Nicht die Genossen (jedenfalls keine von der Basis) und nicht mal die Grünen (jedenfalls keine von der Basis) wußten, was ihnen da mit der oft genug peinlichen Wahlhilfe des Lothar Binding und der Wahlempfehlung der Kreisdelegiertenkonferenz für die Grünen Kandidatin Thimm als Kuckucksei ihrer Großkopfeten ins Nest gelegt wurde. Freilich hat sich kaum jemand nicht gefragt, weshalb sich Binding so weit aus dem Fenster hängt. Ab heute wissen wir es auch. Wir wissen (und auf diesem Weg dann auch die Parteibasen von Grün-Rot und Sie als Leser), was jetzt über die Rundschau ans Licht der Öffentlichkeit gelangt:

1aaaaabi.jpgEs ist gesagt und gewollt:

Lothar Binding hat die Zusage vom Kreisvorsitzenden der Grünen Gerhard Pitz: bei der nächsten Bundestagswahl darf er die Grünen Erststimmen als Belohnung für seine (kaum anders als willfährig zu bezeichnende) aktive Wahlhilfe für Caja Thimm einfahren. Schließlich soll sich der Junior- und „Zukunftsbündis“ – Partner wohlfühlen in seiner dieser Rolle.
Dabei ist der KVS sicher, daß die Grünen „in den nächsten 10 – 20 Jahren die zweite Kraft in der Stadt bleiben“ werde. Man wisse, daß das den Genossen schwer falle, aber man habe als Grüner auch viele Jahre im dritten Glied auszuhalten gehabt.
Lothar Binding habe sich damit schon abgefunden, so Gerhard Pitz sinngemäß zu mehreren Leuten – „gut informierte Kreise“ und die Rundschau wissen das. Der Friede in der Heidelberger ESPEDE, so scheint es, ist mit Lothar Binding und diesem Kreisvorstand nicht mehr zu haben.

„Binding kann doch nicht ernsthaft wegen einiger Erststimmen ohnehin unsicherer Kantonisten eine Volkspartei in den Sand fahren“ – sagen die Genossen, und geben sich kleinlaut selbst die Antwort. Aber, wenden sie gegen ihre eigenen Argumente doch noch ein: „soviel Egoismus kann doch gar nicht sein. Und wenn schon kann, dann darf doch bitte nicht!“ Was nicht sein kann …
Mittlerweile hat „der endgültige Absturz unserer Partei bei den OB-Wahlen unseren“ (Altstadt) „Ortsverein veranlasst, zusammen mit dem OV Pfaffengrund und dem OV-Bergheim, auf der Kreisdelegiertenkonferenz (KDK) nach dem Wahlsonntag einen Initiativantrag einzubringen. Der Kreisvorstand wurde daraufhin mit großer Mehrheit aufgefordert, nach dem 2. Wahlgang eine KDK zum Thema „Zustand und Zukunft der SPD“ Heidelberg zu organisieren.“

1aaaplak.jpgDaß dabei Wert auf einen „unabhängigen Moderator“ gelegt wurde, spricht Bände. Schaun wir mal. Am Montag abend treffen sich die Altstadtgenossen in der Griech. Taverne-Bergbahn. Dort soll „bei der wichtigen Meinungssammlung mitgemacht“ werden. Daß sie dies unter dem Motto tun: „Wo liegen wir, wie stehen wir wieder auf“ läßt darauf schließen, daß noch nicht alle Genossen auf Grünen Schleichwegen eingeschlafen sind. Der Verkehr darf sich wieder flüssig bewegen. Die Krötenwanderungen sind vorbei …

Das Plakat Lothar Bindings (oben) fanden wir am Tor der RNZ in der Neugasse. Über das Plakat (rechts) mit dem SPD-Logo auf dem Bismarckplatz rätseln Genossen: Auf der KDK war Wahlempfehlung, nicht aktive Wahlhilfe beschlossen worden. Entweder die Grünen haben eigenständig drucken lassen und das Copyright Gesetz verletzt. Oder es ist eine SPD-Aktion am KDK-Beschluß vorbei. Darüber würde dann noch zu sprechen sein. Gefallen lassen will sich das ein Teil der Basis jedenfalls nicht.

Jürgen Gottschling
Nov. 2006 | Heidelberg, Allgemein, Politik | 6 Kommentare