Zwölf Millionen Datensätze bei Apple, sechs Millionen bei Facebook, 17 Millionen bei der Telekom – Datenklau ist und bleibt eines der gravierendsten Probleme des Internet-Zeitalters. Eine interaktive Infografik visualisiert jetzt die größten Datenskandale aller Zeiten und erzählt die Geschichten dahinter.

Infografik visualisiert Datenlecks zwischen 2004 und heute:
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Datenklau in großem Stil visualisiert diese interaktive Infografik. (Screenshot: informationisbeautiful.net)

Immer wieder in der Geschichte hat es Skandale um geklaute oder abhanden gekommene Daten gegeben. Ob Konzerne, Banken, Soziale Netzwerke oder Behörden – zu 100 Prozent schützen lassen sich Daten in keinem Fall – erst recht nicht im Internet-Zeitalter. Vier Autoren des Portals Information Is Beautiful haben mit Hilfe von Data Breaches und dem Identity Theft Resource Center die größten Datenlecks seit 2004 visualisiert – und die Geschichten dahinter zusammengetragen.

Dabei haben sich Miriam Quick, Ella Hollowood, Christian Miles und Dan Hampson auf Fälle konzentriert, in denen mindestens 30.000 Datensätze betroffen waren. Einige davon haben Schlagzeilen gemacht – so etwa der Hack des PlayStation-Networks bei Sony, von dem 77 Millionen Accounts betroffen waren, der Datendiebstahl von 92 Millionen Login-Daten durch einen ehemaligen AOL-Mitarbeiter 2004 oder das Datenleck bei der Telekom, durch das 2006 etwa 17 Millionen Kundendatensätze in die falschen Hände gelangt waren. Andere wiederum – wie ein gestohlener Starbucks-Laptop mit knapp 100.000 Mitarbeiter-Daten oder der Datenklau von 250.000 Userdaten von Twitter Anfang 2013 – sind schon fast wieder vergessen.

Datenklau oder Versehen?

In die interaktive Infografik eingebaut haben die Autoren viele spannende Filtermöglichkeiten. So lassen sich die Fälle beispielsweise nach der „Method of Leak“ farblich sortieren. Ob Daten geklaut wurden oder aus Versehen veröffentlicht, ob ein Virus eingesetzt wurde oder einfach mangelnde Sicherheitsvorkehrungen Schuld waren – all das lässt sich so auf einen Blick erkennen. Ebenso lassen sich die Leaks nach Branchen wie Finanzen, Tech-Unternehmen oder Behörden filtern und die Fälle entweder nach der Menge betroffener Datensätze oder danach sortieren, wie sensibel die Daten waren. Und: Die Autoren haben besonders interessante Fälle orange markiert.

Hinter etlichen Zahlen nämlichen stecken interessante Geschichten, und die werden kurz erzählt und sind mit den entsprechenden Hintergrundartikeln verlinkt. So wird – trotz kleinerer, bei Statistiken üblichen Schwächen – aus der Infografik ein spannendes und flexibles Tool zum Thema Datenklau. Zehn besonders interessante Fälle haben wir für euch in unserer Bildergalerie zusammengestellt:

Weiterführende Links zum Thema „Datenklau“

Jul 2013 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren