationsplan herzustellen. Er unterstrich, dass die Rolle der Stadtverwaltung sich in diesem Prozess auf die Vermittlung und Koordination beschränke und warb um das Engagement der Menschen. „Vieles kann erreicht werden, wenn alle zusammenarbeiten“, betonte auch Yeo-Kyu Kang, Vorsitzende des Ausländerrats/Migrationsrats, in ihrem Grußwort.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung unter dem Motto „Mit allen und für alle“ standen der Austausch der Teilnehmer und die Vorstellung der vier Arbeitsgruppen, die bei der Auftaktveranstaltung im Dezember 2007 gebildet worden waren. Interessierte können sich in den vier Bereichen „Sprachförderung und Bildung“, „Ausbildung, Arbeitsmarkt und Wissenschaft“, „Familie, Gesundheit und Versorgungssysteme“ sowie „Wohnumfeld, Bürgerschaftliches Engagement, Sport und Kultur“ inhaltlich aktiv einbringen. Nach der Erarbeitung eines konkreten Maßnahmenplans soll der Gemeinderat den kommunalen Integrationsplan noch vor der Sommerpause 2009 verabschieden.
Mit dem Projekt demonstriert die Stadt Heidelberg, dass sie der Migrationsarbeit in Zukunft einen noch höheren Stellenwert beimisst. Auch wenn viele Ausländerinnen und Ausländer sowie Menschen mit Migrationshintergrund sich in die städtische Gemeinschaft eingelebt haben: Mit dem Projekt sollen auch diejenigen erreicht werden, die, aus welchen Gründen auch immer, (noch) nicht voll in die Gemeinschaft eingegliedert sind. Die ersten Weichenstellungen für den kommunalen Integrationsplan waren bereits im März 2007 erfolgt, als die Stadt Heidelberg eine Stabsstelle für Migration beim Bürgeramt in der Abteilung für Ausländer- und Migrationsangelegenheiten eingerichtet hatte, mit deren Leitung Carola de Wit beauftragt ist. Frau de Wit ist gleichzeitig Migrationsbeauftragte.
Nähere Informationen zum kommunalen Integrationsplan gibt es bei Brigitte Klingler unter der Telefonnummer HD – 58-17370.