gotFrieden zwischen Israelis und Palästinensern ist möglich – aber nur, wenn beide Seiten auf ihre Opferrolle verzichten.
Was würde gewesen sein, wenn der israelische Ministerpräsident zu Beginn seiner Rede auf der Gipfelkonferenz in Scharm al-Scheich sich an das palästinensische Volk gewendet und erklärt hätte, Israel anerkenne das Leid, das dieses Volk erlitten habe, und werde seinen Teil der Verantwortung dafür übernehmen? Welchen Einfluß hätten solche einfachen und direkten Worte auf die palästinensische Öffentlichkeit, und wie würden sie die künftige israelische Verhandlungsposition schwächen oder stärken?

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Okt. 2006 | Allgemein, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Philanthropie-Zwang? Begriff „Gemeinnützigkeit“ von den Steuerbehörden normativ chaotisch verwendet.
Woher diese leeren Theater? Schuld ist nur der Staat! So setzte Karl Valentin ein, um beim Theaterzwang zu landen. Schüler würden ja auch nicht gefragt, Schülern graust es ja auch vorm Hingehen. Und? Die Schulen sind voll! Mit Freiwilligkeit macht man eben doch auf den meisten Gebieten schlechte Erfahrungen.
Seit gut einem Jahr untersucht eine Enquetekommission des Bundestages die Lage der Kultur in Deutschland. Ihr Problem stellt sich nur ein wenig anders als das Valentins. Es besteht nicht vorrangig in leeren Kulturstätten, sondern darin, daß die staatlichen Kassen kein Wachstum des Kulturetats mehr hergeben. (mehr …)

Okt. 2006 | Allgemein, Feuilleton, Politik | Kommentieren

1anetzebert-schroder-original.jpgAch, wenn wer seine Memoiren schriebe, der seine Erinnerungen, überhaupt alles und dennoch dezidiert auch sein Werk würde messen lassen sollen an alledem, was es längst schon gegeben hat? Wie wäre es zum Beispiel, wenn ein Politiker, und sei es ein ehemaliger Bundeskanzler, bevor er zu schreiben beginnt, vor einen Bücherschrank treten müßte, um sich wenigstens einen Abend oder zwei, mit dem zu beschäftigen, was die von ihm vertretene, verteidigte und zutiefst verinnerlichte europäische Kultur auf diesem Gebiet hervorgebracht hat?

Gerhard Schröder in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg. Foto: Antoine Mechler (mehr …)

Okt. 2006 | Feuilleton, Politik | Kommentieren

Von Seiten der Gegner Hitlers und der Bevölkerung gab es Witze erst als respektlose Antwort auf die neuen Herrenmenschen, dann als geflüsterten Kommentar zu Gleichschaltung, Arisierung und Pogromen, und am Ende als zynischen Abgesang auf ein verbrecherisches Regime. Rudolf Herzog hat dazu ein Buch vorgelegt: (mehr …)

Okt. 2006 | Allgemein | Kommentieren

Ich verspüre Scham und Schuld
Gerade erschien Robbie Williams‘ neues, nunmehr achtes Studio-Album „Rudebox“ (Capitol/EMI), und diesmal hat der größte britische und wohl auch europäische Popstar seine Erfolgsformel ein wenig überarbeitet: Statt wie auf der letzten, vor einem Jahr erschienenen Platte „Intensive Care“ mit einem Songwriting-Partner ein dezent freches, aber solides Pop-Album zu fertigen, versucht er sich diesmal an einer Reihe von Cover-Versionen (von Human League über My Robot Friend bis Manu Chao), gepaart mit kühnen Vorstößen in die Welten des HipHop und Elektro-Pop. Dabei kommen ihm prominente Produzenten wie William Orbit, Mark Ronson, ja sogar die Pet Shop Boys zu Hilfe. In Songs wie „80s“ und „90s“ versucht sich Robbie Williams überdies, nicht unmutig, als Rapper. Wir trafen ihn zum Interview: (mehr …)

Okt. 2006 | Allgemein, Junge Rundschau | Kommentieren

Im Rundschuau-Gespräch sagte FDP-Fraktionsvize Sabine Leutheusser-Schnarrenberger am Donnerstag in Berlin, Medienvertreter, die in Ausübung ihres Berufs interne Informationen aus Behörden erhalten, sollen künftig vom Vorwurf der Beihilfe zum Geheimnisverrat ausgenommen werden. (mehr …)

Okt. 2006 | Allgemein | Kommentieren

Moderat moderiert von Holger Buchwald (RNZ), gab es sechs Tage vor der Oberbürgermeisterwahl im Heidelberger DAI ein Podiumsgespräch mit den vier Kandidaten Eckhard Würzner, der als parteiloser Kandidat vom „bürgerlichen Lager“ (CDU/Heidelberger/FDP/FWV) gekürt wurde, mit Caja Thimm (Grüne), Jürgen Dieter (SPD) und Arnulf Weiler Lorentz (Bunte Linke). (mehr …)

Okt. 2006 | Heidelberg, Allgemein, Junge Rundschau | 1 Kommentar

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Am Sonntag, 12.November, am OB-Wahltag, wird eine Foto-Ausstellung von Eckhard Piotrowski eröffnet, der über 30 Jahre hinter dem Destille-Tresen stand, und in dieser Zeit als Pio bekannt wurde. Als Rentner hat er nun die Zeit gefunden, seine Bestände zu sichten. Die Schubladen sind voll, viele eigene Arbeiten warten nun darauf, das Licht der interessierten Öffentlichkeit zu erblicken.
Das La tapa zeigt nun eine Auswahl seiner Fotografischen Portraits, die im Laufe der jahre eher „so nebenbei“ entstanden sind. Wir begegnen an der Wand Promis wie Heinz Rühmann und Lilo Pulver, Mikis Theodorakis und Maria Farantouri, Miriam Makeba, Gerhard Polt und unserem kurpfälzerr Blomaul Joana. Auch weniger in der Öffentlichkeit stehende lokale Größen sind vertreten, wie etwa der Bildhauer Klaus Horstmann Czech, der Erziehungswissenschaftler Hermann Röhrs, natürllich darf da die Rest-Art-Künstlerin Eva Vargas nicht fehlen, zu guter Letzt der Taetertheater Leiter Wolfgang Graczol. Und – in memoriam- Hilde Domin, deren Portrait sie sowohl auf der Einladung zu bis zum 13.Januar laufen Ausstellung finden, wie auch hier auf dieser Seite.

Okt. 2006 | Heidelberg, Allgemein | Kommentieren

In dem engen Winkel zwischen den Gebäuden des Carolinums und des Art-Hotels in der Seminarstrase wird ein Stück Heidelberger Geschichte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, das verschiedene Erinnerungen wach werden lassen soll.
Erinnert werden soll an die Technik und an das Prinzip der historischen Wasserversorgung der Stadt Heidelberg, wie sie teilweise noch bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts üblich war.
Das aus den zahlreichen Quellen am Hang des Königstuhles fliessende Wasser wurde in Brunnenstuben gesammelt, in Röhren in die Stadt geführt und hier in sogenannten Verteilerkästen an die einzelnen öffentlichen oder privaten Endabnehmer weiter geleitet.
Ein solcher Verteilerkasten befand sich seit dem Mittelalter an der bezeichneten Stelle, war bis zur Erbauung des Arthotel aber vermauert.
Unsere Vermutung war, daß sich hinter der Vermauerung noch der originale Teilkasten befinden mußte. Es war in der Tat so.
Die Herren Wessendorf sen. und jun. als Bauherren ließen sich gern überzeugen, diesen Teilkasten als geschichtliches Zeugnis zu restaurieren und der Öffentlichkeit in der Form eines laufenden Brunnens zugänglich zu machen.
Aus den verschiedenen Unterteilungen des Teilkastens wurden ursprünglich private Abnehmer in der Seminarstrasse und in der Kettengasse mit Wasser bedient, aber auch der Brunnen im Garten des Augustinerklosters etwa auf dem Areal des Innenhofes der Neuen Universität. Ein weiterer Abnehmer war der kleine Brunnen im Garten des Kollegs der Artisten, etwa an der Ecke Merianstrasse/Augustinergasse gelegen.

Okt. 2006 | Heidelberg | Kommentieren

Begriff in erster Linie „Kriegsführung mit spiritueller Bedeutung“ – David Cook räumt mit verharmlosenden Gerüchten auf: In seinem gerade veröffentlichten, fesselnden und exzellenten Buch „Understanding Jihad“ weist David Cook, Islamwissenschaftler an der Rice University in Houston, die qualitätsarme Diskussion ab, die seit geraumer Zeit über die Natur des Jihad in Umlauf gebracht wird: Daß er nämlicheine Form offensiver Kriegsführung oder (daß das geglaubt werde, scheint angenehmer) eine Art moralischer Verbesserung des Selbst wäre. (mehr …)

Okt. 2006 | Allgemein, Feuilleton, Sapere aude | Kommentieren

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