Jahrzehntelang trat der Chef der Bundesanstalt für Arbeit allmonatlich vor die Presse, mit Sorgenfalten auf der Stirn. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche, die Verbindung zwischen „Lohn“ und „Brot“ und die Wettervorhersage am Ende der „Tagesschau“. Josef Stingl, Heinrich Franke und Bernhard Jagoda, aber nicht mehr Florian Gerster, waren Gesichter einer Republik, die eine Vorstellung davon hatte, was „Arbeit“ eigentlich war. (mehr …)

Juli 2007 | Allgemein | Kommentieren

Die reichen Münchner Kinder schlagen zurück: Die Band „Stehkrägen“ rappt vom Reichsein, das Label heißt Aggro Grünwald. Alles nur Parodie? Nicht ganz, haben wir hart in der Starnberger Society recherchierend herausgefunden. Hier agiert nicht nur die jüngste Generation der Wittelsbacher, sondern auch die der Habsburger. Ludwig Heinrich Prinz von Bayern, 25, ist der Sohn von ‚Bierbrauer‘ Prinz Luitpold und Nachfahre der bayerischen Könige. Severin Meister dagegen ist ein Enkel Otto von Habsburgs und damit Sprößling der österreichischen Kaiserfamilie. Zusammen mit Mauritz von Einem (Junge-Union-Aktivist, niedersächsischer Landadel) und ein paar bürgerlichen Kumpanen haben sich hier also zwei legendäre Dynastien zusammengetan, um dem Rest der Welt mal eine deutliche Botschaft zu übermitteln: „Eure Armut kotzt uns an.“ Tja, dann …

Juli 2007 | Allgemein, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | 1 Kommentar

Wer bekommt das Alte Hallenbad? Fünf Interessenten, die fristgerecht eine Bewerbung um die denkmalgeschützte Immobilie in bester Innenstadtlage eingereicht hatten, erhielten am Mittwoch, 18. Juli 2007, Gelegenheit, ihr Konzept dem Haupt- und Finanzausschuss und dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss des Heidelberger Gemeinderates in öffentlicher Sitzung vorzustellen. (mehr …)

Juli 2007 | Heidelberg, Allgemein | Kommentieren

gleise.jpgVon den Deportationsopfern, vor allem aber von den Kindern und Jugendlichen gibt es bisher nur wenige Fotos und Dokumente. Bitte suchen Sie in Heidelberg nach Lebenszeugnissen der Verschollenen. (mehr …)

Juli 2007 | Heidelberg, Allgemein, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Mit einer Zugstafette wollen deutsche Bürgerinitiativen an die NS-Deportationen von über 12.000 jüdischen Kindern und an die Verschleppung Jugendlicher aus zahlreichen anderen Opfergruppen erinnern. Der Zug soll in diesem Herbst auf der Strecke der früheren Deportationen der Reichsbahn verkehren und die deutschen Heimatstädte der verschollenen Kinder ansteuern. (mehr …)

Juli 2007 | Heidelberg, Allgemein, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

respekt-der-stille.gifIn seinem Buch „Das Reich der Zeichen“ beschrieb der französische Geisteswissenschaftler Roland Barthes Japan als ein Land, dessen komplexe Realität wir mit westlichen Augen kaum unverfälscht zu erfassen vermögen. Es sei unmöglich, unter die Oberfläche zu gelangen und Philosophie und Gebräuche der Japaner ganz zu verstehen.

Vieles scheint einem übergeordneten Gesetz zu gehorchen, das seinen Ursprung in der Natur hat und von Japanern offensichtlich ganz anders als von Europäern wahrgenommen wird: Wo würde im Westen das Moos im Wald sorgfältig von herabgefallenen Blättern gesäubert, wo würde den mit einer Harke erzeugten akkuraten Kreisen in einem Steingarten solch eine Bedeutung beigemessen, und wo erhielten sie gar im Laufe der Zeit einen anderen Verlauf?

Es bleibt eine Fülle von – auch widersprüchlichen – Eindrücken, wenn man die Tempel und Schreine in Koyto gründlich studiert. Es gibt heilige Stätten für das Leben im Diesseits, sowie, nur einige wenige Schritte weiter, für das Jenseits – schon deshalb scheint der Pragmatismus das höchste Gut in der japanischen Gesellschaft.

Der in Prag gebürtige und in Heidelberg lebende Fotograf und Kunstkritiker Milan Chlumsky hat die heiligen Orte und Gärten Japans mit der Kamera festgehalten. Sich auf Roland Barthes beziehend, bei dem er an der Sorbonne studierte, benennt Chlumsky seine Fotografien als Eindrücke, keinesfalls als Feststellungen.

Ausstellung im Foyer der Stadtbücherei Heidelberg

1. August bis 15. September 2007

Di-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-16 Uhr

Juli 2007 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren

in seinem 1984 erschienenen und inzwischen zum Klassiker der Moralphilosophie gewordenen Werk „The Case for Animal Rights“ argumentiert Tom Regan in neo-kantianischer Manier dafür, dass Tiere wie Menschen von Natur aus Rechte haben. Peter Singer hingegen plädiert in seinem nicht minder folgenschweren Werk „Animal Liberation“ aus dem Jahr 1975 für eine rationale, das heißt für ihn utilitaristische Herangehensweise an die Frage, wie wir mit Tieren umgehen sollen.

Beide Ansätzen gehen fehl. Die konzeptuelle Basis grundlegender Rechte ist untrennbar verbunden mit der moralischen Natur des Menschen. Zu moralischen Handlungen unfähige Dinge – dazu gehören nach heutigem Kenntnisstand alle nichtmenschlichen Tiere – können demnach keine Träger von Rechten sein. Die Unhaltbarkeit der Singer’schen Tiermoral hingegen folgt in Auseinandersetzung mit dessen erkenntnistheoretischen Grundannahmen.

So jedenfalls wird Professor Dr. Tibor R. Machan, Inhaber des R. C. Hoiles Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Chapman University (Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika), in Heidelberg argumentieren.

In seinem Vortrag „The Myth of Animal Rights“ wird Machan allgemein verständlich, aber dennoch wissenschaftlich exakt, seine Kritik an den Moralphilosophien von Regan und Singer darlegen und auf einige Einwände gegen seine Position eingehen. Eine Diskussion mit den Zuhörerinnen und Zuhörern wird (wir sind überzeugt davon) seinen spannenden Vortrag abrunden.

Am Freitag, den 13. Juli 2007, um 20 Uhr c.t. im Hegelsaal des Philosophischen Seminars der Universität Heidelberg (Schulgasse 6). Der Eintritt ist wie immer frei.

Juli 2007 | Allgemein | Kommentieren

Wir stellen hier die angebotenen Varianten einer Theatersanierung vor. Rhein-Neckar-Zeitungsleser haben offenbar mehrheitlich für die Variante 2b votiert, was möglicherweise als Stimmungsbild aller Heidelberger zu gelten versuchen wird, die sich „Wir retten unser Theater“ ans Auto oder sonstwohin geklebt haben. Was mit der Variante 2b jedoch „gerettet“ werden soll, hat unserer Meinung nichts mehr mit „unserem“ Theater zu tun. Was die Variante 2b aus dem Zuschauerraum werden lassen würde, vermitteln zwei Bilder (Architektenbüro Belzner Holmes), die wir Ihnen hier vorstellen. Deshalb, aber nicht nur deshalb, votieren wir für die Variante 2a. Schreiben Sie uns Ihre Meinung direkt ins Kommentarfeld unter dem Text. Bitte helfen Sie, „unser“ Theater zu retten. (mehr …)

Juli 2007 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton | 8 Kommentare

Der elfjährige Ferdinand – je nach Sichtweise ein ganzer Kerl, Schläger oder Streber – ist Anlass für den Besuch seiner Eltern Annette und Alain Reille bei Véronique und Michel Houillé, den Eltern von Ferdinands Schulkameraden Bruno. Die Paare treffen sich zum Krisengipfel. Ferdinand hat zugelangt: (mehr …)

Juli 2007 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell | Kommentieren

Der Mannheimer Morgen titelte“ Streit um Außenbewirtschaftung endet in einer Provinzposse“ und weiter: „Kuriose Versammlung des Stadtparlaments“. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. (mehr …)

Juli 2007 | Allgemein | 3 Kommentare

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