Bleibt zu wollen, dass dies Gremium von der Verwaltung nicht in ähnlicher Weise als Feigenblatt benutzt wird, wie das für das Gremien Bezirksbeirat noch immer gilt. Und, wenn sogar gemeinderätliche Ausschüsse vom entsendenden Gemeinderat oft genug als Ausschuss ge- und behandelt werden, dann werden es die jungen Leute wahrlich nicht leicht haben.  Bleibt zu guter Letzt zu hoffen, daß der (nicht mehr so ganz)  neue OB  durchhält, und  die diversen, mal sich in dieser, mal jener Gemeinderatsfraktion und in Teilen der Verwaltung etablierten Augiasställe auszuräumen die Kraft behält.   Das mag   i h m  der frisch gewählte Jugendgemeinderat  wünschen. Zum Wohl der Stadt …
Jedoch haben die gerade gewählten Jugendgemeinderäte während eines ersten Treffens im Rathaus deutlich ihren Willen bekundet, „dass Jugendlichen in Heidelberg zugehört wird“. Bei einer Einführungsveranstaltung am 12. Januar begrüßten Bürgermeister Dr. Joachim Gerner sowie Vertreter der Verwaltung und des Gemeinderates die jungen Mandatsträger.

Einblick in die Arbeit und Struktur der kommunalpolitischen Gremien und der Stadtverwaltung sollten die Jugendlichen erhalten, bevor es auf der konstituierenden Sitzung am 17. Januar dann mit Vorstandswahlen und Ausschussbesetzungen richtig zur Sache geht.

Bürgermeister Dr. Joachim Gerner betonte in seiner Begrüßungsrede seine Freude darüber, dass so viele Jugendliche bereit seien, Verantwortung in der Politik zu übernehmen. Der Jugendgemeinderat habe in Heidelberg große Mitspracherechte und sei eine feste Größe geworden, die auch gehört werde. Jetzt sollten die Jugendlichen die Chance nutzen, Heidelberg für Jugendliche attraktiver zu machen. „Jugendliche in unserer Stadt können am besten beurteilen, was Heidelberg für Jugendliche braucht. Und genau diesen Sachverstand sollen sie in den politischen Entscheidungsprozess einbringen“, forderte Gerner die Jugendgemeinderäte auf.

„Das Potential, das Jugendliche besitzen, ausschöpfen“, „in der Politik Erfahrungen sammeln“, in der „Kultur und im sozialen Bereich“ etwas bewegen, das wollen die Jugendlichen nach eigenen Angaben in den kommenden beiden Jahren. Dass dies durchaus realistische Ziele sind, bestätigten die „alten Hasen“ unter den Jugendgemeinderäten, die bereits in ihre zweite Amtszeit gehen: So hat Lisa-Maria Zöller in den zurückliegenden beiden Jahren gemerkt „dass man was bewegen kann“. Dass „schon viel erreicht“ sei, bestätigte auch die noch amtierende Vorsitzende Hannah Eberle. „In Sachen Neckarwiese, Jugendräume und bei anderen Themen“ gäbe es aber einiges zu tun.
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Diese 30 jungen Männer und Frauen – rechts oben Bürgermeister Joachim Gerner- vertreten künftig die Interessen aller Heidelberger Jugendlichen. Das Gremium setzt sich aus 30 Jugendlichen zusammen. Sie sind zwischen 14 und 19 Jahre alt und werden von sechs beratenden Mitgliedern des Gemeinderates begleitet (Bild: Jonas Aßfalg).

für die Gymnasien:
Hannah Eberle, Leon Ackermann, Lara Jamila Merhi, Lisa Theobald, Laura Thimm-Braun, Eva Kull, Malte Burmester, Laura Markmann, Raoul Klooker, Nicolas Apfel-Totaro;
für die Realschulen:
Caner Tilki, Lukas Einsiedel, Svenja Grieser, Jan Pfeiffer, Khalid Abdulmajid;

für die Haupt- und Förderschulen:
Veronika Checkaldina, Mirac Güner, Melissa Bamberger, Ahmet Faikoglu, Marco Pankonin;
für die Berufsschulen und beruflichen Gymnasien:
Tobias Koreck, Anna-Viola Schön, Lisa-Maria Zöller, Tanja Baumann, Julian Feder, Sophie Janda, Jan Buch, Jonas Kloos, Kevin Foltz, Erhan Sönmez.

Die konstituierende Sitzung des Jugendgemeinderates findet am Donnerstag,
17. Januar 2008, um 17 Uhr im Heidelberger Rathaus statt, während dieses Treffens werden sie offiziell in ihr Amt eingeführt.

Jan 2008 | Heidelberg, Allgemein, Junge Rundschau | Kommentieren