Die drei amerikanischen Dichter Dick Davis, Timothy Steele und Robert B. Shaw sind eine
Neuentdeckung im deutschen Sprachraum. Sie gehören zu einer Dichtergruppe, die von der amerikanischen Literaturkritik gelegentlich mit dem Begriff des ‘New Formalism’ belegt wird.
Durchaus spielen die formalen Aspekte bei allen eine wichtige Rolle. Inhaltlich jedoch begehen diese Dichter ganz eigene Wege – und haben dabei eine gemeinsame Freundschaft entwickelt, die als das eigentlich Verbindende der Gruppe gilt.
Das aktuelle Heft Castrum Peregrini 274-275(»Living Together«, hg. u. übersetzt v. Ch. Fricker, englisch/deutsch, 123 Seiten) präsentiert den Lesern eine große zweisprachige Gedichtauswahl sowie poetologische Reflexionen und (auto)biographische Beiträge.
Dick Davis wurde 1945 im englischen Portsmouth geboren, lebte acht Jahre in Persien und lehrt an der Ohio State University in Columbus (usa). Er veröffentlichte Gedichte sowie Essays zur persischen und englischen Literatur und wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet.

Timothy Steele, 1948 in Burlington (Vermont, USA) geboren, wohnt in Los Angeles und ist Professor für englische Literatur an der California State University. Auch er erhielt zahlreiche
Preise für sein dichterisches Werk.
Robert B. Shaw ist Professor für englische Literatur am Mount Holyoke College in Massachusetts
(USA). Er lernte die Dichtergruppe, die von Edgar Bowers(1924-2000) inspiriert wurde, als Rezensent kennen.
»Living together« – Drei amerikanische Dichter in Europa
Dick Davis, Timothy Steele und Robert B. Shaw lesen aus ihren Werken
Edgar Bowers: Living Together
Of you I have no memory, keep no promise.
But, as I read, drink, wait, and watch the surf,
Faithful, almost forgotten, your demand
Becomes all others, and this loneliness
The need that is your presence. In the dark,
Beneath the lamp, attentive, like a sound
I listen for, you draw near – closer, surer
Than speech, or sight, or love, or love returned.
Zusammenleben
Ich weiß nichts mehr von dir, nicht, was ich versprach,
Ich lese, trinke, warte bei der brandung,
Fast vergessen, treu, und so geht dein zuspruch
In Alles ein, wird diese einsamkeit
Bedürfnis hier nach dir. In finsternis,
Unter der lampe, horch, wie ein geräusch,
Kommst du, so nah und sicher wie kein wort,
Kein blick, kein lieben, auch nicht gegenliebe. (Ü:Ch.Fricker)

7. Dezember2006, 20.00Uhr
»Castrum Peregrini in der neuen Welt«
Dick Davis, Robert B. Shaw und Timothy Steele
Moderation: Joachim Kalka
In Zusammenarbeit mit dem dai
Deutsch-Amerikanisches Institut, Grosser Saal
Sofienstr. 12, 69115 Heidelberg
Telefon 06221 60730

Castrum Peregrini
Wo Freundschaft Kultur hat . Huis van Vriendschap en Cultuur . Meet Kindred Minds
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Nov. 2006 | Allgemein | 1 Kommentar