Diese Aufforderung Mahatma Gandhis, „an jeden Einzelnen von uns, was man, was wir alle tun müssen, um das neue Jahr 2007 zu einem erfolgreichen Jahr für unsere Stadt Heidelberg zu machen“, stellte Oberbürgermeister Eckart Würzner seiner programmatischen Neujahrsrede auf dem Bürgerfest im Zollhofgarten voran. Wir wollen unseren Lesern die Möglichkeit geben, diese Rede unkommentiert und ungekürzt zu lesen – allenfalls „gewürzt“ mit einer bunten Folge von Bildern, die einiges von der gutlaunigen Atmosphäre dieses gelungenen Festes wiederzugeben versuchen wollen …

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Mit dem heutigen Neujahrsempfang und Bürgerfest geben wir seitens der Stadtverwaltung den offiziellen Startschuss für das Jahr 2007.
(Die Feuerwehr hatte zu einem Blick von oben auf das Fest eingeladen. Foto: Rothe).
Sie alle zeigen durch Ihre Anwesenheit, dass ihnen die Zukunft unserer Stadt am „Herzen“ liegt, daß sie an der Weiterentwicklung von Heidelberg mitarbeiten, sie mitgestalten möchten.

Nur wenige Tage ist das Jahr 2007 nun alt.

Ein Jahreswechsel ist immer auch ein Zeitpunkt der Besinnung, ein Zeitpunkt des Rückblicks, um aus der Vergangenheit zu lernen und Bilanz zu ziehen, aber insbesondere des Ausblicks, um klare und konkrete Ziele zu definieren.

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Wenn ich (Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Foto: Rothe) auf das Jahr 2006 zurückblicke, so gab es in vielen Bereichen Highlights.
Im sportlichen Bereich beispielsweise hat die deutsche Fußballnationalmannschaft gezeigt, wie man durch eine ordentliche Vorbereitung, durch Teamgeist, Mut und Ausdauer den Sommer in Deutschland indie Farben schwarz-rot-gold verwandeln kann.
Hier wurden Tugenden sichtbar, die uns viele und wir uns selber kaum zugetraut haben.
Für Heidelberg war die Oberbürgermeisterwahl Ende des vergangenen Jahres sicherlich das aufregendste Ereignis – und Sie dürfen mir glauben: für mich auch!

Als Ihr neu gewählter Oberbürgermeister ist es mir ein besonderes Anliegen, mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen zu bedanken.

Während des Oberbürgermeisterwahlkampfes haben mich viele Heidelbergerinnen und Heidelberger durch Rat und Tat unterstützt.

Dafür möchte ich Ihnen heute noch einmal herzlich „Danke!“ sagen!
Ihr Vertrauen ist mir Verpflichtung und Motivation!

Auch diejenigen, die sich im vergangenen Jahr noch nicht für mich entschieden haben, werde ich versuchen, durch mein Engagement und eine offene Zusammenarbeit zu überzeugen.

An dieser Stelle möchte ich auch meiner Amtsvorgängerin, Frau Beate Weber, für Ihre Arbeit als Heidelberger Oberbürgermeisterin und auch für die Zusammenarbeit im Rathaus herzlich danken.

cornelius-meister-wurzner.jpgWer in den vergangenen Tagen die Zeitung gelesen hat, der konnte insbesondere zwei positive Nachrichten für Heidelberg wahrnehmen:
Ein renommiertes Wirtschaftsmagazin hat unter dem Titel „Hier spielt Deutschlands Zukunft“ ein Städteranking durchgeführt.

(Cornelius Meister und Eckart Würzner auf der Bühne. Foto: Rothe)
60 Städte wurden unter anderem in den Bereichen Wirtschaftsleistung, Zahl der Arbeitsplätze und Kaufkraft untersucht.
Heidelberg landete bei dieser Untersuchung unter denTop Ten auf dem 7. Platz.
“Die Medizinstadt Heidelberg“, so heißt es in dem Bericht, „gehört zu den so genannten „Hidden Champions“, zu den heimlichen Siegern mit den besten Zukunftschancen, und die werden wir nutzen. Auch unsere „Weltoffenheit“ spielt hier eine entscheidende Rolle.

Die Untersuchung weist aber auch darauf hin, dass die Globalisierung den Wettbewerb zwischen den Städten verschärft, das heißt, nur der, der sich bewegt wird auch seine Chancen nutzen können.

mechler-2.jpgDer Hinweis (im Bild die „Mechlers“ an ihrem Stand des „Interkulturellen Elternvereins“. Fotos: Gottschling) des Wirtschaftsmagazins, dass „München auch davon profitiert, dass es gleich zwei „Eliteuniversitäten“ beherberge, lässt mich überleiten zu der für uns zweiten positiven Nachricht der vergangenen Tage:

Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat (WR) wurde bekannt gegeben, dass unsere Ruprecht-Karls-Universität in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative einen wichtigen Schritt voran gekommen ist. In allen drei Förderlinien der Exzellenzinitiative wurde die Universität Heidelberg zur Antragstellung aufgefordert.

leute.jpg Hierzu gratuliere ich Herrn Rektor Prof. Peter Hommelhoff, Herr Forschungs-Prorektor Prof. Jochen Tröger und allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sehr herzlich!
Herzlichen Glückwunsch, Sie sind auf dem richtigen Weg!

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Heidelberg bewegt sich, Heidelberg entwickelt sich weiter!
Gerade auch hier, in diesem neuen Stadtteil, werden wichtige Weichen gestellt, bieten sich mit geplanten 2.500 Wohnungen und 7.000 Arbeitsplätzen beste Chancen für die weitere erfolgreiche Entwicklung Heidelbergs.
Deshalb habe ich auch diesen Veranstaltungsort gewählt, um sich vor Ort ein Bild zu machen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.

dieter.jpgZum anderen um auch ein Zeichen für Bürgernähe zu geben, die meine Arbeit für Heidelberg kennzeichnen wird. Es ist mir wichtig, dass möglichst viele Heidelbergerinnen und Heidelberger die Chance zur Teilnahme an unseren Neujahrsempfängen haben und nicht nur geladene Gäste.

Wir sind nicht nur für die Welt offen, sondern gerade auch für unsere Bürgerinnen und Bürger! Und heute ist Bürgerfest!

Ferner möchte ich auch mit Ihnen allen dort sein, wo sich ganz aktuell etwas entwickelt, wo essentielle Entscheidungen fallen, welchen Weg Heidelberg in Zukunft beschreiten wird.

Mit dem heutigen Empfang möchte ich ein Zeichen setzen für den Aufbruch und die Dynamik, die ich mir für unsere Stadt vorstelle.gugge-einzeln.jpgUnd ich bin offen für neue Ideen, die Sie an mich herantragen, ich bin offen für kreative Konzepte, die unsere Stadt nach vorne bringt.
polizei-klein.jpg Viele wichtige Themen und Maßnahmen stehen in Heidelberg auf der Tagesordnung. Gestatten Sie mir, dass ich einige davon ganz konkret ausführe.
In diesem Jahr werde ich eine „Familienoffensive“ beginnen, die sich in den Folgejahren fortsetzen wird.
Heidelberg muss für junge Menschen, für junge Familien mit Kindern attraktiv bleiben. Sie sind unsere Zukunft!

Eine Stadt ist dann attraktiv, wenn sich Wohnungsangebot, Schulen, Bildungs- und Betreuungsangebote mit Arbeitsplätzen, kulturellem Angebot und Verkehrsverhältnissen zu hoher Lebensqualität verbinden.

Unsere Universität, unsere Fachhochschule, das EMBL, das DKFZ, die Forschungsinstitute und Unternehmen von Weltruf wie Heidelberger Druckmaschinen, Heidelberger Zement, ABB-Stotz, Prominet, Lamy oder das international bekannte Universitätsklinikum sollen für ihren künftigen Erfolg die besten Köpfe aus aller Welt gewinnen können, auch deshalb, weil Heidelberg dafür das beste Umfeld bietet.

Wenn wir uns als eine der führenden Städte in der Metropolregion erkennbar dynamisch entwickeln, den Wettbewerb unter den Städten anführen und zum Vorteil für unsere Bürger gestalten, dann fällt es leicht, sich für Heidelberg zu entscheiden, dann ist es auch einfacher, sich als junger Mensch für Karriere und Kinder zu entscheiden.

perkeo-wurzner.jpgDiese Familienoffensive soll auch in der Organisation und den Zuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung ihren Niederschlag finden. Dies werde ich in den nächsten Wochen umsetzen.

Als die Finnen nach der ersten Pisa-Studie gefragt wurden, warum das Schulsystem dort so erfolgreich ist, hat ein kluger Mensch sinngemäß geantwortet:

„Wir kümmern uns um jedes Kind, weil wir so wenige haben und auf keines verzichten können“.

Wenn auch wir uns diese Haltung zu eigen machen und in Taten umsetzen, leisten wir einen unschätzbaren Beitrag zur Bewältigung der Zukunft. Eine Zukunft mit wieder mehr Kindern.

Ich möchte Ihnen dies an drei Beispielen kurz ausführen:

1. Um für Kinder unter drei Jahren ein ausreichendes Angebot in Tageseinrichtungen und bei Tagesmüttern gewährleisten zu können, müssen wir weitere Anstrengungen unternehmen. Derzeit stehen über 3200 Kindern 721 Plätze zur Verfügung, das ist entschieden zu wenig.

Ich möchte daher auch über die vom Gemeinderat beschlossene Erweiterung um jährlich 150 Plätze deutlich hinausgehen.

Wir müssen die freien Träger gezielt fördern, damit sie diese Plätze für unsere Kinder zur Verfügung stellen können und dort,
wo es notwendig ist, einen Zuschuss an die Eltern zahlen, die sonst ihre Kinder nicht unterbringen könnten.
Hinzu kommt eine dringend notwendige Flexibilisierung der Öffnungszeiten und der Angebote.

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eltern-haften.jpg2. Vor wenigen Tagen wurden die Zahlen der Übergangsquoten auf die weiterführenden Schulen veröffentlicht. Hier wird erkennbar: Wir gehören zu den Ballungsräumen der Intelligenz.

Immer mehr Schülerinnen und Schüler wechseln auf das Gymnasium oder die Realschule. Das ist auch gut so, denn Deutschland ist immer noch Schlusslicht bei den Studienabschlüssen.

Wir werden uns das Ziel vornehmen, über die besten Schulen in der Metropolregion zu verfügen. Wir werden uns diesem Thema federführend in der Metropolregion annehmen, aufbauend auf der guten Vorarbeit, die wir bisher in diesem Bereich geleistet haben.

Durch die Schaffung von mehr Fach- und Aufenthaltsräumen, durch Investitionen in die Qualität der Gebäude und ihre Infrastruktur können wir viel zu diesem Ziel beitragen.

Im Haushalt 2007/2008 habe ich bereits eine deutliche Erhöhung der Mittel in diesem Bereich vorgesehen.

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3. Zu einer Familienoffensive gehört als zentraler Punkt auch das Stichwort bezahlbarer Wohnraum.
In den Neubaugebieten „Im Bieth“ in Kirchheim und „Schollengewann“ in Wieblingen und hier in unserem neuen Stadtteil werden wir verstärkt Partner suchen,
die in geförderten Wohnraum zu investieren bereit sind.

Familien werden wir Zugang zu verbilligtem Wohnraum ermöglichen. Nicht nur bei der GGH, sondern auch bei freien Wohnungsbauträgern durch neue Kreditrahmenverträge.
Gerade im neuen Heidelberger Stadtteil gilt dies in verstärktem Maße.

Für die noch von den amerikanischen Streitkräften genutzten Wohnungen erarbeiten wir bereits ein Konzept. Hier bieten sich ebenfalls Chancen für günstigen Wohnraum.
Mit dem Standortkommandanten werde ich in Kürze sprechen.

Ich komme zum Thema Umwelt.

wurzner-kamera.jpgEin unverzichtbarer Schwerpunkt in unseren Aktivitäten ist für mich auch künftig der Umweltschutz.

Die vergangenen Jahre haben uns eindringlich vor Augen geführt, welche Folgen der Klimawandel haben kann: Überschwemmungen, Stürme, Hitzeperioden.

Als Oberbürgermeister sage ich: Ökologisch ausgerichtete Projekte bleiben in Heidelberg ein Top-Thema!
Wir haben zwar schon viel erreicht, aber dies ist für mich kein Grund zufrieden zu sein. Heidelberg war Umwelthauptstadt, Heidelberg muss wieder Umwelthauptstadt werden!

Ich werde deshalb nicht nachlassen, bei allen Heidelbergerinnen und Heidelberger weiterhin Überzeugungsarbeit zu leisten
• für besseren Umweltschutz,
• für sparsamen Energieeinsatz,
• für nachhaltiges Wirtschaften und die Förderung erneuerbarer Energien.

Wo immer möglich, sollen auch künftig Haushalte und Betriebe Beratung und Unterstützung erfahren.

Ja, der Klimawandel ist ein globales Ereignis und somit eine weltweite Aufgabe, aber nur wenn wir Alle vor Ort, in unseren Städten aktiv werden, können wir auch etwas erreichen.
Think global, act local muss unsere Handlungsmaxime sein.
Das erfordert Umdenken, Einsicht und Investitionen – in den Betrieben, bei den Gebäuden, beim Stadtverkehr.

trabanten.jpg In enger Partnerschaft werden wir unseren Betrieben in Heidelberg weiterhin bei Planung und Realisierung eines ökologischen Handlungskonzeptes für nachhaltiges Wirtschaften zur Seite stehen. Dieses beinhaltet nicht nur den Aufbau eines Ressourcen-, Energie- und Abfallmanagements, sondern zum Beispiel auch Ausbildungsplätze. Nur wer ausbildet sorgt für fachlich qualifizierte Nachwuchskräfte.
Meine Damen und Herren, sozial und ökologisch bestimmtes Handeln, wie ich es Ihnen vorgetragen habe, ist untrennbar mit wirtschaftsfreundlichem Handeln verbunden.

Es ist mein Ziel, in bezahlbare Wohnungen, in Schulen, Kindergärten, Ganztagesbetreuung, in Bildung und Erziehung zu investieren.

Es ist ebenso mein Ziel, Heidelbergs kulturelle und künstlerische Qualität zu erhalten und zu fördern.
Auch heute hat uns alle Cornelius Meister wieder begeistert, und Peter Spuhler kämpft kreativ und unerschrocken für die unumgängliche Sanierung des Theaters.
Für dieses großen vor uns liegenden Aufgaben braucht Heidelberg aber auch eine gesunde finanzielle Basis.
Zum Jahresende 2006 belaufen sich die Schulden der Stadt auf 166 Mio. €. Pro Kopf der Bevölkerung sind dies 1.160 €.
Damit stehen wir im Vergleich mit den Städten in Baden-Württemberg noch gut da. Hinzu kommt, dass dank des wirtschaftlichen Aufschwungs die Einnahmen höher ausfallen werden als im Haushalt geplant.

Allerdings dürfen wir uns damit nicht zufrieden geben!

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Eine vorausschauende Planung und gesunde Stadtfinanzen sind der Motor einer dynamischen Entwicklung. Wer sich erfolgreich im Wettbewerb mit anderen Städten durchsetzen und so Zukunftssicherung schaffen will, muss investieren können. Wir müssen Heidelberg noch viel deutlicher als wirtschaftsfreundliche Stadt präsentieren!

Meine auf die Zukunft ausgerichteten Handlungskonzepte werden auch in einer schlanken Verwaltung, die sich als bürgernah und dienstleistungsorientiert versteht, zum Ausdruck kommen.

Noch im Januar werde ich meine Vorstellungen für eine Verwaltungsstrukturreform vorstellen und deutlich machen, wo wir noch effektiver, schneller und somit besser werden können.

Notwendigen finanziellen Spielraum will ich jedoch in erster Linie durch wirtschaftliches Wachstum gewinnen.

Hier kommen den Themen Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Verkehrsmanagement, Tourismusentwicklung und Stadtmarketing große Bedeutung zu. Es gibt keinen anderen Weg.

Diese Themen möchte ich auch in ein schlüssiges Marketingkonzept für Heidelberg integrieren.

Hier im neuen Heidelberger Stadtteil sollen Wohnungen für alle Bevölkerungsschichten entstehen, Wohnungen, die heutigen und
künftigen Lebensformen entsprechen, zu denen auch Mehrgenerationen-Häuser gehören.

Es ist für mich besonders wichtig, dass die Generationen miteinander und nicht nebeneinander leben!

kleinbrose-und-freund.JPGOb jung oder alt – ich habe für alle ein offenes Ohr!
Insbesondere auch mit dem Jugendgemeinderat werde ich das Gespräch suchen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
natürlich muss hier im neuen Heidelberger Stadtteil auch die Handelversorgung gesichert sein und Gewerbe angesiedelt werden.
Ein für Forschungseinrichtungen attraktiver Campus soll wachsen, um für forschungsnahe Unternehmen attraktiv zu sein.
Mit großzügigen Grünflächen will ich Anziehungskraft und Lebensqualität schaffen und die Verbindung zu den angrenzenden Stadtteilen fördern.

Ziel ist hier eine überzeugende Symbiose aus Wohnen, Forschen, Lehren und Arbeiten.

Das Interesse für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Heidelberg ist groß, das habe ich in vielen Gesprächen, die ich bereits geführt habe, bestätigt bekommen.
Aber wir müssen unseren heutigen und künftigen Partnern unser Konzept vermitteln.
Wir müssen auf sie zugehen, bestehende und sich mehr und mehr entwickelnde Standortvorteile deutlich machen, erläutern und unsere Konzepte dann auch zügig umsetzen.
Nicht zu lange reden oder zerreden – sondern machen!
Wir dürfen nie vergessen: Wir sind nicht ohne Konkurrenz.

Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Universität ist gerade im Sinne von Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung von großer Bedeutung. Die Universität ist der größte Arbeitgeber in der Stadt.

feuerwehr-leute.jpgMit dem Rektor der Universität, Herrn Prof. Hommelhof, habe ich bereits gesprochen. Unser gemeinsames Interesse gilt der koordinierten Entwicklung von Konzepten für den Wissenschaftsstandort Heidelberg.

Dazu gehören Klinikerweiterungen im Neuenheimer Feld, Verkehrsinfrastruktur aber auch wissensnahe gewerbliche Ansiedlungen im neuen Stadtteil.

Bei einer Gesamtfläche von 110 ha für den neuen Stadtteil wäre es meines Erachtens zielführend, bis zu 20 ha für dieses forschungsnahe Zukunftskonzept zu verwenden.

Die Entwicklung dieses Gebietes sollte sowohl mit privaten Baugruppen, der städtischen Immobiliengesellschaft GGH und privaten Partner zusammen erfolgen.
Ein klares Konzept möchte ich mit Aurelis und dem Gemeinderat in den nächsten Monaten erarbeiten und zur Beschlussfassung bringen.

kresin.JPGEin weiteres, für Heidelberg besonderes wichtiges Thema ist die Verkehrspolitik.

Die Ordnung des Verkehrsgeschehens und die Integration der verschiedenen Verkehrsarten in ein optimiertes Konzept ist eines unserer zentralen Aufgaben.

Heidelberg ist wie Mannheim und Ludwigshafen in der Region Rhein-Neckar ein Oberzentrum mit vielfältigen Funktionen:

Heidelberg ist Kulturstadt, Einkaufsstadt, Standort herausragender medizinischer Einrichtungen und erfolgreicher Unternehmen.

Heidelberg ist zudem touristisches Highlight für Besucher aus aller Welt und ein besonderer Anziehungspunkt für die Freizeitgestaltung.

Die Anforderungen an das Verkehrsgeschehen sind entsprechend groß. Dem müssen wir uns stellen.

Ich will erreichen, dass der Verkehr sich künftig reibungsärmer, also flüssiger abwickelt.

Alle Verkehrsteilnehmer sollen erkennen können, dass sie im täglichen Miteinander gleichberechtigt sind. Nur so wachsen
Verständnis und Toleranz, ohne die es nicht geht.

Neben intelligenter Ampelsteuerung für die grüne Welle, Ausbau eines attraktiven Radwegenetzes über den zentralen innerstädtischen Bereich hinaus und dem Bau von Kreisverkehrslösungen für den Individualverkehr, ist der Ausbau des Angebots an öffentlicher Verkehrsleistung unausweichlich.

ziegelerfaschingsfraa.jpgDazu gehört zwingend die bessere Erreichbarkeit der Einrichtungen im Neuenheimer Feld, auch durch eine neue Straßenbahn.

Ein Abbau der auch in Heidelberg praktizierten Überregulierung des Verkehrsgeschehens und die Einführung eines Parkleitsystems wird darüber hinaus helfen, Kapazitäten im Straßenraum besser zu nutzen, Staus und Standzeiten zu vermeiden und so auch einen Beitrag zum Umweltschutz zu realisieren.

Ich sehe auch dringenden Bedarf, die neue Linienkonzeption und das Kapazitätsmanagement für Busse und Straßenbahnen nachzubessern.
Die derzeit besonders ärgerlichen Mängel, wie zum Beispiel Verspätungen und Überfüllung, sind nicht hinnehmbar.

Ein zentraler Punkt für die Realisierung eines neuen Verkehrskonzeptes ist die Zusammenführung der heute auf verschiedene Ämter verteilten Zuständigkeiten.
Ich werde Verkehrsplanung, Verkehrslenkung, Realisierung von Verkehrsbauten und Regelungen sowie Sondernutzungen künftig in eine Hand legen.

Als Oberzentrum ist Heidelberg auf vielfältige Weise in regionale und überregionale Verkehrsbeziehungen eingebunden, aber die Optimierung des S-Bahnverkehrs, und eine verbesserte Anbindung an die bundesweiten ICE und TGV-Strecken sind für die Zukunft unserer Stadt entscheidend.

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Darüber, sowie über den Ausbau des Heidelberger Hauptbahnhofs mit einer Westanbindung an den neuen Stadtteil werde ich mit Herrn Hartmut Mehdorn, baldmöglichst ein Gespräch führen.

Kongress- und Tourismusförderung werden mit den Aktivitäten für Stadtmarketing zusammengeführt.

Eine viel versprechende personelle Lösung in der Nachfolge von Herrn Nils Kroesen haben wir mit Frau Vera Cornelius bereits gefunden.
Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit und auf neue Impulse.

Damit ist ein für Heidelberg und seine internationalen Beziehungen wirtschaftlich wichtiger Bereich auf neuen Kurs gebracht.
Natürlich erwarten Sie von mir auch einen Hinweis auf Projekte wie Kongresszentrum, Sanierung Theater, Einkaufszentrum und Stadt an den Fluss.clown.jpg
Mein Ziel ist, die Stadthalle zu erweitern und dann zusammen mit der Stadt am Fluss zu einem attraktiven Anziehungspunkt für Veranstalter aus aller Welt zu vereinen. Für beide Projekte ist die Planung bereits angelaufen.
Im Falle Neckarufertunnel werden die vorhandenen Planungsunterlagen überarbeitet und den heutigen technischen Anforderungen angepasst.
Die Stadt an den Fluss anzubinden wird das größte Projekt für Stadtentwicklung, Umweltverbesserung, Kaufkraftgewinnung und Lebensqualität werden, das die Stadt je gesehen hat und dennoch mit Landeszuschüssen finanziell machbar sein.

Andere haben es vorgemacht und wir schaffen das auch!

wurzner-spuhler.jpgFür die Sanierung des Theaters werden wir im Februar einen Vorschlag für Konzept und Finanzierung vorstellen. Mein Ziel ist, eine Möglichkeit für ein Stiftungsmodell zu finden, wie dies zum Beispiel in Bielefeld gelungen ist.

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Für die Entwicklung und Belebung der Einzelhandelssituation in der Innenstadt haben bereits Gespräche stattgefunden. Sowohl für das Einkaufszentrum als auch für die Markthalle gibt es Partner.
Wobei ich auch heute wieder betonen möchte, dass mir die Erhaltung der historischen Substanz im Hallenbad und in den Gebäuden im Bereich des Altklinikums besonders am Herzen liegt. Unsere Partner wissen dies und werden entsprechend planen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, verehrte Gäste,
als Oberbürgermeister ist es mein Ziel, für die Lösung der vor uns liegenden großen Aufgaben breite Mehrheiten zu gewinnen.

Es ist meine feste Überzeugung: Wer als Oberbürgermeister zusammen mit der Stadtverwaltung durchdachte und in den finanziellen Konsequenzen durchgerechnete Konzepte vorlegt, hat die Chance, über alle Parteigrenzen hinweg Mehrheiten zu finden
– Mehrheiten für die Zukunft von Heidelberg.

Einige von Ihnen wissen, dass ich sportlich aktiv bin und unter anderem gerne segle.

sonne-unterg.jpg Von daher lassen Sie mich den Schluss meiner Rede wie folgt formulieren:

Wir sind auf dem richtigen Kurs.
Mir steht eine tüchtige und erprobte damit wir unsere Ziele im rauen Wettbewerb der Städte schnell und sicher erreichen werden.

Sicher kann es auch mal stürmisch werden, gilt es Klippen zu umfahren. Aber das wird uns nicht abhalten, gemeinsam mit Ihnen, den Bürgern der Stadt und dem von Ihnen gewähltem Gemeinderat, die richtigen Koordinaten zu finden und erfolgreich zu navigieren.

Um dieses Miteinander zum Wohle unserer Stadt Heidelberg bitte ich Sie heute, am Anfang eines viel versprechenden neuen Jahres.perkeo-wurzner.JPG

Ich wünsche Ihnen allen im Namen der Stadt Heidelberg und auch ganz persönlich ein glückliches, erfolgreiches und friedliches neues Jahr 2007, und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit!

Leinen los! Packen wir’s an!

Jan. 2007 | Heidelberg, Allgemein | Kommentieren