Wir werden uns auch weiterhin tabulos wenden gegen alle grundgesetzwidrigen und damit integrationsfeindlichen Verhältnisse und Zustände innerhalb der muslimischen Minderheit, allen voran gegen die inakzeptable Stellung der Frau, wie sie niemand erschütternder dokumentiert hat als die türkische Soziologin Necla Kelek, im Namen aller anderen entwürdigten und bedrohten Leidensgenossinnen.
Weder Burka noch Tschador
Wir werden auch weiterhin kritisch Stellung nehmen gegen jene Imame und Verbandsfunktionäre, die den liberalen Rahmen und die Toleranz unserer freiheitlichen Verfassung nutzen, um totalitäre Ansichten von Staat und Religion in ihren Enklaven durchzusetzen; die die Spielregeln rechtsstaatlicher Verfaßtheit unterminieren, die mit antiwestlicher Indoktrination einen an der Scharia orientierten Unterricht geben und die Standards der Demokratie wie Koedukation, Sexualunterricht, gemischten Sport, Klassenfahrten, Geschlechtergleichheit verweigern.
Wir werden auch weiterhin auf unserer kulturellen Selbstbestimmung beharren, auf einer Lebensform, die die unsere ist und die in mannigfacher Hinsicht mit der muslimischen nicht übereinstimmt. Und wir wollen das sagen dürfen, unbehelligt. Wir wollen sagen dürfen, daß wir auf deutschen Straßen weder Burka noch Tschador begegnen wollen, so wenig wie Muezzin-Rufe von haushohen Minaretten hören.
Auch wollen wir öffentlich darüber grübeln dürfen, daß ein türkischer Außenminister, dessen Land in die EU strebt, seine Töchter in Deutschland studieren läßt, weil sie hier tun können, was in der Türkei offiziell verboten ist, nämlich ungehindert mit dem Kopftuch in die Vorlesung zu gehen. Wobei ich die Vorstände der meisten muslimischen Verbände in Deutschland, darunter die Ditib, nicht um Aufklärung bitten werde, weil ich von dieser Seite nichts als Verschleierung erwarte.
Notorisch grundgesetzwidrig
Wir werden unsere Ansicht von Meinungsfreiheit auch nicht einem Ungeist anpassen, der sie so auslegt: „Alle haben das Recht, ihre Meinung frei auf eine Weise auszudrücken, die der Scharia nicht zuwiderläuft.“ Nein und dreimal nein!
Das gelte auch (dieser Ausflug in christlichen Fundamentalismus sei uns gestattet) für Ratzinger, jetzt Benedikt, der ähnlich unverfroren fundamentalistisch Meinungsfreiheit propagiert – wenn sie denn der Kurie Ansicht als diese Wahrheit akzeptiert:
„Das verbriefte Recht“ – so Ratzinger im O-Ton – „auf Freiheit des Glaubens rechtfertigt nicht das Herleiten eines Rechts auf Abweichung. Das Recht auf Glaubensfreiheit hat nicht die Freiheit in Bezug auf die Wahrheit zum Inhalt, sondern die freie Bestimmung eines Menschen, in Übereinstimmun mit seinen moralischen Verpflichtungen, die Wahrheit zu akzeptieren.“ Da darf sich Benedikt in einer EInheit mit fundamentalischen Imamen sehen …
Zurück zum eigentlichen Thema: Die Scharia, das Gesetz des Islam, ist notorisch grundgesetzwidrig, ein skandalöser Anachronismus, das Fossil einer überholten Menschheitsepoche und ein schweres Hindernis auf dem Weg zur Reformierung und Modernisierung des Islam. Sie wird von uns genauso selbstverständlich in die kritische Methode einbezogen wie der Koran, die Biographie Mohammeds und das Alte und das Neue Testament. Und wir wollen das sagen, schreiben, denken dürfen – offizielle Fatwa-Drohung hin, inoffizielle her.
Wer nicht kuscht, der lebt gefährlich!
Wo sind wir denn, daß wir uns überlegen müssten, ob unser Tun und Handeln radikalen Muslimen gefällt oder nicht? Wo sind wir denn, daß wir uns in vorauseilendem Gehorsam von religiösen und anderen Fanatikern vorschreiben ließen, was wir sagen dürfen oder nicht? Wo sind wir denn, daß wir in die Knie gehen vor jenen offenbar jederzeit von irgendwelchen hiesigen Imamen abrufbaren islamischen Zorn- und Empörungskollektiven zwischen Kairo und Bali, wie der Streit um die dänischen „Mohammed-Karikaturen“ sie uns vorgeführt hat? Wir sind den Traditionen, Sitten und Gebräuche überdrüssig, die jede Kritik in Beleidigungen umfälschen, selbst aber höchst verschwenderisch mit Verbalinjurien gegen Andersgläubige zur Hand sind.
Wir wehren uns gegen ein Erpresserpotential, das uns unter islamischer Beobachtung halten will und seine Tentakeln von Zentral- und Vorderasien bis in die Mitte Europas ausgeworfen hat: Wer nicht kuscht, der lebt gefährlich! Sollen wir nun schweigen und alle unsere erkämpften und erlittenen Kriterien verraten, weil auch uns mit Mord gedroht wird?
Keine friedliche Alternative zur Integration
Was, Germania, ist hier falsch gelaufen, daß heute so gefragt werden muß? Damit kommen wir zu jenen professionellen Multikulti-Illusionisten, xenophilen Anwälten aus der linksliberalen Ecke wie Hans-Christian Ströbele und Claudia Roth, die gnadenlosen Verneiner berechtigter Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft und Großverhinderer jeglicher realistischen Lagebeurteilung des Immigrantenproblems. Wir werden sie im Auge behalten.
Wir jedenfalls stehen an der Seite aller säkularisierten Muslimas und Muslime, die mit Reformen den Weg zu einer Integration frei machen wollen, die diesen Namen verdient – ein Ziel, von dem wir noch weit entfernt sind. Was uns nicht hindert, es mit unserem Molekül näherzubringen. Denn eine friedliche Alternative zur Integration gibt es nicht.
Jürgen Gottschling
06.Juni.2007, 06:48
Sehr geehrter Verfasser des oben stehenden Beitrags – ich möchte Ihnen danken. Danke dafür, dass Sie sich hier in unserem Land trauen, Zustände anzusprechen, aufzugreifen und v.a schonungslos zu thematisieren. Wie weit kann und darf es in diesem Land noch kommen? Erst gestern habe ich eine Reportage zum Thema „Bandenkrieg – Die geheime Welt der Türsteher Gangs“ aus der WDR-Reihe „die Story“ gesehen, und ich muss zugeben, das alles ist schon schockierend. Was sich hier vor unserer Haustür auf dem Rücken unserer, und das steht nicht zur Diskussion, schrecklichen Geschichte um den unbeschreiblich fatalen Holocaust abspielt ist mehr als ein „kurz-vor-12“-Phänomen. Wir befinden uns in einer verdammt ernst, und v.a nicht zu verachtenden Situation. Es ist schlichtweg falsch & feige wenn man sich bei jeglichen Verstössen gegen unser GG hinter geschichtlichen Grausamkeiten verstecken. Wer es hier nicht wagt aufzustehen, und diese Missstände zu bezeichnen und dagegen vorzugehen, dem fehlt scheinbar das nötige Rückgrat, der ist offensichtlich kein mündiger Demokrat. Es sollte nichts mit Mut zu tun haben, die Grundsätze seiner Verfassung ohne Angst leben und „atmen“ zu dürfen. Leider ist das im Deutschland des Jahres 2007 zum utopischen Idealismus verkommen. Das muss sich ändern, und zwar besser „gestern“ als „morgen“.