Es gibt leider immer mal wieder Anlaß, islamistisch fundamentalem Faschismus Paroli zu bieten. Der Grund (aus welchem wir auch die auf diesen Beitrag folgenden fünf hier vor einiger Zeit veröffentlichten Beiträge in die „Jetztzeit“ hervorgeholt haben) ist folgender:
Die dänische Polizei hat am 12. Februar drei Personen festgenommen, die geplant haben, einen der Zeichner der in der Zeitung „Jyllands-Posten“ erschienenen Mohammed-Karikaturen, Kurt Westergaard, zu ermorden. Die sponatn-geplanten „Erregungen“ in der islamischen Welt hatten zur Folge, dass dänische Botschaften „spontan“ gestürmt und abgebrannt wurden; dänische Exporte wurden in vielen Ländern boykottiert. Und, dass Zeichner und die Redaktion der Zeitung seither unter Polizeischutz müssen.
Die Karikatur des heute 73jährigen Kurt Westergaard hatte 2005 die Wut auf sich gezogen, da er das Haupt des Propheten (siehe Voltairs von Goethe übersetztes Stück „Muhammed“ weiter unten) als Bombe mit brennender Lunte dargestellt hatte. Seit drei Monaten stehen Westergaard und seine Frau unter besonders intensivem Polizeischutz und mussten in wechselnden geheimen Wohnungen unterkommen. Die Mordplanungen sollen in dieser Zeit besonders intensiv und konkret gewesen sein. Westergaard sollte bei einem Anschlag auf sein Haus ermordet werden. Politiker aller (dänischen) Parteien sprechen von einem Anschlag auf Dänemarks Demokratie. Hierzulande, was Wunder – vor durchaus auch ebendiesem Hintergrund – versucht derzeit die CDU/CSU Bundestagsfraktion, eine Verschärfung des Paragraphen 166 StGB einzubringen, welcher „die Störung des Religionsfriedens“ unter Strafe stellt.
Mittlerweile haben alle großen dänischen Tageszeitungen die „Karikatur aus Dänemark“ (oben) nachgeliefert. Wir zeigen diese Karikatur hier nun auch: aus Solidarität mit dem Zeichner, für die Pressefreiheit, in unserer Verpflichtung für das Rundschaumotto und das Motto der Aufklärung „sapere aude“ – „wage zu wissen“ – und, zu guter Letzt in der aus alledem sich ergebenden Verantwortung gegen eine neuerliche Verschärfung des §166 StGB. Aber, wir haben es auch nicht den Staatskirchen zu verdanken, dass (nur mal eben zum Beispiel) Rom vor 20 Jahren eingeräumt hat, die Erde sei (hoppla) nun ja doch keine Scheibe. Auch nicht, dass wir (rechts) diese Karikatur zeigen können, ohne Angst vor dem Scheiterhaufen haben zu müssen. Lassen wir uns nicht von fundamentalistischen Banden, gleich welcher Coleur, ins Mittelalter zurückscheißen, zurückbomben oder auch nur sonstwie zurück instrumentalisieren.
Jürgen Gottschling