csm_Kreativwirtschaft_Buergschaftsbank_Internet_410d8f3e8eAm 18. April beherbergten die Räume des Dezernats 16 in der Alten Feuerwache in Heidelberg eine etwas ungewöhnliche Konferenz. Die rund 140 Teilnehmenden, die im wesentlichen aus der Rhein-Neckar-Region kamen, nahmen an einem ehrenamtlich organisierten Barcamp, einer Tagung ohne vorher festgelegtes Tagungsprogramm, teil. Geeignetere Räumlichkeiten als die der Heidelberger Kultur- und Kreativwirtschaft hätte sich das Organisationsteam dieser etwas anderen Konferenz nicht vorstellen können. Valentin Bachem, Nathan Mattes, Jana Stahl, Dirk Welz, Ingo Sauer, Götz Münstermann und Julia Schönborn planten dieses Zusammentreffen von ganz

unterschiedlichen Menschen seit November 2014, suchten Sponsoren, organisierten das Catering und vernetzten sich mit Leuten, die ein solches Barcamp bereits selbst auf die Beine gestellt hatten. Denn nicht nur für Heidelberg war es das erste Barcamp. Auch das Organisationsteam wagte den Schritt in die Tagungsgestaltung engagiert und motiviert zum ersten Mal.
Barcamps stammen aus der internetaffinen Szene und weisen verschiedene Besonderheiten auf. So versuchen die Veranstaltenden von Barcamps zum Einen, die Veranstaltung so barrierearm wie möglich zu machen. Dazu gehört es, den Tag über Sponsoren zu finanzieren und damit die Teilnahme kostenlos zu halten. In Heidelberg gab es darüber hinaus vier barrierefreie Räume sowie ein veganes Catering unter zusätzlicher Angabe der Allergene, von der Leitstelle des Dezernats 16 bereit gestellt. Zum Anderen, und das ist die wesentliche Besonderheit, schafft die Organisation lediglich den Rahmen – die Inhalte bringen die Teilnehmenden am Tag selbst mit. Nach einer Begrüßung haben alle Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Idee zu einem Vortrag oder Workshop in wenigen Worten vorzustellen. Per Handheben wird das Interesse der Zuhörenden geschätzt. Danach werden die Vorträge geplant.
In Heidelberg kamen am Samstag 37 Ideen zu Vorträgen zusammen. Rund sieben Veranstaltungen konnten durch das Raumangebot des Dezernats 16 parallel abgehalten werden. Pausen ließen Zeit zum Netzwerken, Kaffee trinken und essen.
Mit rund 40% Teilnehmerinnen (in der Uni Karlsruhe gibt es mittlerweile – par ordre du mufti  – nur noch und ausschließlich Professorinnen – scheußliche  Sprachverhunzung, wie ich meine – J. G.) war das Barcamp beinahe ausgeglichen. Eine Kinderbetreuung durch den Verein Wullewatsch stellte zudem sicher, dass auch Eltern an den Vorträgen teilnehmen konnten.
Das breite Themenspektrum des Barcamps am 18. April ist für diese Veranstaltungsform typisch: Von Themen wie E-mail-Verschlüsselung und Web-Development über das Wählen der richtigen Überschrift und den Umgang mit Social Media bis hin zur aktuellen Flüchtlingsproblematik und der Umgestaltung der Konversionsflächen in Heidelberg war für (beinahe) jeden Interessierten etwas dabei. Damit alle auch nach dem Barcamp im Gespräch bleiben können, wird es am 18. Juni um 18:30 Uhr ein offenes Nachtreffen im Dezernat 16 geben. Hier soll auch diskutiert werden, ob 2016 wieder ein Barcamp stattfinden wird. Das positive Feedback aller Teilnehmenden spricht schon jetzt dafür.

Jun 2015 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau | Kommentieren